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schneemann

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Dienstag, 7. März 2017, 18:26

Sergio Marchionne flirtet weiter mit GM

Sergio Marchionne flirtet weiter mit GM - handelsblatt.com, 07.03.2017

Fiat-Chef Sergio Marchionne bringt erneut einen Zusammenschluss mit General Motors ins Gespräch. Seine Ansicht vom aufkeimenden Fusionsfieber teilten andere Hersteller allerdings nicht.

GenfFiat Chrysler sieht im Zusammenschluss seiner Konkurrenten Peugeot und Opel einen möglichen Startschuss für weitere Fusionen in der Autobranche. Ein Erfolg könnte weitere Deals in Europa auslösen, sagte der Chef des italienisch-amerikanischen Herstellers, Sergio Marchionne, am Dienstag auf dem Genfer Autosalon. Die Ansicht vom aufkeimenden Fusionsfieber teilten andere Hersteller allerdings nicht.

VW blickt als größter europäischer Hersteller gelassen auf den künftigen deutsch-französischen Konkurrenten, der mit einigem Abstand auf Platz zwei liegen wird: „Der am meisten überschätzte Faktor in der Automobilindustrie ist wahrscheinlich die Größe“, sagte VW-Markenchef Herbert Diess.

„Wenn man sich die Zahlen ansieht, sind es nicht die größten Unternehmen, die am profitabelsten sind“, sagte Diess weiter. "Größe ist nicht das Einzige.“ Dabei hat sich der Wolfsburger Konzern lange mit Toyota ein heißes Rennen um die Krone des weltgrößten Autoherstellers geliefert und im vergangenen Jahr trotz Dieselskandal die Nase vorn gehabt. Mit seinen zwölf Marken gilt er aber auch als besonders schwerfällig. Der vor eineinhalb Jahren von BMW zu Volkswagen gewechselte Diess soll dies nun ändern und die Ertragskraft der Hauptmarke steigern.

Die höchsten Absatzzahlen galten lange als wichtigste Maßeinheit für den Erfolg von Autokonzernen und Managern. Doch spätestens seit der tiefen Krise, in der Schwergewichte wie die Opel-Mutter General Motors oder PSA Peugeot Citroen mit staatlicher Hilfe vor dem Aus gerettet werden mussten, ist der Branche deutlich bewusst, dass der Verkauf möglichst vieler Fahrzeuge nur dann Erfolg bedeutet, wenn ordentlich Gewinn hängen bleibt. Oberklasse-Konzerne wie Daimler, BMW oder Audi rückten schneller als mancher Massenhersteller die Rendite in den Fokus. Ganz lösen von der prestigeträchtigen Größe kann sich die Branche indes nicht. Der Umbruch in der Autoindustrie verstärkt den Druck auf alle Hersteller, denn die Entwicklung hin zu Elektromobilität und Vernetzung verschlingt immens viel Geld.

Peugeot will nach dem Kauf von Opel Milliarden einsparen und so die verlustreichen Rüsselsheimer langfristig auf Rendite trimmen. Fiat-Chef Marchionne, bekannt für seine Vorliebe für Fusionen, sagte in Genf, sein Haus habe mit der Opel-Mutter GM keine Gespräche über den Deal geführt. Ein Schulterschluss mit den Amerikanern sei aber „weiter erstrebenswert“. Eine Verbindung mit GM brächte noch immer große Vorteile, auch wenn die Synergieeffekte geringer ausfielen. Fiat Chrysler könne gegebenenfalls erneut an GM herantreten.

Marchionne hatte bereits 2015 einen Vorstoß gewagt, sich aber einen Korb geholt. Vor knapp einem Jahr nannte er Volkswagen, Toyota und Ford als ebenfalls geeignete Fusionspartner. Weil der Zusammenschluss von Opel und Peugeot die größten Auswirkungen auf VW habe, könne dies die Wolfsburger schließlich dazu bewegen, die Logik eines Zusammengehens mit Fiat Chrysler einzusehen, sagte Marchionne.

VW-Konzernchef Matthias Müller strahlte dagegen Ruhe aus: „Opel und PSA werden sich dabei etwas gedacht haben. Auf unsere Pläne hat es zunächst einmal keinen Einfluss.“ VW werde eigenen Ideen und Überlegungen umsetzen. Auf die Frage, ob VW jetzt unter einen höheren Wettbewerbsdruck gerate, sagte Müller: „Wir haben den Wettbewerber Opel und den Wettbewerber PSA in der Vergangenheit auch ernst genommen. Das waren zwei Marken und jetzt sind sie unter einem Dach. Ich glaube nicht, dass sich da allzu viel verändern wird.“

Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte, Mercedes-Benz als Premiumhersteller sei nicht von der Fusion betroffen. Sein Haus könne aus eigener Kraft wachsen und brauche keine Übernahme. „Wir beweisen es, dass man in Europa sehr gutes Geld verdienen kann.“ Zetsche sagte weiter: „In Europa ist im Moment Fiat übrig als ein mit begrenztem Volumen ausgestatteter Spieler. Ansonsten ist im Wesentlichen alles verteilt.“


schneemann

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Donnerstag, 9. März 2017, 14:46

VW-Chef lehnt Gespräch mit Marchionne ab

VW-Chef lehnt Gespräch mit Marchionne ab -ntv.de, 08.03.2017

Nachdem er bereits bei GM-Chefin Barra auf Granit gebissen hat, stößt Fiat-Boss Marchionne auch bei VW-Chef Müller mit seinen Fusionsavancen auf Ablehnung. Dennoch ist nicht zu erwarten, dass der Italiener klein beigibt.

Volkswagen hat die Avancen von Fiat-Chef Sergio Marchionne für einen Zusammenschluss der beiden Autobauer brüsk zurückgewiesen. Er habe Marchionne seit Monaten weder getroffen noch gesprochen, sagte Vorstandschef Matthias Müller auf der Automesse in Genf. "Ich bin für nichts gesprächsbereit, ich kümmere mich um VW, ich kümmere mich doch nicht um Fiat", ergänzte er. VW habe andere Sorgen zurzeit als Übernahmen.

Marchionne hatte eine Übernahme von Fiat durch Volkswagen ins Gespräch gebracht, nachdem sich der französische PSA-Konzern mit General Motors geeinigt hat, die deutsche GM-Tochter Opel zu übernehmen.

Das Zusammengehen des Peugeot-Herstellers mit der deutschen Traditionsmarke setzt nach Einschätzung Marchionnes vor allem VW unter Druck. Dem europäischen Marktführer sei damit eine starke Nummer zwei auf den Fersen. Zwar sei General Motors noch immer der Wunschpartner von Fiat Chrysler, aber der Wolfsburger Konzern wäre eine gute Alternative. "Ich habe keinen Zweifel, dass sie zur rechten Zeit auftauchen und darüber einen Schwatz halten werden."

Müller sagte dazu: "Ich habe mit ihm seit Monaten nicht gesprochen." Auch habe Marchionne in Genf nicht an der Sitzung der Vorstandschefs aller europäischen Autohersteller im europäischen Branchenverband ACEA teilgenommen.

Auch bei GM-Chefin Barra abgeblitzt

Marchionne wirbt schon seit längerem um die Gunst anderer Autokonzerne. 2015 war er an GM herangetreten, hatte sich jedoch einen Korb abgeholt. Vor knapp einem Jahr hatte der Fiat-Chrysler-Chef dann schon einmal VW, aber auch Toyota und Ford als ebenfalls geeignete Fusionspartner bezeichnet.

Der italienisch-amerikanische Autobauer sucht einen starken Verbündeten, um die hohen Investitionen stemmen zu können. Diese sind notwendig, weil die Autoindustrie mehrere Trends gleichzeitig vorantreiben muss: elektrisches und autonomes Fahren, Mobilitätsdienstleistungen und immer mehr digitale Funktionen in Fahrzeugen.
Doch schon GM-Chefin Mary Barra ließ Marchionne abblitzen. Dieser lässt sich davon nicht kleinkriegen. "Ich schließe niemals eine Tür. Ich könnte schamlos wieder anklopfen", sagte er mit Blick auf GM. "Ohne mit der Wimper zu zucken."


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Dienstag, 14. März 2017, 19:52

VW und Fiat: Geht da was?

VW und Fiat: Geht da was? -ard.de, 14.03.2017

Die Übernahme von Opel durch PSA habe keine Auswirkungen für VW, versichert Konzernchef Müller. Dennoch ist er plötzlich an einem Treffen mit Fiat-Chef Marchionne interessiert. Vor einer Woche hörte sich das noch anders an.

Er schließe ein Gespräch mit Fiat-Chef Sergio Marchionne nicht aus, sagte Müller am Mittag am Rande der Bilanzpressekonferenz in Wolfsburg. Er fügte hinzu: "Es wäre sehr hilfreich, wenn Herr Marchionne seine Überlegungen auch mir mitteilen würde." Derzeit gebe es aber keinen Kontakt zum Fiat-Chef. Marchionne hatte eine Übernahme von Fiat durch Volkswagen ins Gespräch gebracht - kurz nachdem der Verkauf von Opel an Peugeot (PSA) bekannt wurde.

Noch in der vergangenen Woche, auf dem Genfer Autosalon, hatte VW-Chef Müller daraufhin betont: "Ich bin für nichts gesprächsbereit, ich kümmere mich um VW, ich kümmere mich doch nicht um Fiat." VW habe derzeit andere Sorgen als Übernahmen. Auch jetzt machte Müller deutlich, dass sein Haus einen Zukauf nicht zwingend brauche, um wieder in die Offensive zu kommen: "Ich bin ganz zuversichtlich, was die Zukunft von Volkswagen betrifft - mit oder ohne Herrn Marchionne."

Kernmarke schrumpft

Auch heute wiederholte Müller, das Opel/PSA-Thema habe auf Volkswagen keinen Einfluss, der Konzern gehe seinen eigenen Weg. Tatsächlich gibt es vor allem bei der Kernmarke VW noch viel zu tun, um die Rentabilität zu verbessern. Die Folgen der Dieselkrise schlugen sich bei den Wolfsburgern zudem erneut in hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten oder Vermarktung nieder.

Dass denm Konzern im vergangenen Jahr wieder ein satter Gewinn gelang, hat er vor allem den ertragreicheren Töchtern Porsche, Audi und Skoda zu verdanken. Tatsächlich ging das Betriebsergebnis der Marke VW mit den Modellen Golf, Passat und Tiguan 2016 um 11,1 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz schrumpfte leicht um 0,6 Prozent auf 105,7 Milliarden Euro.

Kosten senken

Mit dem im November 2016 beschlossenen Umbauprogramm "Zukunftspakt", das derzeit voll anläuft, will der Konzern seine Hauptmarke rentabler machen. Die jährlichen Kosten sollen so bis 2020 um rund 3,7 Milliarden Euro sinken. Vorgesehen sind in den nächsten Jahren auch bis zu 30 000 Stellenstreichungen - allerdings ohne betriebsbedingte Kündigungen. Müller sagte, der Pakt sei zusammen mit der neuen Strategie 2025 "das Fundament für eine kraftvolle Neuausrichtung unserer Kernmarke".

Das vorige Jahr sei noch stark von der Bewältigung des Abgas-Skandals geprägt gewesen. Die im September 2015 eingeräumten Manipulationen bei Emissionstests hatten VW in eine tiefe Krise gestürzt. "Aber: Wir haben gegengehalten und trotz allem eine neue Bestleistung im operativen Geschäft abgeliefert", meinte Müller zu den Gesamtzahlen.

Milliardengewinne bei Audi und Prosche

Der Rückruf der weltweit über 11 Millionen betroffenen Wagen quer durch die Marken nehme weiter Fahrt auf: "Allein in Deutschland haben wir inzwischen mehr als 1,5 Millionen Konzernfahrzeuge umgerüstet, weltweit sind es bereits 4 Millionen." Der Vorstandschef bekräftigte das Ziel, bis Ende 2017 alle Autos "in Ordnung zu bringen".

Bei Audi machten sich zuletzt der harte Wettbewerb und hohe Kosten für neue Technologien bemerkbar. Sie drückten den Gewinn im laufenden Geschäft - noch vor Sondereinflüssen vor allem aus der Dieselkrise - um 5,6 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Erfolgreicher war Porsche: Der Sport- und Geländewagenbauer fuhr operativ ein Plus von 13,9 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro ein.


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Sonntag, 19. März 2017, 19:05

Ich war völlig von den Socken

Ich war völlig von den Socken - nzz.ch, 18.03.2017

Sergio Marchionne, umtriebiger Chef von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) beharrt darauf, dass Fusionen in der Automobilbranche fürs Überleben unerlässlich sind. An VW hat er nur mässiges Interesse.


Als der FCA-Chef Sergio Marchionne sich zu seiner alljährlichen Fragestunde am Autosalon Genf stellte, war ihm bei seinem Lieblingsthema der Konzernfusionen bereits einer zuvorgekommen. Carlos Tavares, Chef von Peugeot-Citroën hatte gerade den Kauf des Herstellers Opel/Vauxhall bekanntgegeben, den die Franzosen von General Motors übernehmen.

Marchionne nimmt diese Entwicklung nicht als Niederlage in eigener Sache, sondern als positives Zeichen wahr: «Das ist ein Schritt in die richtige Richtung», sagte er in Genf. «Vielleicht nicht, was ich getan hätte, aber ich verstehe die Beweggründe. Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt. Mir ist aufgefallen, wie rasch Tavares in der Lage war, den Turn-Around zu schaffen. Er hat die anvisierten Ziele viel schneller als erwartet erreicht, und das ist sein Stil: Wenig versprechen, viel liefern».

Der Italo-Kanadier hält an seiner Meinung fest, dass es in Europa eine baldige Rationalisierung der Ressourcen brauche: «Ich habe dies bei meinem Besuch 2009 bei Kanzlerin Merkel bereits gesagt. Doch die Überkapazitäten sind auch acht Jahre später noch weitgehend vorhanden».

Ob der Opel-Verkauf an PSA als Ansporn für weitere Fusionen im Automobilsektor Wirkung zeigt? «Ich denke schon. Insbesondere, wenn Carlos Tavares Erfolg hat, was ich hoffe. Die Übernahme von Opel mag für PSA noch nicht ausreichen, um eine vernünftige Rationalisierung zu realisieren, aber es ist ein erster Schritt», sagte Marchionne und spielte darauf an, dass PSA ein Kaufangebot für den malaysischen Konzern DHB-Hicom abgegeben hat, zu dem die Marken Proton und Lotus gehören.

Marchionne glaubt jedoch nicht, dass der PSA-Opel-Deal bei General Motors nun die Tür für FCA öffnet. Stattdessen kritisiert er die von GM gelieferte Begründung für den Opel-Verkauf: «Mir ist aufgefallen, dass in der Präsentation von General Motors geopolitische Risiken in Europa als einer der Gründe für den Verkauf von Opel an PSA genannt wurden. Ich war vollkommen von den Socken. Ich habe ja schon diverse Beschreibungen Europas gehört, aber den Alten Kontinent als mit geopolitischen Risiken behaftet zu sehen, geht für einen multinationalen Konzern zu weit. Das wäre auch der falsche Grund, um Opel an PSA zu verkaufen. Es geht hier eher um Skaleneffekte. Ich selbst habe jedenfalls nicht mit GM über diesen Verkauf gesprochen, aber ich bleibe dabei: Eine Zusammenführung der Autohersteller ist absolut essentiell, es müssen Stückzahlen und Skaleneffekte erreicht werden. Sonst drohen enorme Margenverluste».

Über die weitere Zukunft von Opel unter neuem Dach mag Marchionne nicht spekulieren. Doch sieht auch er die Gefahr, dass es nach Ablauf der garantierten Beschäftigungsdauer für Opel-Angestellte zu Werksschliessungen und Entlassungen kommen könnte: «Tavares wird auf seinem Weg der Effizienzverbesserung auf Überkapazitäten in Europa stossen, und dann wird es solche Werksschliessungen leider geben müssen».

Auf den Druck, den der neue US-Präsident Trump auf die heimische Autoproduktion ausübt, angesprochen, wehrt Marchionne zunächst ab: «Ich will nicht auf politische Fragen im Zusammenhang mit den Qualitäten von Donald Trump eingehen. Aber ich wiederhole, was ich bereits nach meinem Treffen mit ihm gesagt hatte: Trump liegen die Interessen der USA am Herzen. Er sucht Lösungen für den Arbeitsmarkt, wie dies auch die Europäer tun. Nun sind die «Detroit Three» – das schliesst uns ein – gefordert, Massnahmen zu ergreifen, um die US-Produktion hochzufahren. Das ist allerdings ein langfristiger Prozess, und wir planen eine Umverteilung der Arbeit aus Mexiko nach Michigan. Man bedenke: Wir produzieren eine hohe Zahl an Pick-up-Fahrzeugen in Mexiko, deren Benzinverbrauch zu 99 Prozent auf US-amerikanischem Boden anfällt».

Den Verkauf einer Automarke aus dem FCA-Konzern weist Marchionne hingegen klar zurück: «Solange ich am Ruder bin, wird es nicht dazu kommen. Für mich geht es in erster Linie um die Erreichung der Ziele unseres 5-Jahresplans bis 2018. Dies soll die Erträge verbessern und FCA schuldenfrei machen. Fusionen allerdings sind immer ein Thema, auch in den nächsten zwölf Monaten».

Einen zweiten Anlauf bei General Motors schliesst der FCA-Chef nicht aus: «Die Tür zu GM war nie offen, aber ich werde gerne wieder dort anklopfen. Oder an andere Türen. Ohne zu zögern – wenn es Sinn ergibt». Jedoch hat GM als Fusionspartner für Marchionne etwas an Reiz verloren: «General Motors bleibt als Partner attraktiv, wenngleich nach dem Opel-Verkauf etwas weniger als auch schon. Denn einer der Gründe für eine Fusion wäre für FCA die gemeinsame Nutzung von Ressourcen in Europa – über die GM nun nicht mehr verfügt. Dadurch gehen rund 15 bis 20 Prozent des Synergiepotenzials verloren. Dennoch gibt es noch genügend Gründe für ein Zusammengehen».

Einer der relativ neuen Hersteller aus China kommt für Marchionne als Fusionspartner hingegen nicht in Frage. «Einer der Vorteile einer Fusion wäre die Senkung der gemeinsamen Kosten. Dazu braucht es aber überlappende Geschäftsfelder. Wenn man sich bloss ergänzt, erreicht man solche Spareffekte nicht kurzfristig. Auf lange Sicht kann eine solche Zusammenarbeit Sinn machen, aber nicht auf fünf Jahre hinaus».

Volkswagen erscheint bei Marchionnes Überlegungen immer wieder als möglicher Partner, und selbst VW-Chef Matthias Müller will sich Gesprächen mit FCA nicht grundsätzlich verschliessen, wie er am Rande der Bilanz-Medienkonferenz Anfang der Woche bestätigte. Doch nun hat Sergio Marchionne laut eigener Aussage «Null Interesse» an einem Zusammengehen mit der Volkswagen-Gruppe. «Ich habe nur festgehalten, dass man sich als führender Autohersteller in Europa Gedanken machen müsse, wenn ein Konkurrent durch eine Fusion plötzlich zur Nummer 2 aufsteigt und der Abstand geringer wird», sagte Marchionne im Nachgang zu seiner Medienkonferenz. «Die logische Reaktion wäre ein Vergrössern des Vorsprungs. «Ich mache mir kaum Sorgen um die Zukunft von VW, ob mit oder ohne Marchionne».