Fiat-Chrysler droht 800-Millionen-Dollar-Strafe - 06.07.2015, wirtschaftswoche.de
23 Mal musste Fiat Crysler in den vergangenen beiden Jahren Autos in den USA zurückrufen. Weil der Autobauer die zuständige US-Behörde nicht ausreichend informiert haben soll, droht jetzt eine Millionen-Strafe.
Wegen mangelhafter Rückrufaktionen droht dem Autobauer Fiat Crysler Automobiles (FCA) eine Strafe von 800 Millionen Dollar. Die US-Behörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) beschuldigt den Konzern, bei Rückrufaktionen mehrfach gegen US-Gesetze verstoßen zu haben.
Bei den 23 Aktionen seit 2013 mit mehr als 11 Millionen betroffenen Fahrzeugen habe FCA Informationen zurückgehalten und die NHTSA im Dunkeln gelassen, so der Vorwurf. "Die Beweislage ist klar", sagte NHTSA-Chef Mark Rosenfield. "Es gab ein gewisses Muster, nachdem FCA vorgegangen ist." Damit habe der Autobauer die Arbeit der Behörde behindert. Er sehe "kaum ein Szenario, bei dem die NHTSA untätig bleiben könne", so Rosenfield.
Für jeden der 23 Rückrufe droht nun eine Strafzahlung von 35 Millionen Dollar – insgesamt also rund 800 Millionen Dollar. Die Behörde will die Strafe allerdings nicht vor dem 17. Juli aussprechen, da bis dahin Frist zur öffentlichen Stellungnahme läuft. Darüber hinaus könnte die NHTSA FiatChrysler dazu zwingen, jedes noch nicht reparierte Auto zurückzukaufen. Über die möglichen Kosten dieses Rückkaufs ist allerdings noch nichts bekannt. Gegenüber den "Dteroit News" erklärte ein FCA-Vertreter, dass der Autobauer die Behörde nicht absichtlich irregeleitet habe.