GM gibt Fiat Chrysler einen Korb - boerse.ard.de, 25.05.2015
Gerade erst haben sich Fiat und Chysler vermählt. Schon träumt Vorstandschef Sergio Marchionne von der nächsten Mega-Hochzeit- mit General Motors. Doch GM-Chefin Mary Barra ließ ihn abblitzen. Macht FiatChrysler jetzt einen Deal mit Apple?
Wie kaum ein anderer kennt der Italiener Marchionne die Autobranche. Seit Jahren regiert der Manager, der stets statt im Anzug im Pullover auftritt, das Fiat-Imperium. Er fädelte die Fusion mit dem US-Autobauer Chrysler ein.
Das reicht Marchionne noch nicht. Er will einen noch größeren Autokonzern schaffen. Seit Monaten wirbt er für Fusionen in der Branche und kündigte an, eine aktive Rolle dabei zu spielen.
Mail an Barra
Im März schrieb der Fiat-Chsyler-Chef einer E-Mail an die GM-Vorstandschefin, Mary Barra, schreibt die "New York Times" in ihrer Ausgabe am Wochenende unter Berufung auf Insider. In der Mail soll Marchionne Barra eine Kombination der beiden Autobauer nahegelegt haben, die Milliardeneinsparungen bringe und einen neuen Branchenriesen schaffe.
Barra soll jedoch Marchionne einen Korb gegeben haben. Laut "New York Times" sei seine Bitte um ein Treffen abgewiesen worden. Anfang Mai hatte Barra bereits gesagt, sie habe keine Gespräche mit Marchionne geführt. Ihr Unternehmen werde weiter seine eigenen Investitionspläne bei der Produktentwicklung verfolgen.
Kommt es jetzt zur Annäherung mit Apple & Co?
Nun könnte der abgewiesene Marchionne die Annäherung zu branchenfremden Hightech-Konzernen suchen. Denn zuletzt hatte der Italiener gedroht, sollten andere Autohersteller sich nicht auf Gespräche einlassen, könnte er mit Google oder Apple über einen Schulterschluss beraten. Marchionne hat sich nach eigenen Aussagen bereits mit den Chefs von Apple und Tesla getroffen.
Die geplatzten Fusionsspekulationen belasten am Pfingstmontag die Aktien von FiatChrysler. An der geöffneten Mailander Börse sacken sie um drei Prozent ab. Spekulationen über eine Annäherung beider Konzerne machten schon seit längerem die Runde.
Für VW wäre eine Fusion von FiatChrysler mit GM ein harter Schlag gewesen. Die Wolfsburger schicken sich an, zum weltgrößten Autobauer aufzusteigen. Derzeit liegt VW beim Absatz nur knapp hinter Weltmarktführer Toyota. GM ist die Nummer drei.