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schneemann

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Freitag, 6. März 2015, 20:07

Fiat-Chef freut sich auf das "Fegefeuer" - nach sieben Jahren "Hölle" in Europa

Fiat-Chef freut sich auf das "Fegefeuer" - nach sieben Jahren "Hölle" in Europa - manager-magazin.de, 11.02.2015

Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne gibt seinen Europa-Pessimismus auf: Nach sieben Jahren "Hölle" spricht er nun vom nahenden "Fegefeuer". Sein biblischer Vergleich geht zwar gründlich schief - aber seiner gewagten Strategie würde eine Erholung in Europa tatsächlich helfen.

Hamburg - Dem Konkurrenten Volkswagen warf er schon mal ein "Blutbad" vor. Kunden rät er vom Kauf des Elektroautos Fiat 500e ab, weil jeder verkaufte Wagen ihn 14.000 Dollar koste. Seinen Ruf als enfant terrible der Autobranche pflegt Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne mit starken Sprüchen.

Nun griff der Italo-Amerikaner vor Analysten wieder mal zu mächtigen Wortbildern - die allerdings ungewohnten Optimismus verbreiten.
Denn Marchionne rechnet damit, dass sich Europas Automärkte nach jahrelanger Krise erholen werden, während der US-Markt langsam seine Sättigung erreicht. Ein Großteil von Fiat-Chryslers Wachstum soll demnach in diesem Jahr in Europa stattfinden.

Dafür fand Marchionne gestern vor Analysten in New York starke Worte, berichtet die Financial Times. "Nach sechs oder sieben Jahren der Hölle [in Europa] sehen wir endlich die ersten Schritte des Fegefeuers", sagte Marchionne. Dieses Jahr scheine der "relativ freundliche Beginn eines Erholungsprozesses" zu werden.

Marchionnes eigenwillige Bibel-Exegese

Als bibelfest erweist sich Marchionne damit nicht: Im katholischen Glauben landen nur diejenigen armen Seelen vorübergehend im Fegefeuer, die sich an diesem Reinigungsort von den Folgen ihrer Sünden befreien können - um daraufhin in den Himmel aufzusteigen. Wer hingegen als Verdammter in der Hölle schmort, verweilt dort ewig - und erhält nicht wie in Marchionnes eigenwilliger Interpretation nach sechs oder sieben Jahren ein Upgrade ins Fegefeuer.
Wie auch immer: Offenbar träumt auch Marchionne mit Blick auf Fiat-Chrysler von einem baldigen Aufstieg in höhere Sphären. Es sind ungewöhnlich positive Worte für Marchionne, der in den vergangenen Jahren als großer Skeptiker des europäischen Automarktes auffiel. Schon vor Ausbruch der Eurokrise wies er immer wieder auf die niedrigen Wachstumsraten und die geringe Produktivität des Kontinents hin. Während seine Konkurrenten am laufenden Band neue Modelle vorstellten, fuhr Marchionne die Investitionen bei Fiat auf ein Minimum zurück. In Europa lasse sich auf absehbare Zeit kein Geld verdienen, argumentierte er.

Diese Sichtweise ändert Marchionne nun schrittweise. Ende Januar wies Fiat erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise einen Quartalsgewinn aus - und rechnet nun damit, das Gesamtjahr 2015 mit einem Gewinn abzuschließen. Marchionne stellt 1500 Leute in einer italienischen Fabrik neu ein, um dort ein Jeep-Modell und den SUV Fiat 500X zu produzieren. Im Gegensatz dazu sieht er den US-Markt nun "fundamental auf voller Kapazität", wie er am Montag erklärte. Die Verkaufszahlen in Nordamerika werden in den kommenden Jahren nicht mehr so stark wachsen wie bisher.

Im Oktober vergangenen Jahres hat Marchionne den Zusammenschluss zwischen Fiat und dem US-Autohersteller Chrysler endgültig besiegelt. Zuletzt setzte Fiat Chrysler Automobiles (FCA) weltweit 87 Milliarden Dollar um. Mehr als die Hälfte davon stammt aus Nordamerika, rund ein Viertel aus Europa inklusive Italien. Knapp 12 Prozent entfällt auf Lateinamerika, der Rest auf andere Weltregionen.

Zuletzt hatte FCA von kräftigen Absatzzuwächsen seiner Marken Jeep und Ram profitiert, deren SUVs und Pickups sich in den USA blendend verkauften.

Lateinamerika bleibe weiterhin ein "Problemkind", meint Marchionne nun. Der einzige Ort, an dem FCA nun seine Möglichkeiten wirksam einsetzen könne, sei bei einer Erholung des europäischen Automarktes.

Die große Wette ist noch nicht gewonnen

Dafür will Marchionne viel Geld in die Hand nehmen. Bis 2018 will er 48 Milliarden Euro investieren und damit Marken wie Alfa Romeo, Jeep und die US-Marke Dodge auf Vordermann bringen. Um genügend Geld einzusammeln, bringt er in diesem Jahr auch seine schöne Tochter Ferrari an die Börse.

In den vergangenen Jahren hielt sich Fiat nur dank der Gewinne aus den USA über Wasser. Das soll sich nun ändern: Marchionne rechnet offenbar damit, dass seine US-Profite in den kommenden Jahren sinken - und dann soll seine europäischen Marken die Rolle des Gewinnbringers einnehmen.
Es ist ein klassisches Risikomanagement, das der FCA-Chef damit betreibt. Sollte sein Plan aufgehen, hat Marchionne aus zwei einst eher regional aufgestellten Autoherstellern Fiat und Chrysler einen überlebensfähigen Autokonzern gezimmert.

Ob das wirklich klappt, ist allerdings längst noch nicht ausgemacht. Denn die Kernmarke Fiat schwächelt außerhalb Italiens nach wie vor. Mit der Wiederbelebung von Alfa Romeo hat Marchionne gerade erst angefangen, einzig und alleine Maserati ist zuletzt stark gewachsen. Immerhin: Auf seine Gewinnmaschine Ferrari kann sich Marchionne verlassen - wenn er die Stückzahlen nicht zu stark nach oben schraubt.

Gewonnen hat Sergio Marchionne seine große Wette also noch nicht. Trotz seiner Sprüche sind Investoren vom Erfolg noch nicht restlos überzeugt.