Fiat will vor IPO Milliarden aus Ferrari abziehen - wallstreetjournal.de, 13.11.2014
Der Autobauer Fiat Chrysler will vor dem geplanten Börsengang seiner Edelsportwagen-Marke Ferrari noch deren Kasse plündern: 2,25 Milliarden Euro sollen von Ferrari in Form von “Ausschüttungen und der Übertragung von Barmitteln” in die Kassen von Fiat Chrysler fließen, wie das Unternehmen am Donnerstag in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC schreibt.
Fiat Chrysler hatte Ende Oktober die Abspaltung von Ferrari angekündigt. Der Konzern will 10 Prozent der Ferrari-Anteile an die Börse bringen und 80 Prozent an die bestehenden Aktionäre verteilen. Die restlichen 10 Prozent hält der Sohn des verstorbenen Unternehmensgründers Enzo Ferrari.
Zeitgleich mit der Verkaufsankündigung erklärte Fiat-Chrysler -CEO Sergio Marchionne, Ferrari werde vor der Abspaltung noch eine Dividende ausschütten. Zu deren Höhe gab es aber zunächst keine Aussagen. Marchionne, der auch Chairman von Ferrari ist, will zudem Schulden in nicht näher bezifferter Höhe auf Ferrari übertragen.
Der Verkauf und die Abspaltung von Ferrari ist Teil des Plans, einen Teil der Gelder für teure Investitionen in die Entwicklung von mehr als zwei Dutzend neuer Modelle in den kommenden zwei Jahren einzusammeln. Bis Jahresende will Fiat Chrysler zudem eine Wandelanleihe begeben und eigene Aktien verkaufen.
Marchionne wollte die Abspaltung von Ferrari ursprünglich bis Ende Juni kommenden Jahres abschließen, sagte aber in dieser Woche, dies könne auch erst im dritten Quartal erreicht werden.
Bei der Ankündigung des Ferrari-IPO hieß es, der Sportwagenhersteller werde sowohl in New York als auch in Europa an die Börse gebracht. In den am Donnerstag bei der Börsenaufsicht eingereichten Unterlagen wurde die Absicht zur Notierung in New York bekräftigt, eine Notierung an einer europäischen Börse aber nur als Möglichkeit genannt.