Fiat setzt auf Jeep und Alfa - nzz.ch, 06.05.2014
Sergio Marchionne, der Konzernchef von Fiat Chrysler, will mit den Marken Jeep, Alfa Romeo und Maserati ein kühnes Absatzziel erreichen.
Der CEO von Fiat Chrysler, Marchionne, hat am Dienstag angekündigt, dass er den Absatz des neuen Konzerns bis 2018 von 4,2 auf 6 bis 7 Mio. Fahrzeuge steigern will. Das soll vorab dank den Marken Jeep, Alfa Romeo und Maserati möglich sein.
Der Konzernchef von Fiat Chrysler, Sergio Marchionne, hat am Dienstag zu Beginn eines zweitägigen Investorentags in Auburn Hills bei Detroit einen ambitiösen neuen Industrieplan für die Jahre 2014 bis 2018 enthüllt. Danach soll der Absatz des Anfang Jahr aus der Taufe gehobenen transatlantischen Autokonzerns von den im letzten Jahr verkauften 4,2 Mio. Fahrzeugen auf 6 bis 7 Mio. Autos gesteigert werden.
Der Plan sei mutig und breche mit der Tradition, verkündete Marchionne. In der Tat will der italo-kanadische Manager das kühne Absatzziel vorab mit den Marken Jeep, Alfa Romeo und Maserati erreichen, die aggressiv zu globalen Brands aufgebaut werden und deutschen und anderen Konkurrenten, die luxuriösere Autos herstellen, das Wasser abgraben sollen.
Alfa Romeo allein soll acht neue Modelle auf den Markt bringen, wofür der Konzern 5 Mrd. € aufwenden will. Dadurch soll der Absatz von Alfas von den mickrigen letztjährigen 73 000 bis 2018 auf 400 000 Stück getrieben werden. Der Verkauf von Jeeps, die der Konzern fortan auch direkt in China produzieren will, soll von gut 700 000 auf 1,9 Mio. Einheiten erhöht werden, während sich der Absatz von Maserati auf 75 000 Fahrzeuge vervierfachen soll.
Die Mailänder Börse reagierte am Dienstag zuerst zurückhaltend auf die aus den USA eintreffenden Ankündigungen, die noch in mancher Hinsicht lückenhaft erschienen. Der Aktienkurs von Fiat gab um 1,2% nach, nachdem er im bisherigen Jahresverlauf um 42% zugelegt hatte. Der Fiat-Konzern hatte Chrysler Anfang 2014 vollständig übernommen, nachdem er bereits im Vorjahr die Mehrheit erworben hatte. Die vollständige Verschmelzung beider Gruppen zum neuen Konzern Fiat Chrysler soll Ende 2014 abgeschlossen werden.
Geplant ist eine primär in New York kotierte Holding nach niederländischem Recht mit Steuerdomizil in Grossbritannien. Chrysler wies 2013 mit umgerechnet gut 50 Mrd. € einen deutlich höheren Umsatz als Fiat auf (35,6 Mrd. €) und musste erneut in erheblichem Masse die anhaltenden Verlustlöcher der italienischen Mutter in Europa und im Speziellen in Italien stopfen.