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schneemann

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Mittwoch, 9. April 2014, 21:19

Neue Rollen für Fiat und Alfa

Neue Rollen für Fiat und Alfa - zeit.de, 09.04.2014

Sergio Marchionne hat Fiat und Chrysler in die Holding FCA zusammengeführt. Vor welcher Zukunft stehen nun die Automarken, insbesondere Alfa Romeo und Fiat in Europa?

Wer in der Automobilbranche zu klein ist, hat langfristig eher schlechte Chancen. Das hat auch Fiat-Chef Sergio Marchionne erkannt. Er ergriff 2009 die günstige Gelegenheit, und so übernahm Fiat peu à peu die Aktienmehrheit des damals wirtschaftlich angeschlagenen US-Herstellers Chrysler. Anfang dieses Jahres konnten die Italiener den vollzogenen Zusammenschluss von Fiat und Chrysler vermelden: Fiat Chrysler Automobiles (FCA) heißt das Unternehmen nun.

Der neue Konzern bringt die italienischen Marken Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Maserati und Ferrari sowie die amerikanischen Chrysler, Ram, Dodge, Jeep und den Teile- und Servicespezialisten Mopar zusammen. In 158 Werken sowie 77 Forschungs- und Entwicklungszentren sind bei FCA damit nun 225.000 Mitarbeiter beschäftigt. Ihre Aufgabe: europäische und amerikanische Traditionen in neue Modelle formen.

Anfang Mai wird Konzernchef Marchionne seine weiteren Pläne konkretisieren – die Autowelt wird gespannt sein, denn bekanntlich scheiterte bereits ein Zusammenschluss, bei dem Chrysler beteiligt war: Die vom damaligen Daimler-Chef Jürgen Schrempp als "Hochzeit im Himmel" gefeierte Fusion zu DaimlerChrysler wurde 2007 nach neun Jahren und Milliardenverlusten wieder aufgelöst. 2009 meldete Chrysler in der Wirtschaftskrise Insolvenz an; damals übernahm Fiat die ersten 20 Prozent an dem US-Unternehmen.

Alfa Romeo soll nobler werden

Man kann jetzt davon ausgehen, dass Marchionne die gemeinsame Entwicklung und Fertigung innerhalb des Konzerns verstärkt, wie das bereits bei der Zusammenarbeit von Jeep und Fiat mit den Mini-SUV Jeep Renegade und Fiat 500X, bei dem Maserati-SUV mit Jeep-Allradtechnik oder dem Jeep Cherokee auf der Plattform der Alfa Romeo Giulietta umgesetzt wurde. Zudem wird Marchionne die Neuausrichtung der einzelnen Marken forcieren. Vor allem die Fiat-Kernmarken, die bisher eine breite Palette boten, werden sich zukünftig eher spezialisieren.

Einer der wichtigsten Punkte wird die Stärkung der Marke Alfa Romeo sein, die sportlicher und wertiger werden soll. Der im Herbst 2013 erschienene Sportwagen 4C und der in Kooperation mit Mazda entwickelte Spider, der 2015 auf den Markt kommt, sollen die Marke neu mit Leben füllen und zugleich schick für den US-Markt machen. Alfa hat auch für Amerikaner hohe Strahlkraft, was die aktuellen Modelle – mit Ausnahme des 4C – aber nur bedingt wiedergeben. Die sportliche Ausrichtung geht einher mit einer Höherpositionierung: Alfa Romeo dürfte sich künftig näher an die noble Schwester Maserati heranwagen.

Auch Maserati profitiert vom neuen Konzern. Mit dem Ghibli hat man bereits seit dem vergangenen Jahr ein Angebot für die Business-Class im Portfolio und leistet sich sogar für den europäischen Markt erstmals einen Dieselmotor. Zudem kommt im nächsten Jahr das erste SUV der Edel-Marke in den Handel und schließt damit eine Lücke im Wettbewerb zu Herstellern wie Porsche oder dem britischen Konglomerat von Jaguar und Land Rover.

Die Marke Fiat muss sich noch ein wenig gedulden, bis die Modellpalette, die vom Kleinwagen bis zum Familientransporter reicht, erneuert wird. Zunächst fokussiert sich das Unternehmen auf den Ausbau der erfolgreichen Kleinwagenmodelle 500 und Panda, die als eigene Submarke betrachtet werden. Auf dem diesjährigen Genfer Autosalon wurden bereits Spezifikationen wie Fiat 500 Cult, Panda Cross oder 500L Beat Edition vorgestellt. Der auf Wunsch auch geländetaugliche 500X darf die Jeep-Allradkompetenz nutzen.

Zurzeit verdient das Unternehmen vor allen Dingen in Nordamerika Geld. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die Chrysler-Marken mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes von 87 Euro Milliarden Euro. Nur mit den Gewinnen von Chrysler konnte Fiat die Verluste auf dem europäischen Markt ausgleichen. Das gute Abschneiden in den USA und Kanada sorgt dafür, dass das Unternehmen trotz der schwierigen Absatzlage in Europa noch Geld hat, um auch hier in neue Modelle und Fabriken zu investieren.

Die FCA-Marken lieferten 2013 insgesamt 4,4 Millionen Fahrzeuge aus; 2,6 Millionen davon entfielen auf die Chrysler-Gruppe. Damit belegt FCA in der Rangliste der weltweit größten Fahrzeugproduzenten Platz sieben. Im Vergleich zu den größten drei – Toyota, Volkswagen und General Motors mit jeweils fast zehn Millionen ausgelieferten Fahrzeugen in 2013 – ist FCA vergleichsweise klein. Das Ziel ist es, zumindest die Sechs-Millionen-Marke zu erreichen und zu überschreiten. Marchionne ist überzeugt davon, dass allein Hersteller mit einem jährlichen Absatz von mindestens 5,5 Millionen Fahrzeugen eine Zukunft haben. Langfristig hält Marchionne für FCA einen Jahresverkauf von bis zu sieben Millionen Autos für möglich.

Dass der Konzernchef auf dem Weg zur wirtschaftlichen Konsolidierung seines Unternehmens nicht vor unpopulären Entscheidungen zurückschreckt, hat er schon mehrfach bewiesen. Bei der defizitären Traditionsmarke Lancia zog er die Reißleine – sie tritt ab 2016 vorerset nur noch im Heimatland und nur noch mit einem einzigen Modell, dem Kleinwagen Ypsilon, an. Auch die Verlegung des rechtlichen Sitzes in die Niederlande und des fiskalischen Sitzes nach Großbritannien löste in Italien viel Unmut aus. Schließlich stand das T in Fiat über Jahrzehnte für die größte Stadt im Piemont: Turin. Der Buchstabe ist nun verloren, zumindest im Kürzel der Holding.


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