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Puntomat

Jungspund

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1

Mittwoch, 22. Mai 2013, 01:51

Die Frage: kaufen oder nicht?

Hallo zusammen!

Hier nochmal mein Problem:

Ich habe mir vor ein paar Tagen einen Brava angeschaut. Er hatte meine Wunschfarbe und -motorisierung.

Allerdings weiß nicht, ob ich ihn kaufen soll. Der Kiesplatz-Händler (bisher mied ich solche Plätze, allerdings ist es inzwischen nicht mehr einfach, nen Wagen mit seiner Wunsch-Ausstattung, -Motorisierung etc. zu finden...) will dafür noch 1.800 sehen, der Wagen hat schon 120.000 km runter.

Die TÜV-Plakette ist zwar neu und der Wagen ist laut ADAC-Prüfer technisch in guter Ordnung, auch die Laufleistung sei absolut glaubwürdig. Doch Teile der Innenausstattung (innere Türgriffe, Lederlenkrad, Lenkstockschalter, Lederschaltknauf, Original-Radio, Boden-Tepiche) sind recht stark abgenutzt bzw. abgegriffen, was mir nicht gefällt, denn ein halbwegs gepflegtes Inneres ist mir wichtig. Klar, die könnte man alle ersetzen, aber das kostet auch Geld (selbst wenn es nur gute Gebrauchtteile werden) und vor allem: MÜHE.

Ich hatte bisher Gebrauchte mit max. 100 tkm. und in gepflegtem Zustand (auch innen)...
Andererseits wird es wiederum auch zunehmend schwierig, halbwegs brauchbare Bravas (und Bravos) zu finden. Entweder zu viel Km. gelaufen oder irgendwelche größere Schäden/Mängel, oft kein TÜV, blöde Farben usw.


Mein Hauptzweifel ist aber bei dem Auto folgender: ich habe am unteren Ende der Windschutzscheibe (Innenseite) einige kaum wahrnembare runde Flecken (Flecken ist übertrieben, eigentlich waren es kreisrunde durchsichtige Stellen), die regenbogenfarben schimmerten. Die waren wie gesagt kaum zu sehen (ich musste aus nächster Nähe und sehr genau hinschauen) und konnte man mit dem Finger abwischen. Soweit so gut - doch ich frage mich, woher die kamen. Als Fiat-Fahrer habe ich den Verdacht, dass es sich dabei um Kühlwasser handelt, das aus einem undichten Heizungskühler in die Lüftung gelangt ist. Die waren auch vermehrt über den Lüftungsauslässen zu beobachten. Was meint ihr, was es sein könnte? Der Wagen hat wohlgemerkt Klima, es könnte also auch da was undicht sein. Aber damit kenne ich mich wiederum gar nicht aus.


Und noch etwas: ist es normal, dass die Temperaturanzeige beim 100-PS-Motor (1,6i 16V) ca. 5 Min. nach dem Losfahren (Motor ursprünglich kalt) auf 1-2 Striche über der Skala-Hälfte klettert und dort für den Rest der Fahrt (ca. 20 Min.) verbleibt?
Sonst kannte ich es nämlich von Fiats der späten 90ern eher so, dass die Temperatur bei einem gesundem Motor höchstens knapp unter der Hälfte stehenblieb, wenn der Motor bei einem längeren Stau an einem knallheißen Tag richtig heißgelaufen war und der Kühlerlüfter mächtig am rattern war, und sich ansonsten eher bei 1/3 der Skala (von unten gemessem) einpendelte...

Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand helfen könnte.


Was machen? Eher kaufen oder eher nicht kaufen?


PS. Ich kann nicht zum Händler fahren und nachforschen, denn 1. sitzt er 400 km von meinem Wohnort entfernt, 2 wird er erfahrungsgemäß alles abstreiten bzw. abtun.

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Puntomat« (22. Mai 2013, 06:05)


mbpbj87

Haudegen

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2

Mittwoch, 22. Mai 2013, 07:54

RE: Die Frage: kaufen oder nicht?

Da dein Posting etwas sehr lang ist, werde ich der Übersichtlichkeit halber für meine Antwort daraus zitieren:

Zitat

Original von Puntomat
Hallo zusammen!

Hier nochmal mein Problem:

Ich habe mir vor ein paar Tagen einen Brava angeschaut. Er hatte meine Wunschfarbe und -motorisierung.

Soweit so gut. Hat der Wagen irgendwelche Anzeichen von Unfällen? Wurde der Lack mit einem Lacktiefenmesser nachgeprüft? Tu dir bitte selbst einen Gefallen und kauf dir nie nen Unfaller: Das Experiment haben wir mit einem Bravo hinter uns und wir haben sehen müssen, dass das ein Groschengrab war.

Zitat

Original von Puntomat
Allerdings weiß nicht, ob ich ihn kaufen soll. Der Kiesplatz-Händler (bisher mied ich solche Plätze, allerdings ist es inzwischen nicht mehr einfach, nen Wagen mit seiner Wunsch-Ausstattung, -Motorisierung etc. zu finden...) will dafür noch 1.800 sehen, der Wagen hat schon 120.000 km runter.

Was bei der Laufleistung interessant ist: Checkheft!
Regelmäßige Wartung durchgeführt oder einfach nur gefahren und wenn was war gemacht?
Zustand des Zahnriemens?
Bei der Klimaanlage: Zustand des Verdampfers im Innenraum (riecht die Anlage?).
Hat der Wagen Servolenkung? Wenn ja, dann: Ist die Hydraulikpumpe in Ordnung? Macht die Lenkung irgendwelche Geräusche oder versieht sie Dienst nach Vorschrift?
Hat der Wagen eine eindeutige Fahrgestellnummer und ist diese wirklich nicht eingeschweißt?
Was steht im TÜV-Bericht?
Und schlussendlich: Der Preis sollte eigentlich nicht so hoch liegen.

Zitat

Original von Puntomat
Die TÜV-Plakette ist zwar neu und der Wagen ist laut ADAC-Prüfer technisch in guter Ordnung, auch die Laufleistung sei absolut glaubwürdig. Doch Teile der Innenausstattung (innere Türgriffe, Lederlenkrad, Lenkstockschalter, Lederschaltknauf, Original-Radio, Boden-Tepiche) sind recht stark abgenutzt bzw. abgegriffen, was mir nicht gefällt, denn ein halbwegs gepflegtes Inneres ist mir wichtig. Klar, die könnte man alle ersetzen, aber das kostet auch Geld (selbst wenn es nur gute Gebrauchtteile werden) und vor allem: MÜHE.


Du weißt, dass die Kieser eigentlich meistens einen TÜV-Bimbo haben, der gleiches Auto sucht und den dann TÜVt und die Papiere dann so abändert, dass es passt. Die Plakette ist also dem Grunde nach erst was wert, wenn man selbst beim TÜV war und sie neu hat machen lassen.
Wenn du durch die Innenausstattung Zweifel hast, dann kann es durchaus sein, dass diese getauscht wurde.
Frage: Wann tauscht man die Innenausstattung? Und Schon würde ich gaaaaaaaaanz genau hinsehen, ob es ein Unfaller ist.

Zitat

Original von Puntomat
Mein Hauptzweifel ist aber bei dem Auto folgender: ich habe am unteren Ende der Windschutzscheibe (Innenseite) einige kaum wahrnembare runde Flecken (Flecken ist übertrieben, eigentlich waren es kreisrunde durchsichtige Stellen), die regenbogenfarben schimmerten. Die waren wie gesagt kaum zu sehen (ich musste aus nächster Nähe und sehr genau hinschauen) und konnte man mit dem Finger abwischen. Soweit so gut - doch ich frage mich, woher die kamen. Als Fiat-Fahrer habe ich den Verdacht, dass es sich dabei um Kühlwasser handelt, das aus einem undichten Heizungskühler in die Lüftung gelangt ist. Die waren auch vermehrt über den Lüftungsauslässen zu beobachten. Was meint ihr, was es sein könnte? Der Wagen hat wohlgemerkt Klima, es könnte also auch da was undicht sein. Aber damit kenne ich mich wiederum gar nicht aus.


Das können eigentlich nur drei Flüssigkeiten sein:
- Kondenswasser durch lange Standzeit und / oder undichte Türgummis (Schiebedachgummis, Zwangsbelüftung ...)
- Kühlerfrostschutz (Wärmetauscher oder die Zuleitungen im Sack). Wenn die Menge ausreicht, mit einem Refraktometer prüfen.
- Klimaanlagen-Kältemittel (Verdampfer der Klimaanlage im Innenraum defekt).

Zitat

Original von Puntomat
Und noch etwas: ist es normal, dass die Temperaturanzeige beim 100-PS-Motor (1,6i 16V) ca. 5 Min. nach dem Losfahren (Motor ursprünglich kalt) auf 1-2 Striche über der Skala-Hälfte klettert und dort für den Rest der Fahrt (ca. 20 Min.) verbleibt?
Sonst kannte ich es nämlich von Fiats der späten 90ern eher so, dass die Temperatur bei einem gesundem Motor höchstens knapp unter der Hälfte stehenblieb, wenn der Motor bei einem längeren Stau an einem knallheißen Tag richtig heißgelaufen war und der Kühlerlüfter mächtig am rattern war, und sich ansonsten eher bei 1/3 der Skala (von unten gemessem) einpendelte...


Kann ein hängendes Termostat oder eine kaputte Wasserpumpe oder zu wenig Wasser sein. Also:
Rauf auf die Bühne und warm laufen lassen, um zu sehen, wo der Bock raustropft.

Zitat

Original von Puntomat
Was machen? Eher kaufen oder eher nicht kaufen?


PS. Ich kann nicht zum Händler fahren und nachforschen, denn 1. sitzt er 400 km von meinem Wohnort entfernt, 2 wird er erfahrungsgemäß alles abstreiten bzw. abtun.

Entscheiden musst du das selbst, ob du den Wagen kaufst. Nur eines ist klar: Du selbst musst ein gutes Gefühl bei der Sache haben. Sonst hilft das schönste Auto nix.

Puntomat

Jungspund

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3

Mittwoch, 22. Mai 2013, 08:46

RE: Die Frage: kaufen oder nicht?

Zitat

Original von mbpbj87
Da dein Posting etwas sehr lang ist, werde ich der Übersichtlichkeit halber für meine Antwort daraus zitieren:

Besten Dank für deine Mühe und hilfreiche Antwort!

Zitat

Original von mbpbj87
Soweit so gut. Hat der Wagen irgendwelche Anzeichen von Unfällen? Wurde der Lack mit einem Lacktiefenmesser nachgeprüft? Tu dir bitte selbst einen Gefallen und kauf dir nie nen Unfaller: Das Experiment haben wir mit einem Bravo hinter uns und wir haben sehen müssen, dass das ein Groschengrab war.


Anzeichen hat er nicht. Allerdings stellte der Prüfer, dem ich den Wagen kurz zeigte, fest, dass der Wagen schon mal leicht aufgesessen ist. Er sagte aber, es sehe alles gut aus, überhaupt kein Problem.

Das mit dem Lacktiefmesser muss ich noch machen...

Zitat

Original von mbpbj87
Was bei der Laufleistung interessant ist: Checkheft!
Regelmäßige Wartung durchgeführt oder einfach nur gefahren und wenn was war gemacht?
Zustand des Zahnriemens?
Bei der Klimaanlage: Zustand des Verdampfers im Innenraum (riecht die Anlage?).
Hat der Wagen Servolenkung? Wenn ja, dann: Ist die Hydraulikpumpe in Ordnung? Macht die Lenkung irgendwelche Geräusche oder versieht sie Dienst nach Vorschrift?
Hat der Wagen eine eindeutige Fahrgestellnummer und ist diese wirklich nicht eingeschweißt?
Was steht im TÜV-Bericht?
Und schlussendlich: Der Preis sollte eigentlich nicht so hoch liegen.


Checkheft vorhanden, allerdings nur bis 60.000 gemacht. Der Wagen hat jedoch einen einzigen Vorbesitzer, der mir versicherte, alles sei in Orgnung gewesen, als er den Wagen dem Kieser verkaufte.

Der Zahnriemen wurde wohl schon gemacht.

Wo genau sitzt der Verdampfer? Es ist schwer zu sagen, ob was riecht. Wie würde es denn riechen, wenn etwas mit dem Verdampfer nicht stimmen würde?

Servo-Lenkung hat er, die arbeitet aber gut und macht auch keine Geräusche, sofern ich es feststellen konnte.

Nach der Fahrgestell-Nummer muss ich noch schauen...

Im TÜV-Bericht steht: "keine Mängel festgestellt, Plakette erteilt."

Findest du den Preis so hoch? Es gibt genug Privatverkäufer, die z.T. noch mehr haben wollen...

Zitat

Original von mbpbj87
Du weißt, dass die Kieser eigentlich meistens einen TÜV-Bimbo haben, der gleiches Auto sucht und den dann TÜVt und die Papiere dann so abändert, dass es passt. Die Plakette ist also dem Grunde nach erst was wert, wenn man selbst beim TÜV war und sie neu hat machen lassen.
Wenn du durch die Innenausstattung Zweifel hast, dann kann es durchaus sein, dass diese getauscht wurde.
Frage: Wann tauscht man die Innenausstattung? Und Schon würde ich gaaaaaaaaanz genau hinsehen, ob es ein Unfaller ist.


An der TÜV-Plakette zweifel ich nicht unbedingt. Die Innenausstattung passt zum Auto und zur Laufleistung. Mich stört es nur, dass manche Sachen recht verschlissen sind.


Zitat

Original von mbpbj87
Das können eigentlich nur drei Flüssigkeiten sein:
- Kondenswasser durch lange Standzeit und / oder undichte Türgummis (Schiebedachgummis, Zwangsbelüftung ...)
- Kühlerfrostschutz (Wärmetauscher oder die Zuleitungen im Sack). Wenn die Menge ausreicht, mit einem Refraktometer prüfen.
- Klimaanlagen-Kältemittel (Verdampfer der Klimaanlage im Innenraum defekt).


Genau das hab ich mir auch gedacht. Allerdings schließe ich Kondenswasser wegen des regenbogenfarbenen Schimmerns aus. Wie wars nochmal mit dem Verdampfer? Wo sitzt er? Wie sieht er aus? Woran erkenne ich einen Defekt?


Zitat

Original von mbpbj87
Kann ein hängendes Termostat oder eine kaputte Wasserpumpe oder zu wenig Wasser sein. Also:
Rauf auf die Bühne und warm laufen lassen, um zu sehen, wo der Bock raustropft.

Die Möglichkeit werde ich leider vor dem Kauf höchstwahrscheinlich nicht haben. Muss das wirklich schlecht sein, dass er 1-2 Striche über der Mitte auf der Temp-Skala anzeigt? Oder gibt es hier vielleicht den einen oder anderen Bravo/Brava-Fahrer, der ähnliches kennt und keine Probleme damit hatte?


Zitat

Original von mbpbj87
Entscheiden musst du das selbst, ob du den Wagen kaufst. Nur eines ist klar: Du selbst musst ein gutes Gefühl bei der Sache haben. Sonst hilft das schönste Auto nix.


Ich weiß leider. Mein Gefühl war nicht das beste. Andererseits sieht der wagen technisch sehr gut aus. Sagte auch der Prüfer...


Soweit nochmals herzlichsten Dank für deine Antwort!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Puntomat« (22. Mai 2013, 08:48)


mbpbj87

Haudegen

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4

Donnerstag, 23. Mai 2013, 10:34

Das Checkheft lässt böses ahnen, wenn es nur bis 60000 geführt wurde, und der Wagen nun die doppelte Laufleistung hat. Da ist wahrscheinlich der Zahnriemen mehr als fällig.

Der Verdampfer der Klimaanlage sitzt im Innenraum hinter dem Armaturenbrett in der Nähe des Wärmetauschers. Der ist also recht aufwendig zu tauschen. Das Problem ist folgendes: Es bildet sich Kondeswasser durch den Temperaturunterschied. Dieses fließt aber nicht restlos ab, und setzt bei Zeiten Schimmel an, welcher dann noch mehr Wasser an sich bindet, und schlussendlich den Verdampfer zum Durchfaulen bringen kann. Das riecht man klassischerweise, wenn die Klimaanlage moderich riecht. Wenn es leicht nach Gas riecht, dann ist der Verdampfer komplett durchgegammelt und muss getauscht werden.

Der Regenbogenfarbene Schimmer, der sich an der Windschutzscheibe gebildet hat, kann von Kühlflüssigkeit oder von dem in der Klimaanlage verwendeten Öl herrühren. Was man bei derartigen Fahrzeugen ohnehin machen sollte, ist ein Klimaanlagen-Check. Bei diesem wird auch die Druckdichtigkeit geprüft und geschaut, wie viel / wenig Kühlmittel überhaupt noch vorhanden ist.

Dass du den Wagen nicht auf eine Bühne nehmen kannst, halte ich schon fast für ein KO-Kriterium, denn du weißt dann schließlich nicht, wie der Wagen von unten aussieht. Wenn du den Wagen doch auf die Bühne nehmen kannst, versuche das möglichst ohne den Händler zu machen. Der wird nämlich versuchen, dich abzulenken. Und lass dir dabei VIEL ZEIT! Fang wirklich vorne an:
- Kühler vom Motor
- Klimakühler
- Servolenkung
- Sämtliche Lager (Spurstangenköpfe, Achsträger)
- Antriebswellenmaschetten
- Bremsscheiben
- ABS-Sensorenverkabelung (sind die Kabel angefressen und könnten bald brechen?)
- Bremsleitungen (vor allem die Gummiteile)
- Stoßdämpfer
- Schweller
- Radläufe
- Motorlager
- Die Stehbleche
- Krümmer
- Flexrohr
- Katalysator

ferner:
- Bremsleitungen nach Hinten
- Kraftstoffleitungen
- Auspuffverbindungsschellen (da rosten die gerne mal ab und das geht recht schnell!)
- Stoßdämpfer hinten
- Tank (auch die Belüftung ist von Interesse!)
- Bodengruppe generell (Durchrostungen oder dünnes Blech [ruhig mal abklopfen])
- Reifen (vor Allem vorne, da die da gerne mal in Spur und Sturz daneben hängen!)
- Handbremsseile

Alle Sachen, die dir nicht 100 Prozentig erscheinen, würde ich dann notieren, und dann in eine freie Werkstatt gehen, und mir für die Reparatur einen KVA holen. Diesen KVA würde ich dann bei der Preisverhandlung mitnehmen und den Wagen dann handeln.
Die von mir vorgegebene Liste bezieht sich auf meine persönlichen Erfahrungen mit unserem Bravo, welchen wir der Presse zum Fraß vorgeworfen haben, nachdem klar wurde, dass der den TÜV nie wieder bestehen würde, und erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Ach ja und noch eins fällt mir grad noch ein: Lass mal alle verbauten Steuergeräte auslesen. Da kann auch interessantes bei rumkommen. Beispielsweise könnte der Tacho so manipuliert sein, dass die Airbag-Anzeige zwar erlischt, aber das Airbag-Steuergerät dennoch einen Fehler hat, und die Airbags im Bedarfsfall entweder gar nicht auslöst, oder im nicht-Bedarfsfall auslöst, was auch gefährlich sein kann.

Puntomat

Jungspund

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5

Donnerstag, 23. Mai 2013, 12:58

Vielen Dank für deine Antwort!

Zitat

Original von mbpbj87
Das Checkheft lässt böses ahnen, wenn es nur bis 60000 geführt wurde, und der Wagen nun die doppelte Laufleistung hat. Da ist wahrscheinlich der Zahnriemen mehr als fällig.


Der Zahnriemen soll angeblich bei 100.000 gemacht worden sein.

Zitat

Original von mbpbj87
Der Verdampfer der Klimaanlage sitzt im Innenraum hinter dem Armaturenbrett in der Nähe des Wärmetauschers. Der ist also recht aufwendig zu tauschen. Das Problem ist folgendes: Es bildet sich Kondeswasser durch den Temperaturunterschied. Dieses fließt aber nicht restlos ab, und setzt bei Zeiten Schimmel an, welcher dann noch mehr Wasser an sich bindet, und schlussendlich den Verdampfer zum Durchfaulen bringen kann. Das riecht man klassischerweise, wenn die Klimaanlage moderich riecht. Wenn es leicht nach Gas riecht, dann ist der Verdampfer komplett durchgegammelt und muss getauscht werden.



Der Regenbogenfarbene Schimmer, der sich an der Windschutzscheibe gebildet hat, kann von Kühlflüssigkeit oder von dem in der Klimaanlage verwendeten Öl herrühren. Was man bei derartigen Fahrzeugen ohnehin machen sollte, ist ein Klimaanlagen-Check. Bei diesem wird auch die Druckdichtigkeit geprüft und geschaut, wie viel / wenig Kühlmittel überhaupt noch vorhanden ist.


Modergeruch kenn ich von einem anderen Klima-Brava, den ich mir mal vor Jahren angeschaut hatte. Aber bei dem nun in Frage kommenden Brava konnte ich keinen solchen Feststellen.

Gibt es eine Möglichkeit für mich als Laien, rauszufinden, ob der Verdampfer schimmelt, ohne groß was ausbauen zu müssen?

Würde man beim Klima-Check feststellen können, ob der Verdampfer schimmelt?

Ist der Verdampfer beim Bravo auch übers Handschuhfach zugänglich (wie der Heizungskühler)?

Zitat

Original von mbpbj87
Dass du den Wagen nicht auf eine Bühne nehmen kannst, halte ich schon fast für ein KO-Kriterium, denn du weißt dann schließlich nicht, wie der Wagen von unten aussieht. Wenn du den Wagen doch auf die Bühne nehmen kannst, versuche das möglichst ohne den Händler zu machen. Der wird nämlich versuchen, dich abzulenken. Und lass dir dabei VIEL ZEIT! Fang wirklich vorne an:
- Kühler vom Motor
- Klimakühler
- Servolenkung
- Sämtliche Lager (Spurstangenköpfe, Achsträger)
- Antriebswellenmaschetten
- Bremsscheiben
- ABS-Sensorenverkabelung (sind die Kabel angefressen und könnten bald brechen?)
- Bremsleitungen (vor allem die Gummiteile)
- Stoßdämpfer
- Schweller
- Radläufe
- Motorlager
- Die Stehbleche
- Krümmer
- Flexrohr
- Katalysator

ferner:
- Bremsleitungen nach Hinten
- Kraftstoffleitungen
- Auspuffverbindungsschellen (da rosten die gerne mal ab und das geht recht schnell!)
- Stoßdämpfer hinten
- Tank (auch die Belüftung ist von Interesse!)
- Bodengruppe generell (Durchrostungen oder dünnes Blech [ruhig mal abklopfen])
- Reifen (vor Allem vorne, da die da gerne mal in Spur und Sturz daneben hängen!)
- Handbremsseile

Alle Sachen, die dir nicht 100 Prozentig erscheinen, würde ich dann notieren, und dann in eine freie Werkstatt gehen, und mir für die Reparatur einen KVA holen. Diesen KVA würde ich dann bei der Preisverhandlung mitnehmen und den Wagen dann handeln.
Die von mir vorgegebene Liste bezieht sich auf meine persönlichen Erfahrungen mit unserem Bravo, welchen wir der Presse zum Fraß vorgeworfen haben, nachdem klar wurde, dass der den TÜV nie wieder bestehen würde, und erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Darf ich fragen, wie alt euer Bravo war und wieviel Km. er drauf hatte?

Was hatte er alles, dass er gepresst werden musste?

Sind Bravos/Bravas so anfällig, dass sie irgendwann zu "hoffnungslosen Fällen" werden?


Zitat

Original von mbpbj87
Ach ja und noch eins fällt mir grad noch ein: Lass mal alle verbauten Steuergeräte auslesen. Da kann auch interessantes bei rumkommen. Beispielsweise könnte der Tacho so manipuliert sein, dass die Airbag-Anzeige zwar erlischt, aber das Airbag-Steuergerät dennoch einen Fehler hat, und die Airbags im Bedarfsfall entweder gar nicht auslöst, oder im nicht-Bedarfsfall auslöst, was auch gefährlich sein kann.


Also der ADAC-Prüfer, der sich mit mir kurz das Auto anschaute, hat den Wagen auf die Bühne genommen und die meisten der von dir angesprochenen Punkte gecheckt. Die Steuergeräte auslesen lassen dürfte sich logistisch etwas komplizierter gestalten lassen und ist leider in meinem Falle nicht praktikabel - so gerne ich das tun würde...

Oh Mann! Schwierige Entscheidung...

Toto

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6

Donnerstag, 23. Mai 2013, 19:26

Um ehrlich zu sein verstehe ich dein Problem nicht so ganz.
Es macht fast den Eindruck als erwartest du für 1800€ einen Neuwagen.
Wenn du als Laie mit dem Wagen zum ADAC gefahren bist war schon mal die richtige Entscheidung.
Wenn dieser das Auto für gut befunden hat, kauf ihn doch wenn er dir gefällt.

Diverse Reparaturen und Wartungsarbeiten sind bei fast jedem Gebrauchten fällig, denn niemand der eine Neuanschaffung plant steckt in den Alten noch Geld.
Die Farbe des Wagens sollte in dieser Preislage auch keine große Rolle spielen, entscheident ist der Zustand.
Eine Garantie das der Wagen tadelos und neuwertig ist kann dir niemand geben, auch nicht wenn jemand vom Fach ist!
Ich adoptiere mir einen kleinen Chinesen und nenne ihn GÜNTHER!

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7

Freitag, 24. Mai 2013, 01:48

Was kann ein surrendes Geräusch sein, das nur dann auftritt und solange besteht, wenn man Gas gibt? Kupplung und Getriebe sind wohl auszuschließen... Kann es ein defekter vorderer Querlenker (Antriebsachse!) sein?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Puntomat« (24. Mai 2013, 01:49)


Toto

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8

Freitag, 24. Mai 2013, 07:44

Ehr nicht, Querlenker poltern wenn sie defekt sind.
Ein surrendes Geräusch kommt es aus dem Bereich des Riementriebsam Motor.
Lichtmaschinenlager,WaPu,Spann oder Umlenkrolle, etc.
Ich adoptiere mir einen kleinen Chinesen und nenne ihn GÜNTHER!

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9

Freitag, 24. Mai 2013, 07:45

Wir hatten einen 1995er 1,4 12V, angebliche Laufleistung: 156000 Kilometer. Gemacht werden hätte gemusst (von Vorne nach Hinten):
- Motorkühler tauschen
- Stehbleche
- Stoßstangenträger
- Krümmerdichtung
- Getriebesimmerringe
- Motorhaubenschloss (hielt nicht mehr wirklich zu!)
- Motorhaubenstange (war aus dem Kotflügel herausgegammelt)
- Ventildeckeldichtung
- Zylinderkopfdichtung
- Zündspule
- Zündkabel
- Zündkerzen
- Anlasser
- Ölwechsel
- Aktivkohlefilter für die Tankbelüftung (der war auch zerbröselt)
- ALLE BREMSLEITUNGEN (Scheiß Arbeit!)
- Spurstangenköpfe (die habe ich auch gemacht, weil ich davon ausging, dass ich den noch fertig machen würde, aber er hat mich geschafft.)
- Flexrohr
- Auspuffanlage ab Kat (die wäre zwar vielleicht noch zu schweißen gewesen, aber das sehen die TÜVer ja neuerdings nicht mehr so gerne)
- Bremstrommeln hinten
- Heckleuchteneinheit hinten rechts (hatte im Kabelbaum einen Kurzen. Hätte ich zwar neue Kabel gelegt, aber das wäre auch n Aufwand geworden)

Was wahrscheinlich dann auch bald daher gekommen wäre:
- Zahnriemen
- Wasserpumpe
- Thermostat
- Nockenwelle

Ich weiß, die Liste ließt sich machbar, aber wir hatten den Wagen eigentlich nur am Rumstehen, da der nicht wirklich lief.
In der Zeit wo wir den hatten (circa 3 Jahre):
- Motorsteuergerätesatz (mit WFS und Zündschloss)
- 2 Benzinpumpen
- Anlasser
- Kupplungssatz komplett
- Batterie
- Ölwechsel
- Zündkerzen
- Luftfilter
- Türschlossanlage (sind ja nur drei Schlösser)
- Zentralverriegelung (die Mikroschalter sind für'n Arsch, wenn du sie tauschen musst!)
- Schweller hinten und die Stehbleche waren auch angegriffen

Gefahren sind wir das Auto übrigens keine 10000 Kilometer!

Bei den diversen Reparaturen haben wir übrigens feststellen müssen, dass unser Bravo aus mehreren Fahrzeugen zusammengesetzt war (was - ist es fachmännisch gemacht - auch kein Problem sein muss), wobei die Karosserie - wie wir dann später bei Nachforschungen herausfanden - schon einmal über Kopf im Graben lag.

Wir hatten dann versucht (da der Wagen noch TÜV bis Juli gehabt hätte), den zu verkaufen für 200 Euro, wobei wir dann zuerst herunter gehandelt wurden auf 150 Euro und dann einen Tag später den Wagen eigenhändig in die Presse schieben durften, da die neuen Besitzer vom Kaufvertrag zurückgetreten sind.

Bei uns ging das Ausrücklager mit einem surrenden Geräusch, welches immer dann bestand, wenn man Gas gab, langsam kaputt, bis wir (65 Kilometer von zuhause entfernt), liegen geblieben sind.
Ich habe den Wagen dann doch noch nach Hause gefahren, aber gut war das alles nicht.

Puntomat

Jungspund

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10

Freitag, 24. Mai 2013, 10:06

Besten Dank für die Antworten!

@mbpbj87

Boah, einfach nur krass! Was für eine Geschichte!

Machte sich das langsam kaputt gehende (bzw. defekte) Ausrücklager auch kupplungsmäßig bemerkbar? Zum Beispiel: ließ sich die Kupplung schwerer betätigen? Oder ließen sich die Gänge schlechter einlegen?

mbpbj87

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11

Freitag, 24. Mai 2013, 20:01

Bei unserer Kupplung war das so, dass das Pedal immer weiter gen Boden wanderte, bis sie getreten blieb und gar nicht mehr auskuppelte. Dazu stieg blauer Qualm aus dem Motorraum auch durch die Lüftung ins Fahrzeuginnere, welcher sehr verdächtig gerochen hat. Wir haben den Wagen dann abkühlen lassen (der Motor war ohnehin aus), und ich habe dann den ersten Gang reingewürgt und gestartet. Der Wagen rollte daraufhin natürlich und sprang dann mit Vollgas auch an. Dann bis fast 5000 rpm gezogen und in den zweiten Gang gerissen (natürlich das Gas vorher lupfen!). So sind wir dann wie schon geschrieben noch circa 65 Kilometer nach Hause und circa 20 Kilometer zu meinem DIY Schlosser gefahren.
Ich weiß aber grad nicht: Hat der Wagen nicht sogar eine Hydraulik-Kupplung? Ich meine da mal was gelesen zu haben.