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schneemann

Suchtbolzen

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Dienstag, 11. Dezember 2012, 10:42

Autogramm Maserati Quattroporte: Leider nicht so geil

Autogramm Maserati Quattroporte: Leider nicht so geil - spiegel.de, 11.12.2012

Der Maserati Quattroporte war mal der Inbegriff automobiler Grandezza. Der Antrieb ist es noch immer, aber Karosserie und Interieur wurden beim neuen Modell dem Geschmack der Kunden in den USA und China angepasst - ein Fehler, wie wir finden.

Der erste Eindruck: Was bitte ist das denn? Vorn die Scheinwerfer des alten Mercedes CLS, das Heck eine Mischung aus Infiniti und Audi, und drinnen billiger Modeschmuck wie im alten Chrysler 300. Wären da nicht der gierig aufgerissene Kühlergrill, die drei Kiemen in den Kotflügeln und der Dreizack im Logo - der neue Quattroporte wäre kaum noch als Maserati zu erkennen.



Das sagt der Hersteller: Für Maserati leitet der Quattroporte eine Modelloffensive ein, mit der die Fiat-Tochtermarke den Absatz von derzeit gut 6000 Fahrzeugen pro Jahr bis 2015 auf 50.000 Autos steigern will. Dabei setzt Firmenchef Harald Wester nicht nur auf neue Modelle, sondern auch auf neue Märkte: Vor allem in den USA und in China soll Maserati wachsen - und der neue Quattroporte kommt den dortigen Kunden weit entgegen.



Weil es den US-Auto-Connaisseurs gar nicht groß genug sein kann und der Wagen in China als Chauffeurslimousine gilt, geht die Karosserie zugunsten der Hinterbänkler um rund 20 Zentimeter in die Länge. 5,26 Meter misst der Lulatsch nun.

Das ist uns aufgefallen: Wie amerikanisch das Auto geworden ist. Das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn die italienischen Entwickler haben viele Schalter und Hebel des Wagens aus dem Teilelager der Schwestermarke Chrysler übernommen. Im übertragenen Sinne gilt das auch, weil die italienische Grandezza einer eher amerikanischen Form des Luxus gewichen ist.



Die hinterleuchteten Kunststoffwürfel in den Instrumenten beispielsweise sehen aus wie Strasssteine; die von den Lüftergittern seltsam verzogene Chromleiste quer durchs Cockpit sieht aus wie Modeschmuck und der Navigationsbildschirm wie die schlechte Kopie eines Tabletcomputers. Dazu passt, dass man, wie bei vielen US-Autos, manche Funktionen wie beispielsweise die Zieleingabe beim Navigationsgerät während der Fahrt sicherheitshalber nicht bedienen kann. Und im Kofferraum gibt es eine Notentriegelung, mit der sich der Deckel von innen öffnen lässt.

Sobald man aber - wie sonst nur bei Porsche - links vom Lenkrad auf den Startknopf drückt und den neuen V8-Turbomotor zum Leben erweckt, vergisst man diese Unzulänglichkeiten allerdings - zumindest für den Moment.



Das Aggregat, gebaut bei der Schwestermarke Ferrari, ist temperamentvoller denn je und zeigt, dass im Smoking der Luxuslimousine eigentlich ein Sportwagen steckt. Wie angestochen schießt der Quattroporte davon und macht selbst auf einer kurvigen Landstraße einen Heidenspaß - in Fahrt fühlt sich das Dickschiff kleiner an als es eigentlich ist. Lenkung, Fahrwerk, Bremsanlage - in diesem Punkten gab es offenbar keine Kompromissbereitschaft bei den Maserati-Bestimmern.



Das muss man wissen: Der V8-Motor ist im Hubraum um 0,9 auf 3,8 Liter geschrumpft. Das wird kompensiert durch zwei Turbolader, mit denen die Leistung um 90 auf 530 PS steigt. Außerdem klettert das maximale Drehmoment auf 650 Nm und lässt sich beim Kickdown kurzfristig auf 710 Nm steigern. Dann werden die rund zwei Tonnen Gewicht ganz, ganz leicht: In 4,7 Sekunden erreicht die Fuhre Tempo 100, nach 14,7 Sekunden sind es bereits 200 km/h und finito ist erst bei 307 km/h. Maserati prahlt, damit sei der Quattroporte die schnellste Serienlimousine der Welt. Selbst die AMG- und Quattro-Modelle aus dem deutschen Süden halten da nicht mit.

Obwohl stärker denn je, ist der Quattroporte beinahe auch ein Sparmodell. Zumindest auf dem Papier: Dank Downsizing und einer famosen Achtgang-Automatik sinkt der Verbrauch um 40 Prozent auf 11,9 Liter im Schnitt. Im Alltagsbetrieb lässt sich dieser Wert jedoch mühelos verdoppeln. Als Antriebsalternative wird es erstmals auch einen V6-Benziner mit drei Liter Hubraum und 410 PS geben - auf Wunsch auch mit Allradantrieb. Letzteres ist ebenfalls eine Premiere für die Marke.

Bei der Ausstattung bieten andere Marken mehr. Für den Quattroporte gibt es zwar auf Wunsch einen WLAN-Hotspot, ein Soundsystem mit 15 Boxen und 1280 Watt sowie das vielleicht feinste Leder in dieser Klasse. Assistenzsysteme wie eine Abstandregelung oder eine Spurführungshilfe sucht man jedoch vergebens. Billiger ist der Wagen deshalb nicht, im Gegenteil. Mit einem Preis von rund 145.000 Euro kostet der Wagen bis zu 30.000 Euro mehr als das Vorgängermodell.

Das werden wir nicht vergessen: Den eklatanten Widerspruch zwischenLeidenschaft und Lustlosigkeit, auf den man bei diesem Auto immer wieder stößt. Auf der einen Seite sind da der Motor zum Niederknien und das respektables Fahrwerk, das Größe und Gewicht der Limousine fast vergessen lässt.

Auf der anderen Seite gibt es nicht nur die schon erwähnten Plastikschalter von Chrysler, sondern auch fingerdicke Gummifugen zwischen den rahmenlosen Seitenscheiben und der Karosserie; die sehen nicht nur hässlich aus, sondern erzeugen jenseits von 100 km/h nervtötende Windgeräusche. Luxus ohne Perfektion aber hat noch nie richtig funktioniert.


schneemann

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Freitag, 4. Januar 2013, 15:47

Maserati Quattroporte neu aufgelegt

Maserati Quattroporte neu aufgelegt - nzz.ch, 23.12.2012

Die sechste Auflage des Quattroporte, des Bestsellers der Marke Maserati.

Design braucht man die Italiener nicht zu lehren. Bestes Beispiel dafür ist Maseratis Quattroporte, der zum 50-Jahr-Jubiläum neu aufgelegt und sichtbar für die Hauptmärkte USA und China angepasst wurde.

Nizza in gleissender Sonne, während in der Schweiz der Winter Einzug gehalten hat. Keine schlechte Kulisse für Maserati-Chef Harald Wester, um die angereisten Journalisten hochgradig zu verblüffen: «Zurzeit verkauft Maserati etwas mehr als 6000 Autos pro Jahr, ab 2015 sollen es 50 000 sein.» Und wie bitte soll denn das gehen? Den Rekordsprung will der Deutsche – stark verankert auch im hochverschuldeten Fiat-Mutterkonzern – mit einem veritablen Modell-Feuerwerk schaffen.

Das grösste Plus bei den Absätzen erwartet Wester vom kleinen Quattroporte, der 2014 kommen und – als historische Reminiszenz an den eigenen Oldtimer – auf den Namen Ghibli hören wird. Erstmals in der Markengeschichte wird dann auch Diesel ins Spiel kommen. Mit dem Ghibli sollen die Sportversionen der Oberklasse von BMW und Audi sowie die Mercedes-E-Klasse angegriffen werden. Zwischen 25 000 und 30 000 Ghiblis will Wester jährlich absetzen und damit das Image Maseratis als Nische im Bereich Zweitautos abstreifen. Zentral wird auch ein breites Bekenntnis zum Allradantrieb sein, 2015 soll es daher einen luxuriösen SUV namens Levante geben, gefertigt im neuen Werk vor den Toren Turins.

Gerne auch mit Chauffeur
Doch vor den Prognosen steht erst einmal die Gegenwart. Und die präsentierte sich in Nizza mit der sechsten Auflage des Quattroporte, der in seiner 50-jährigen Modellgeschichte zum Bestseller der Marke wurde und durchaus als Ikone punktete – etwa mit dem legendären Marcello Mastroianni am Steuer oder ab 1979 als italienische Präsidentenlimousine mit patriotischem Kolorit. An der Pressekonferenz gab es den ersten Quattroporte zu bewundern, einen formschönen Sedan, der wahre italienische Grandezza verströmt.

Da stellt sich natürlich die heikle Frage, wie man ein halbes Jahrhundert mehrfach prämierte Stilgeschichte aufregend weiterschreiben soll. Die Antwort lautete sichtbar: mit Pragmatismus und dem nötigen Blick auf seine besten Kunden. Und die stammen bei Maserati heute aus den USA, China oder auch dem Mittleren Osten. In solchen Ländern lässt man sich gern chauffieren und legt Wert auf den grossen Auftritt. Dem haben die Autobauer aus Modena Rechnung getragen. Der neue Quattroporte ist 21 Zentimeter länger und misst nun 5,26 Meter. Das ist, umgelegt auf automobile Massstäbe, sehr viel. Dennoch werden die Mannen von Maserati nicht müde, uns Testfahrern zu versichern, das Auto fühle sich beim Pilotieren viel kompakter an, als es aussehe. Und tatsächlich: Das V8-Biturbo-Aggregat, noch immer ein Konstrukt der Schwestermarke Ferrari, zeigt mit 530 PS, 650-Nm-Drehmoment und 307 km/h Spitze mehr Sportwagen- als Sedan-Gene.

Diese «schnellste Luxuslimousine der Welt», die es auch «light» mit 3-Liter-V6-Aggregat geben wird, fährt wie auf Schienen durch enge Kurven, schaltet mit 8-Gang-Automatik sehr sanft und kann die gut 1,9 Tonnen Kampfgewicht rapide abbremsen. In 4,7 Sekunden wird Tempo 100 erreicht, dafür fliesst allerdings viel Sprit: Das Werk protokolliert, wie üblich knausrig, im Durchschnitt 11,9 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer, der CO2-Ausstoss liegt bei stolzen 278 Gramm pro Kilometer. Im Innenraum, der vier Personen viel Platz bietet, dominiert edles Material.

China und die USA statt Europa
Und dann ist da noch dieser unvergleichliche Motoren-Sound, der einen Maserati-Fahrer mit der Welt und seiner Investition versöhnt. In der Schweiz wird diese – ab Ende Januar 2013 – bei rund 165 000 Franken für die V8-Variante und für den V6 ab Sommer bei voraussichtlich unter 130 000 Franken (optional mit Allrad) liegen. Apropos Schweiz: Dort fand der Quattroporte seit 2003 laut Auskunft von Pressechef Lorenzo dal Vi 940 Käufer. Weniger gut sieht es heute generell für Maserati aus. Im – aus helvetischer Optik – besten Jahr 2008 konnten noch 350 Autos abgesetzt werden, 2012 sind es bis jetzt noch knapp über 100. Schwacher Trost: In Maseratis Heimatland Italien, früher bei den Verkaufszahlen noch weit oben, ist der Einbruch noch gravierender.