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schneemann

Suchtbolzen

  • »schneemann« ist der Autor dieses Themas

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Donnerstag, 8. November 2012, 15:05

Der Auto-Gigant schwankt

Der Auto-Gigant schwankt - handelblatt.com, 06.11.2012

Krise in Europa, Verkaufsrekorde in den USA, der Fiat-Konzern taumelt zwischen ökonomischen Extremen. Um die Zukunft des interkontinentalen Autobauers zu sichern, scheut Sergio Marchionne kein Gedankenspiel.

Die Zahlen sprechen Bände: Ohne das florierende Geschäft von Chrysler in den USA würde die Bilanz des Fiat-Konzerns schon lange "Land unter!" vermelden. Im dritten Quartal verbuchte Fiat-Chrysler einen Nettogewinn von 381 Millionen Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vergleichsquartal 2011 mit einem Gewinn von 212 Millionen Euro. Auf sich alleine gestellt, hätte Fiat im dritten Quartal einen Verlust von 281 Millionen Euro angehäuft. Im zweiten Quartal 2012 war das Ergebnis ähnlich. Während die Gruppe 358 Millionen Euro verdiente, schrieb Fiat 246 Millionen Euro Miese im gleichen Zeitraum.

Die Probleme von Fiat gründen auf den gleichen Ursachen, wie die aller europäischen Massenhersteller. Bislang summiert sich der gemeinsame Verlust für 2012 auf rund 6,7 Milliarden Euro. Die Krise, besonders in den südlichen Märkten, lässt Monat für Monat die Absatzzahlen sinken. Angesichts von zwölf Millionen Mitarbeitern, die die gesamte Branche europaweit beschäftigt, ist auch die EU alarmiert. Industriekommissar Antonio Tajani spielt mit dem Gedanken, den Autobauern mit Mitteln aus dem EU-Forschungsbudget unter die Arme zu greifen.

Von 2014 bis 2020 könnten aus diesen Topf insgesamt 80 Milliarden Euro fließen. Doch darauf kann Fiat seine Zukunft ebenso wenig aufbauen wie Peugeot/Citroen. Beide Konzerne sind in Europa gefangen, weil sie es versäumt haben, sich auch auf anderen Kontinenten zu etablieren.

Die Überlebensstrategie des Fiat-Konzerns basiert jetzt auf vier Säulen: Fiat konzentriert seine Kleinwagenkompetenz auf die beiden Modellreihen 500 und Panda. Beide sollen zu weit gespreizten Modellfamilien wachsen. Doch ein Grundgesetz der Branche lautet: Kleine Autos, kleine Margen.

Alfa Romeo und Maserati beackern das automobile Oberhaus und das Chrysler-Label Jeep soll Entwicklungskompetenz für alle Märkte erhalten. Zudem will Fiat seine Vormachtstellung bei leichten Nutzfahrzeugen weiter festigen.

Noch weist der Konzern-Lenker Sergio Marchionne Werksschließlungen in Italien weit von sich. Grund ist freilich die Rücksicht auf die übermächtigen Gewerkschaften, denn die Auslastung der Werke ist auf durchschnittlich 45 Prozent gesunken. 70 Prozent Auslastung gelten für eine Autofabrik gemeinhin als letzte Grenze vor der Verlustzone.

Von den 20 Milliarden Euro, die Marchionne binnen fünf Jahren in die italienische Produktion stecken wollte, ist mittlerweile keine Rede mehr. Von angekündigten 51 Modellen aus heimischer Produktion sind ganze 17 geblieben. Bei Fiat wie bei Alfa Romeo sind die Nachfolger für wichtige Baureihen auf die lange Bank geschoben worden. So altert der Fiat Punto gefährlich gegenüber wichtigen Wettbewerbern wie Ford Fiesta, VW Polo oder Peugeot 208. In der Kompaktklasse hat der Fiat Bravo den Anschluss an VW Golf, Opel Astra und Ford Focus verloren.

Der bevorstehenden Rückeroberung des amerikanischen Marktes durch Alfa Romeo droht von Beginn an ein schwacher Start, weil das wichtige Volumenmodell für die Mittelklasse nicht, wie ursprünglich geplant, in diesem Jahr auf den Markt gekommen ist. Mit dem Kleinwagen "Mito", dem kompakten "Giulietta" und dem eher kapriziösen künftigen Sportwagen 4C ist in den USA nicht wirklich Geld zu verdienen. Klassiker wie der Spider fehlen inzwischen ganz im Alfa-Portfolio.

Schwer vermittelbares und Badge Engineering

Die hochwertigen Sportcoupés und –cabrios von Maserati und die seit 2002 gebaute Limousine "Quattroporte", die 2013 abgelöst werden soll, sind gefällige Nischenprodukte. Diese müssen sich in Europa und auch in Amerika gegen eine Armada von Wettbewerbern von Audi mit den Modellen A7 und A8 bis Porsche mit dem 911 und dem Panamera erwehren. Und auf dem weltgrößten Automarkt in China ist "Maserati" bislang nur Insidern wirklich geläufig.

Während VW oder Toyota mit wenigen Plattformen ein Spektrum vom Kleinwagen bis zur Luxus-Limousine abdecken und damit enorme Kosten sparen, haben es die Fiat-Lenker noch nicht geschafft, diese technische Strategie bei den Konzernmarken umzusetzen. Jeep als Spezialist für Geländefahrzeuge und SUV ist mit seinen Produkten nach wie vor auf den amerikanischen Geschmack zugeschnitten.

Entwicklungen, auf deren Basis der Konzern eigene kleine SUV gegen den Tiguan von VW, den RAV4 von Toyota oder den Sportage von Kia ins Rennen um die Käufergunst schicken kann, sind in weiter Ferne.

Rechtzeitig zum Winter kommt der neue Panda 4x4 in der dritten Generation auf den Markt. Er gleicht dem Fronttriebler, verfügt aber über permanenten Allradantrieb. Und der Fiat steckt auch Grobes gut weg.
Und nicht einmal die heiligen Kühe des italienischen Autobaus sind vor der ökonomischen Schlachtbank sicher. Lancia ist nach 106-jähriger Firmengeschichte endgültig zum Scheintod verurteilt. Das einzige eigenständige Modell bleibt der Kleinwagen "Y" aus polnischer Produktion. Wo sonst Lancia auf Grill oder Heck prangt, steckt Chrysler dahinter. Um die außerhalb der USA schwer vermittelbaren Pkw-Produkte von Chrysler schmackhafter anzurichten, vertreibt der Konzern alle Chrysler-Modelle als Lancias.

Von den technisch-ästhetischen Höhepunkten der Lancia-Geschichte wie Aurelia, Flaminia oder Stratos sind die neue Mittelklasse-Limousine "Thema" (Chrysler 300C) oder das viertürige Cabriolet "Flavia" (Chrysler 200) Lichtjahre entfernt. In etwa so weit, wie der Fiat-Konzern von seinen sechs Millionen verkaufter Neufahrzeugen von 2010. Mit Glück schaffen sie es in diesem Jahr auf 4,8 Millionen Einheiten.


schneemann

Suchtbolzen

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Donnerstag, 8. November 2012, 15:11

RE: Der Auto-Gigant schwankt

Fiat-Gruppe blutet in Europa nzz.ch - 31.12.2012

Die Fiat-Gruppe erzielt mehr Gewinn, doch nur wegen Chrysler. In Europa hat sich der Aderlass verschlimmert. CEO Marchionne hofft jedoch, Fabrikschliessungen in Italien verhindern zu können.

Die Aktien des Fiat-Konzerns haben am Dienstag um 4,7% tiefer geschlossen. Zwar konnte die Gruppe für das dritte Quartal den Erlös und den Gewinn unerwartet stark steigern, doch gelang das nur dank der zu rund 60% kontrollierten US-Tochter Chrysler (vgl. Tabelle). Das Stammhaus leidet unter verstärktem Aderlass in Europa, wo trotz der stark aufgeschobenen Einführung neuer Modelle auch ein starker Cashdrain registriert werden musste.

Nach unten revidierte Ziele

Dabei äusserte der CEO Marchionne die Befürchtung, dass die Krise in Europa noch einiges länger als bisher angenommen andauern könnte. Auf dem alten Kontinent, wo Fiat immer noch die Hälfte der Erlöse im rezessionsgeplagten Italien erzielt, sei vor 2015 oder 2016 nicht mit einer Rückkehr zur Gewinnschwelle zu rechnen. Marchionne, der Analytikern einen neuen Industrieplan vorstellte, musste auch die Gruppenziele stark revidieren. Für 2014 wird noch ein Betriebsgewinn von 4,7 Mrd. bis 5,2 Mrd. € für realisierbar gehalten, nachdem der CEO im April 2010 noch 7,5 Mrd. € angepeilt hatte. Das Umsatzziel wurde von 104 Mrd. € auf 94 Mrd. € gedrosselt, wobei noch von einer Jahresproduktion von 4,6 Mio. Einheiten ausgegangen wird, gegenüber dem früheren Ziel von 6 Mio. Fahrzeugen.

Marchionne hatte bereits vor einigen Wochen sein ambitiöses Projekt «Fabbrica Italia» begraben, das bis 2014 eine Verdoppelung der jährlichen inländischen Fahrzeugproduktion auf 1,4 Mio. Einheiten vorgesehen hätte. Trotz den massiven Überkapazitäten in Italien, wo der Auslastungsgrad der Montagewerke von 88% (2010) auf 69% gefallen ist, hofft jedoch Marchionne, wie er am Dienstag bekräftigte, dass er Fabrikschliessungen verhindern kann.

Neue Fusionspläne?

Abgesehen von den «Subventionen» vonseiten Chryslers und des weiterhin lukrativen Geschäfts in Brasilien setzt Marchionne – unter dem Druck der Regierung in Rom – auf eine neue Exportstrategie. Rund 15% der inländischen Kapazitäten sollen für Ausfuhren nach Übersee umgepolt werden, was auch deshalb sinnvoll sei, weil die Werke in Nordamerika und Brasilien praktisch voll ausgelastet seien.

Italienische Fabriken sollen als Exportbasis für neue Jeeps, Alfa Romeo und Maserati dienen. Das alles dürfte indes einige Zeit beanspruchen. So erstaunt es nicht, dass der ungeduldige und etwas verzweifelt wirkende Ehrgeizling Marchionne laut Bloomberg erneut die Möglichkeiten einer Fusion mit Peugeot und der GM-Tochter Opel exploriert hat, doch auf taube Ohren gestossen zu sein scheint.