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schneemann

Suchtbolzen

  • »schneemann« ist der Autor dieses Themas

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Montag, 9. Juli 2012, 10:01

Fiat fremdelt mit Italien

Fiat fremdelt mit Italien - ftd.de, 04.07.2012

Die Rezession in der Heimat treibt den Autobauer ins Ausland: Der Anteil an Chrysler wird erhöht, in China entsteht ein neues Werk. Und mit einer raffinierten Anzeigenkampagne legt der Konzern den Finger in die Staatsfinanzenwunde.

Es ist eine ganzseitige Anzeige in der Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore". "Sitzt du auf Rechnungen, die die öffentliche Hand noch nicht bezahlt hat? Dann treibe sie ein!", wirbt der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco, der zum Fiat-Konzern gehört. Wer die Telefonnummer 800.800.288 wählt, kann seine Guthaben an die Iveco-Finanzsparte abtreten und erhält dafür im Gegenzug einen LKW. Er kann ihn kaufen oder leasen. Um die ausstehenden Schulden kümmert sich dann Iveco.

Was sich erst einmal seltsam anhört, halten Beobachter für eine ganz pfiffige Marketingaktion. Denn italienische Unternehmen ächzen unter der miserablen Zahlungsmoral der Verwaltung. Im Schnitt müssen die Firmen 180 Tage warten, bis sie zu ihrem Geld kommen. In Deutschland sind es nur 35 Tage. Iveco wiederum hofft darauf, den Absatz anzukurbeln. Im ersten Quartal 2012 brachen die Verkäufe auf dem krisengeschüttelten Heimatmarkt um 47 Prozent ein. Es braucht einen Schub.

Fiat-Chef Sergio Marchionne muss zu ungewöhnlichen Mitteln greifen. Denn die Situation in Italien ist für den Turiner Traditionskonzern über sämtliche Sparten hinweg extrem schwierig. Im Juni brachen die PKW-Verkäufe um 24,4 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode ein. Mit 128.000 Wagen wurden so wenig Autos wie seit 1979 nicht mehr abgesetzt. Das belastet die Bilanz: Fiat verbrannte in den ersten drei Monaten des Jahres 1,6 Mrd. Euro an Cash. Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte nach Bekanntgabe der Zahlen die Bonitätsnote um eine Stufe auf BB-.

Um sich gegen die Krise in Italien zu stemmen, beschleunigt Marchionne den Konzernumbau - und entfernt sich dabei von der Heimat. Am Dienstag gab Fiat bekannt, den Anteil an dem US-Autobauer Chrysler um 3,3 auf dann 61,8 Prozent aufzustocken. In den kommenden Wochen solle das Paket von dem Pensionsfonds der Gewerkschaft, der Voluntary Employees Beneficiary Association, übernommen werden. Fiat besitzt Optionen, um bis Ende 2016 die restlichen 40 Prozent zu erwerben.

Beschlossen ist die Verschmelzung der Industriesparte Fiat Industrial - dazu gehört Iveco - mit dem Landmaschinenhersteller CNH. Der Sitz des Unternehmens verlagert Marchionne von Italien nach Holland, die Börsennotierung von Mailand nach New York. Das soll die Refinanzierungskosten senken. Das könne auch der Muttergesellschaft zugutekommen, schreibt das Researchhaus Creditsights: "2008 und 2009 half Fiat der Tochter CNH mit Liquidität, als der US-Verbriefungsmarkt einfror. Während der europäischen Schuldenkrise nun ist CNH die Liquiditätsquelle für die Gruppe."

Für Marchionne sind Chrysler und die USA die Zukunft. Am Dienstag veröffentlichte Absatzzahlen unterstreichen das. In der ersten Jahreshälfte ist Chrysler in den USA deutlich stärker gewachsen als der Markt und setzt damit die Aufholjagd von 2011 fort. Der Marktanteil, der 2009 bis auf sechs Prozent eingebrochen war, liegt nun wieder bei 11,5 Prozent. Im Juni verkaufte der Konzern rund 140.000 Fahrzeuge der Marken Chrysler, Dodge und Jeep. Für das Gesamtjahr erwarten Experten ein moderates Wachstum am US-Markt auf rund 14 Millionen Fahrzeuge. "Nach den letzten Jahren ist das schon ein guter Wert", sagte Chrysler-Vertriebschef Reid Bigland der FTD. "Aber der Markt wird in den kommenden Jahren sicher weiter wachsen."

In Asien kann Fiat die europäische Schwäche noch nicht ausgleichen. "Im Vergleich zu VW oder GM ist Fiat in China nicht richtig angekommen", sagt Willi Diez, Professor am Institut für Automobilwirtschaft in Nürtingen. Das Gemeinschaftsunternehmen von Fiat mit der Guangzhou Automobile Group hat vor wenigen Tagen die erste Fabrik in der Provinz Hunan eröffnet. Dort soll das Modell Viaggio produziert werden. Bis 2014 will Fiat in China bis zu 300.000 Autos im Jahr verkaufen. Auch die Marke Alfa soll in China eingeführt werden.