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schneemann

Suchtbolzen

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Montag, 27. Dezember 2010, 22:50

Marchionne mimt den Weihnachtsmann

Marchionne mimt den Weihnachtsmann - ftd.de, 26.12.2010

Eine Woche vor der geplanten Aufspaltung des Konzerns hat sich der italienische Autobauer mit den Gewerkschaften auf ein Sparprogramm geeinigt. Die Arbeitnehmer versprachen Fiat, sich künftig auf flexiblere Arbeitszeiten einzulassen.

Das Management will dafür 1 Mrd. Euro in das Stammwerk Mirafiori in Turin investieren. "Das ist das beste Weihnachtsgeschenk, das wir unseren Mitarbeitern machen können", sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne.

Der Plan ist Teil des Versuchs von Fiat , drastisch Kosten einzusparen. Im kommenden Jahr wird die hoch lukrative Industriesparte, zu der Bau- und Landmaschinenhersteller CNH sowie Lkw-Bauer Iveco zählen, separat an der Mailänder Börse notieren. Das stark kapitalintensive sowie wenig profitable Autogeschäft wird dann auf eigenen Füßen stehen müssen.

Es ist das zweite Abkommen dieser Art, das Fiat in diesem Jahr mit den Gewerkschaften schließt. Schon im Frühsommer hatten sich Fiat und die Arbeitnehmer auf eine flexiblere Produktion in einem Werk in Pomigliano geeinigt. Im Gegenzug sagte Fiat zu, dort den neuen Panda zu produzieren, der Ende 2011 in den Verkauf geht. Abkommen für drei weitere Werke in Italien sollen folgen. Fiat bietet Investitionen von 20 Mrd. Euro bis Ende 2014 als Gegenleistungen an.

Marchionne hatte die Arbeitnehmer unter massiven Druck gesetzt, das Abkommen noch bis Weihnachten zu verabschieden. Er wollte so vermeiden, dass die neue Fiat-Aktie im kommenden Jahr wegen der unklaren Produktionsbedingungen mit Kursabschlägen startet. Das Investitionsprojekt sei von "hoher Bedeutung, damit Fiat strukturell die Profitabilität verbessern kann", schreiben Analysten von Mediobanca.

Italien ist als Absatzmarkt für Fiat zwar bedeutend, doch die Produktion ist dort wenig effizient. Die Herstellungskosten pro Fahrzeug liegen in Italien deutlich höher als in hochmodernen Werken in Brasilien und Polen.

Marchionne hat deswegen mehrfach gedroht, die Produktion in Italien zu beenden, sollten Gewerkschaften nicht zu Zugeständnissen bereit sein.
Die Einigung macht den Weg frei für eine intensivere Kooperation mit US-Partner Chrysler, mit dem Fiat das Werk Mirafiori gemeinsam betrieben will. Marchionne möchte den Anteil an Chrysler bis Ende 2011 von 20 auf 35 Prozent steigern und später die Mehrheit zu kaufen.

Fiat hat die Investitionen 2010 stark gedrosselt. Das wirkt positiv auf das Ergebnis: Der Umsatz wird über 55 Mrd. Euro liegen, der operative Gewinn vor Sondereffekten über 2 Mrd. Euro und unterm Strich wird Fiat 400 Mio. Euro verdienen, kündigte Marchionne bei einer Weihnachtsfeier der Fiat-Führungskräfte an.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »schneemann« (27. Dezember 2010, 22:53)


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Montag, 27. Dezember 2010, 22:52

Fiats Signal für ganz Italien

Fiats Signal für ganz Italien ftd.de, 27.12.2010

Sergio Marchionne hat sich nicht gerade leicht getan mit seinem neuesten Deal: Nur eine Woche vor der geplanten Aufspaltung seines Konzerns hat sich der Fiat-Chef mit den italienischen Gewerkschaften einigen können.

Dass er sich so lange Zeit ließ, ist aber das Einzige, was man ihm vorwerfen kann. Das Ergebnis selbst ist gelungen: Der Lohnkompromiss ermöglicht es dem Konzern, nun seine strukturellen Probleme anzugehen. Seine Bedeutung reicht weit über Fiat hinaus. Sie hat Signalwirkung für das ganze Land.

Marchionne hat die Macht der Gewerkschaften gebrochen Italien hat dringenden Reformbedarf. Die Volkswirtschaft wächst unter dem europäischen Durchschnitt, die Unternehmen sind nicht wettbewerbsfähig. Vor allem niedrige Arbeitnehmerproduktivität ist hierfür verantwortlich. Harte Reformen wären dringend notwendig.

Es wäre eigentlich die Aufgabe der Regierung, endlich ein Signal zu geben, dass es im Land nicht länger so weitergehen kann wie bisher. Doch Premier Silvio Berlusconi ist offensichtlich weder willens noch dazu fähig. Er belässt die Bürger in der Illusion, dass Italien Reformen nicht nötig hat.
Marchionne hat nun diese Aufgabe des Signalgebers übernommen. Sein Abschluss für das Werk in Turin ist zwar nicht der erste, den er mit den Gewerkschaften vereinbart - im Sommer einigte er sich schon im Panda-Werk in Neapel. Aber es betrifft den Stammsitz des Nationalsymbols Fiat, und damit ganz Italien: Die Macht der italienischen Gewerkschaften scheint gebrochen, der Weg für flexiblere Haustarifverträge ist bereitet. Die Arbeitnehmer haben anscheinend begriffen, dass aufgeweichte Tarifverträge ihnen nützen können: Die Deutschen haben schließlich vorgemacht, wie man etwa durch flexible Kurzarbeit in der Krise Entlassungen weitgehend verhindert.

Fiats Sanierung ist mit dem Kompromiss noch lange nicht beendet. Zunächst muss es gelingen, den Lohnkostenkompromiss auch auf andere Fiat-Werke zu übertragen. Zudem muss Marchionne den Investitionsstau beenden. Zwar dürfte die Autosparte 2010 mit einem Gewinn abschließen. Aber das auch nur, weil der Konzern weitgehend auf Investitionen in neue Werke oder neue Produkte verzichtete. Dabei verliert Fiat selbst im Heimatmarkt inzwischen Marktanteile an ausländische Konkurrrenten wie Volkswagen.

Und schließlich ist noch offen, wie er den Konzern mit Chrysler stärker vernetzen will. Zwar ist bekannt, dass Marchionne die Beteiligung am US-Autobauer bis Ende 2011 von 20 auf 35 Prozent aufstocken will. Doch noch ist völlig unklar, wie er das finanzieren will - und ob sich Fiat dafür etwa von Ferrari-Anteilen trennt. Nach der Auseinandersetzung mit den Gewerkschaften droht nun die mit den Investoren. Und deren Geduld und Ausdauer ist begrenzt.


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Sonntag, 16. Januar 2011, 22:29

Umstrittener Fiat-Tarifvertrag knapp angenommen

Umstrittener Fiat-Tarifvertrag knapp angenommen - handelsblatt.com, 15.01.2011

Fiat-Chef Sergio Marchionne hat sich durchgesetzt: Die mehr als 5000 Beschäftigten im Turiner Stammwerk haben dem neuen umstrittenen Tarifvertrag mit knapper Mehrheit zugestimmt. Für die Arbeitnehmer bedeutet das längere Arbeitsschichten und kürzere Pausen. Der Fiat-Chef lockte die Arbeiter mit einer Investitionsinitiative.

HB MAILAND. Der italienische Autohersteller Fiat hat den Beschäftigten mit einem milliardenschweren Investitionsversprechen weitreichende Zugeständnisse abgetrotzt.

In einer wegweisenden Vereinbarung mit dem Management stimmte die Belegschaft des Turiner Stammwerks Mirafiori mit knapper Mehrheit einer Reihe von Einschränkungen zu, wie die Gewerkschaften am Samstag mitteilten. Damit sollen Streiks und die hohen Fehlzeiten begrenzt werden. Im Gegenzug will Fiat-Chef Sergio Marchionne frisches Geld in die fünf verlustträchtigen heimischen Standorte stecken und damit deren Überleben sichern. Für den Fall einer Zustimmung hatte er eine Investitionsoffensive über eine Milliarde Euro in Aussicht gestellt. Andernfalls sollte das Geld im Ausland eingesetzt werden.

Der Vertrag sieht eine Reduzierung der Arbeitspausen sowie eine höhere Zahl an Wochenschichten vor. Ferner kann Fiat von jedem Beschäftigten im Jahr 120 Überstunden verlangen, ohne dass die Gewerkschaften dem zustimmen müssen.

Die Einigung beim größten italienischen Industriekonzern soll den Anstoß geben für eine grundlegende Reform der Arbeitsbedingungen in der gesamten Wirtschaft. Mit der 20 Milliarden Euro schweren landesweiten Initiative "Fabbrica Italia" soll die heimische Produktion bis 2014 verdoppelt werden. Streiks und immense Fehlzeiten durch Krankschreibungen zur Verlängerung von Urlaub und Feiertagen gelten als große Hemmnisse in Italiens Wirtschaft.

Hoffnung auf neue Ära

An dem Referendum nahmen 96 Prozent der Mirafiori-Beschäftigten teil. Davon stimmten nach Angaben der Gewerkschaften 54 Prozent für den neuen Vertrag.

Konzernmanagement und Regierung begrüßten das Ergebnis und äußerten Hoffnung auf den Beginn einer neuen Ära. "Jetzt müssen wir die Kontroversen und gegensätzlichen Positionen hinter uns lassen und die vor uns liegenden Herausforderungen konstruktiv angehen", erklärte der Fiat-Verwaltungsratsvorsitzende John Elkann.

Die Gewerkschaft FIM forderte, die zugesagten Gelder rasch flüssigzumachen. "Jetzt wird der Entwicklungsplan für Mirafiori losgehen", sagte Generalsekretär Bruno Vitali der Nachrichtenagentur Reuters. Europas sechstgrößter Autohersteller baut in seinem Stammwerk den Punto. Künftig sollen dort auch neue Alfa-Romeo- und Chrysler-Modelle von den Bändern rollen.

Kritik kam dagegen von der linksgerichteten Gewerkschaft Fiom, die gegen die Neuregelungen Front macht. "Ein "Nein'-Votum von 46 Prozent erscheint mir enorm", sagte Fiom-Vertreter Giorio Airaudo zu Reuters. Im Werk Pomigliano hatten die Beschäftigten über den Vertrag bereits abgestimmt. Die Zustimmungsquote lag dort bei 60 Prozent.


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Sonntag, 16. Januar 2011, 22:34

Marchionne brüskiert Gewerkschaft

Marchionne brüskiert Gewerkschaft - manager-magazin.de, 16.01.2011

Fiat-Chef Sergio Marchionne hat mit seiner Drohung Erfolg, künftig lieber im Ausland zu investieren. Mit knapper Mehrheit haben die Beschäftigten des Turiner Werkes Mirafiori für den neuen Tarifvertrag gestimmt, der ihnen mehr Arbeit abverlangt. Die Gewerkschaft Cgil-Fiom lehnt den Tarif kategorisch ab.

Turin - Die mehr als 5000 Beschäftigten im Stammwerk des Autobauers Fiat in Turin-Mirafiori haben einen umstrittenen neuen Tarifvertrag knapp angenommen. 54 Prozent stimmten für die Pläne von Fiat-Chef Sergio Marchionne, der für das Werk flexiblere Verträge, längere Arbeitsschichten und kürzere Pausen verlangt.

Das wurde am Samstag im Werk des italienischen Autokonzerns bekanntgegeben. Die Regierung in Rom begrüßte die Zustimmung zu dem neuen Tarifvertrag.

Nach dem vorbereiteten Abkommen für Mirafiori, das vor allem von der linken Gewerkschaft Cgil-Fiom kategorisch abgelehnt wurde, soll eine Milliarde Euro in das Werk investiert werden - auch, um dort zusammen mit dem US-Partner Chrysler einen neuen Jeep zu bauen.

Der Turiner Konzern hält 25 Prozent an Chrysler und lotet eine Mehrheitsübernahme aus. Die Cgil-Fiom hatte das Tarifsystem für das Stammwerk als "skandalös" abgelehnt. Marchionne wiederum drohte damit, diese Investition im Ausland zu tätigen, sollte die Belegschaft ablehnen.

Kritiker nennen Marchionnes einschneidende Forderungen für das Stammwerk "moderne Sklaverei", Befürworter sprechen von einer neuen Ära des Autobaus in Italien. In Mirafiori wurden im vergangenen Jahr etwa 120.000 Fahrzeuge gebaut. Die Produktion soll nach Marchionnes Plänen mehr als verdoppelt werden.

Regierungschef Silvio Berlusconi hatte auf einen positiven Ausgang gehofft, um den Standort Italien des mächtigsten Industriekonzerns im Land zu sichern. Dabei geht es um mögliche Gesamtinvestitionen des Turiner Autobauers von etwa 20 Milliarden Euro in Italien, wie Marchionne angekündigt hatte.


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Donnerstag, 3. Februar 2011, 21:51

Fiat-Belegschaften meutern gegen Marchionne

Fiat-Belegschaften meutern gegen Marchionne .- handelsblattde, 27.01.2011

Eigentlich konnte Fiat-Chef Sergio Marchionne schon frohen Mutes sein, den Konflikt um einen neuen Tarifvertrag bei dem Autobauer ausgestanden zu haben. Aber zu früh gefreut. Jetzt haben Fiat-Belegschaften gegen den neuen Vertrag protestiert.

HB MAILAND. In Italien haben Fiat-Belegschaften am Freitag ihre Arbeit für mehrere Stunden niedergelegt, um gegen den neuen Tarifvertrag zu protestieren. Tausende Demonstranten gingen in Turin, Mailand und anderen Städten auf die Straße.

Die Metallgewerkschaft FIOM hatte zum Generalstreik aufgerufen, nachdem Beschäftigte des Fiat-Stammwerks Turin-Mirafiori dem neuen Vertrag vor zwei Wochen zugestimmt hatten. FIOM hatte die Neuregelungen abgelehnt und darauf hingewiesen, dass hart erkämpfte Arbeitsrechte untergraben würden. Durch kürzere Pausen und eine Kürzung des Krankengeldes werde außerdem die Sicherheit der Fließbandarbeiter gefährdet, hieß es.

Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte damit gedroht, umgehend nach alternativen Standorten zu suchen, sollte die Belegschaft ablehnen. Nun soll eine Milliarde Euro in das Werk investiert werden, um dort in einem Joint Venture mit dem US-Partner Chrysler Alfa Romeos und Jeeps zu bauen. Bis 2014 soll die Produktion auf sechs Millionen Fahrzeuge jährlich gesteigert werden.

Umsatz und Gewinn des Autokonzerns Fiat haben im vergangenen Jahr kräftig angezogen. Der Umsatz stieg um mehr als 12 Prozent auf 56,3 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg auf 600 Millionen Euro nach einem Verlust von mehr als 800 Millionen Euro im Jahr 2009. Gleichzeitig baute Fiat 2 Milliarden Euro Schulden ab und liegt noch bei 2,4 Milliarden Euro Nettoverbindlichkeiten. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand eine weitere kräftige Gewinn- und Umsatzsteigerung, wie Fiat am Donnerstag in Turin mitteilte.