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noise

MuhKuh

  • »noise« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 4 672

Registrierungsdatum: 22.11.2003

Wohnort: Berlin

Auto: Fiat Marea Integrale

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1

Montag, 1. November 2010, 22:23

Fahrtest: Alfa Romeo Mito 1.4 16v DCT (Doppelkupplungsgetriebe)

Quelle: http://www.heise.de/autos/artikel/Auspro…CT-1127998.html

Ausprobiert: Alfa Romeo MiTo 1.4 16V DCT

Der 135 PS starke Kleinwagen schaltet nun per Doppelkupplungsgetriebe

Mailand, 29. Oktober 2010 – Scheinbar still und heimlich hat die Powertrain-Sparte von Fiat ein Doppelkupplungsgetriebe entwickelt, Respekt. Es wird aber nicht etwa "von oben her" in den Markt eingeführt, sondern ausgerechnet der kleine Alfa Romeo MiTo macht den Anfang – die Giulietta folgt etwas später. Nach der hoch interessanten "MultiAir"-Ventilsteuerung ist das neue Doppel kupplungs getriebe bereits das zweite technische Ausrufezeichen der Italiener in kurzer Zeit. Der MiTo 1.4 16V DCT trägt beides unter der Haube und bietet damit einen der modernsten Großserienantriebe. Wir konnten ihn in Italien erstmals fahren.

Kardinalfrage: Nass oder trocken?

Doch bevor wir uns dem sportlich-schicken Kleinwagen zuwenden, ein Blick auf die Technik. Im Unterschied zu Automatikgetrieben mit hydraulischem Drehmomentwandler erfolgt die Übertragung des Moments bei Doppelkupplungsgetrieben bekanntlich über eine von zwei Kupplungen, die zwei Teilgetriebe mit dem Antrieb verbinden. Die Gänge werden ohne Zugkraftunterbrechung gewechselt, indem die eine Kupplung schließt, während die andere öffnet.

In der Fiat-Gruppe hat man sich nun ganz bewusst für ein "trockenes" Doppelkupplungsgetriebe entschieden. Anders als "nasse" Versionen, wie sie etwa VW und Audi für ihre drehmomentstarken Modelle verwenden, sind trockene Varianten wegen der Wärmeentwicklung bisher nur für Drehmomente bis zu zirka 250 Nm ausgelegt. So wird zum Beispiel im VW Golf 1.4 TSI ein Siebengang-Trocken-Doppelkupplungsgetriebe eingesetzt oder im Renault Mégane/Scénic ein trockenes 6-Gang-DKG von Getrag.
Enorm: 350 Newtonmeter

Die Fiat-Ingenieure haben es nun in vierjähriger Entwicklungsarbeit geschafft, solch ein Getriebe für Drehmomente bis zu 350 Nm auszulegen. Darüber hinaus ist das neue C635-Getriebe ("6" für sechs Gänge und "35" für 350 Nm Drehmoment) sehr kompakt und soll in Fahrzeugen des B- und C-Segments verwendet werden, welche die Fiat-Gruppe ja hauptsächlich anbietet.
Fahren in den ungeraden Gängen

Umgesetzt wurde eine dreiwellige Getriebearchitektur in einem zweiteiligen Aluminiumgehäuse. Die Kupplung ist für die ungeraden Gänge (1, 3 und 5) normalerweise geschlossen, da das Fahren in diesen Gängen – so das Argument – mehr als 50 Prozent des Fahrzeugeinsatzes ausmacht und im Stadt- sowie Überlandverkehr überwiegt. So wird im Gegensatz zu anderen Lösungen ein Hydraulikaggregat zum Schließen der Kupplung für die ungeraden Gänge eingespart, man benötigt lediglich eine Zugstange. Sogar die jetzt noch erfolgte Integration einer Parkbremse könnte entfallen, sofern es die Gesetzeslage zuließe. Auch das "Anfahrkriechen" eines herkömmlichen Automatikgetriebes kann mit dieser Lösung sehr gut nachgeahmt werden.
Für alles offen: Gerade Gänge

Die Kupplung für die geraden Gänge ist normalerweise offen und wird mittels eines Zentralausrückers kraftabhängig unter hydraulischem Druck gesteuert. Die Kupplungs- und Gangschaltmechanismen werden durch einen geschlossenen hydraulischen Ölkreislauf elektrohydraulisch gesteuert. Die Getriebesteuerung erfolgt durch einen 32-Bit-Mikrocontroller, der auch für die MultiJet- und MultiAir-Lösungen eingesetzt wird.
Spitze: 207 km/h

Doch nun genug der Technik – wie fährt sich der MiTo mit dem neuen Getriebe? Da kann man nur sagen: sehr gut, Operation gelungen. Zunächst fahren wir den MiTo TCT im Automatikmodus. Wenn ich den Fuß von der Bremse nehme, rollt der Wagen auch schon los, wie man es von der herkömmlichen Wandlerautomatik gewohnt sind. Der Spurt von null auf 100 km/h wird von der 135-PS-Maschine in 8,2 Sekunden erledigt (der Handschalter braucht dafür 0,2 Sekunden mehr). Wir haben es auf der italienischen Autobahn nicht ausprobiert, aber Alfa verspricht eine Höchstgeschwindigkeit von 207 km/h. Der Verbrauch sinkt gegenüber einem manuellen Getriebe um 0,1 Liter, eine klassische Wandlerautomatik würde laut Alfa 10 Prozent mehr verbrauchen.

Doppelkupplung mit Start-/Stopp

In jeder Verkehrssituation, auch im morgendlichen Stopp-and-Go italienischer Kleinstädte, schaltet der Alfa passend und sanft. Auch das Zurückschalten beim Beschleunigen erfolgt unspektakulär und nahezu unmerklich. Überraschung: Beim Anhalten geht der Motor aus. Die Fiat-Power-Train-Leute haben das Doppelkupplungsgetriebe auch noch mit einer Start-/Stopp-Automatik kombiniert. Nimmt man den Fuß von der Bremse, springt das Aggregat unvermittelt wieder an und nimmt Fahrt auf. Der Anlassvorgang selbst stört zwar nicht, könnte aber noch ein wenig kürzer ausfallen. Gut umgesetzt ist auch die Berganfahrhilfe, die das Fahrzeug nicht zurückrollen lässt.
Sportlich mit Zwischengas

Nun schiebe ich den Schalter links neben dem Wählhebel nach vorne in die "Sport"-Stellung. Wir bemerken sofort, dass das Gaspedal eher anspricht und die Gänge höher ausgedreht werden – schließlich ist das Getriebe mit den Fahrassistenzsystemen vernetzt. Besonders schön: Beim Zurückschalten gibt der Wagen jetzt markant Zwischengas und wir können uns an dem ohnehin schon recht beeindruckenden Motorensound erfreuen.
Mit Schaltpaddles am Lenkrad

Jetzt zünde ich die Stufe 3 und wechsle in den manuellen Schaltmodus, indem ich den Wählhebel in die linke Gasse drücke. Nun kommen auch die Schaltpaddles links und rechts am Lenkrad voll zur Geltung. Auch im Automatikmodus kann man diese zwar benutzen, etwa um vor einer roten Ampel herunterzuschalten und den Wagen abzubremsen. Nach einigen Sekunden geht das Getriebe dann aber wieder in den Automatikmodus zurück. Im manuellen Modus bleibt das Getriebe im jeweiligen Gang, bis man eingreift, was zum Beispiel auf Bergstrecken vorteilhaft ist. Dreht man allerdings die Maschine aus, so wird doch wieder in den nächsten Gang geschaltet. Das alles funktioniert klaglos und so stellt sich schnell ein harmonisches Fahrerlebnis ein.

MiTo: Nicht gerade billig

Der Alfa Romeo MiTo ist bekanntlich kein Billigheimer, der 1.4 16V MultiAir TCT kostet sogar 18.950 Euro – das bedeutet einen Aufpreis in Höhe von 1500 Euro für das Doppelkupplungsgetriebe. Aber der Wagen ist sehr gut ausgestattet und macht ausgesprochen viel Spaß. Unserer Meinung nach ist er zur Zeit der Alfa, in dem man vorne am Besten sitzt. Selbst Zweimeter-Leute passen gut hinein, allerdings lässt sich nur der Fahrersitz tief genug einstellen, während der Beifahrersitz nur schön weit nach hinten geschoben werden kann. Dann passt zwar kaum noch jemand auf die Rückbank, aber mehr Platz als im Konkurrenten Mini ist allemal.
Sportlich abgestimmtes Fahrwerk

Der MiTo ist recht straff gefedert, was hohe Kurvengeschwindigkeiten ohne Wanken ermöglicht. Aber der Langstreckenkomfort kommt nicht zu kurz – mit dem Wagen könnte man ruhig mal von München nach Hamburg fahren. Lediglich Querrillen sind gelegentlich härter zu spüren. Der Geradeauslauf ist gut, bei Tempo 130 auf italienischen Autobahnen stellt sich so ein sehr entspanntes Fahren ein. Allerdings dreht der Motor da im sechsten Gang schon 3500 Touren. Für die höheren Tempi auf deutschen Autobahnen würden wir uns doch noch den siebten Gang wünschen, was in dem neuen Getriebe übrigens aus rein technischer Sicht vorgesehen ist.
Hochwertige Ausstattung

Der Innenraum ist hochwertig gestaltet, allerdings spiegelt sich das geriffelte Armaturenbrett bei Sonne in der Windschutzscheibe. Einige MiTo-Nachteile sind bereits bekannt: Wegen der dicken C-Säule ist die Rücksicht schlecht, der 270-Liter-Kofferraum hat eine hohe Ladekante und der Wendekreis ist mit 11,5 Meter erstaunlich groß. Doch das mindert alles nicht den Fahrspaß, den man mit diesem kompakten und sportlichen Wagen haben kann, der darüber hinaus noch sehr ansehnlich ist. Und das neue Doppelkupplungsgetriebe, das perfekt mit dem 135-PS-Motor harmoniert, steigert die Freude noch.

WERTUNG 90%

Ein sparsames automatisches Getriebe ist insbesondere für die Märkte in den USA und in Japan, aber auch in Australien wichtig, hier kann von Alfa Romeo noch ein erhebliches Absatzpotenzial gehoben werden. Uns hat der MiTo mit der "Dry Dual Clutch Transmission" (DDCT = trockenes Doppelkupplungsgetriebe) überzeugt und als staugestresste Großstädter wäre diese MiTo-Variante für uns die erste Wahl. So würde uns auch nicht wundern, wenn das neue Werk für den Bau dieses Getriebes mit seiner Jahreskapazität von zunächst 400.000 Einheiten, die sich variabel aus Handschalt- und Doppelkupplungsgetrieben zusammensetzen können, schon recht bald erweitert werden müsste.