Chrysler erholt sich nur langsam - manager-magazin.de, 09.08.2010
Nach dem Ende der beispiellosen Krise am Automarkt schafft der US-Hersteller Chrysler nur langsam die Wende. Noch immer plagen den mit Fiat fusionierten Konzern rote Zahlen. Der Markt reagierte enttäuscht, Chef Sergio Marchionne setzt nun auf die zweite Jahreshälfte.
Detroit - Der US-Autobauer Chrysler setzt die Erholung von seiner Insolvenz langsam fort. Unter der Führung Fiats verringerte der drittgrößte Pkw-Hersteller der USA seinen Nettoverlust im zweiten Quartal und stellte eine Anhebung der Jahresprognose in Aussicht.
Das Minus sank auf 172 Millionen Dollar von 197 Millionen Dollar im ersten Quartal, wie Chrysler am Montag mitteilte. Der Betriebsgewinn stieg gegenüber dem Vorquartal um 40 Millionen Dollar auf 183 Millionen Dollar. Der Nettoumsatz legte im Vergleich zum Jahresauftakt um 8,2 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar zu.
Die Bilanz ist wegen des Einstiegs von Fiat bei Chrysler im vergangenen Jahr nicht mit dem Ergebnis des zweiten Quartals im Vorjahr vergleichbar. Die Zahlen bestätigten, dass Chrysler auf gutem Wege sei, seine Ziele zu erreichen, sagte Konzernchef Sergio Marchionne, der auch dem italienischen Bündnis-Partner vorsteht. "Dennoch bleibt noch ungemein viel zu tun."
Der Autobauer ließ seine Prognose für das Gesamtjahr 2010 unverändert, erklärte jedoch, eine Anhebung anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen zum dritten Quartal sei äußerst wahrscheinlich. Bislang will Chrysler im Gesamtjahr auf operativer Basis mindestens die Gewinnschwelle erreichen und peilt einen Nettoumsatz von 40 bis 45 Milliarden Dollar an.
Anleger zeigen sich enttäuscht
Der Markt nahm die Quartalszahlen von Chrysler mit Enttäuschung auf, weshalb die Papiere seines italienischen Partners Fiat unter Druck gerieten. Die Aktien des Autokonzerns zählten mit einem Abschlag von 1,2 Prozent zu den wenigen Verlierern im Mailänder Leitindex.
"Vermutlich hatte sich der Markt von den Chrysler-Zahlen eine Überraschung versprochen, die dann aber ausgeblieben ist", sagte ein Händler. Chrysler hatte am Montag für das zweite Quartal einen Nettoverlust von 172 Millionen Dollar bekanntgegeben.
Die deutschen Autowerte lagen nach Kurszielerhöhungen durch Goldman Sachs zu Wochenbeginn im Plus: Volkswagen und Daimler legten im Dax jeweils um 1,6 Prozent zu, BMW) um 0,8 Prozent. Die Analysten hatten das Kursziel für Volkswagen auf 149 von 132 Euro, für Daimler auf 52 von 50 Euro und für BMW auf 62 von 53 Euro hochgesetzt. So gut wie alle namhaften Autobauer hatten in den vergangenen Monaten die Rückkehr in die Verlustzone geschafft.