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LanciaBertone

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Beiträge: 8 647

Registrierungsdatum: 23.06.2004

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1

Donnerstag, 5. August 2010, 06:02

[Info] Unterboden schützen

Auf besonderen Wunsch vom Mod Sebastian (Punt60Cult) hier nochmals eine Kurzabhandlung zum Thema Unterboden/Radkästen schützen...

Ursprünglich war das eine Antwort in diesem Thread daher kann die Formulierung manchmal etwas komisch sein, weil sie sich eben teils auf den vorhergehenden Thread beziehen kann.
Ich versuche alles umzuschreiben, es kann aber immer mal was durchrutschen...

Oft gibts die abenteuerlichsten Rezepte (auch teils in Werkstätten), wie man seinen Unterboden schützen kann, hier mal kurz die richtige Vorgehensweise...


Also erst mal, jeder Lack schützt das Blech.

Wenn man am Bodenblech blanke Stellen hat meinetwegen wegen Aufsetzern oder weil man Rost beseitigt oder gar geschweisst hat, dann sollte man zuerst das Metall gut versäubern, dann sauber grundieren und dann lackieren.
Dann lässt man alles sauber durchtrocknen. Das muss natürlich nicht so schön sein, ich würde einfach schwarzen lack nehmen. Am besten ist mehrfach sprühen oder dick aufpinseln (rollen ist da schlecht, es ist winkelig und die Schichtdicke ist wegen der Schaumstoffstruktur der rolle gerne punktuell dünn bzw sogar durchlässig).

Nun kommt der Unterbodenschutz (UBS) zum Einsatz - je nachdem was man mit dem Auto noch vorhat, kann man jetzt verschiedene Arten UBS verwenden.
Wenn man die kiste durch den Winter quält, mit wenig Pflege (Laternenparker etc) und es sich auch nicht unbedingt um ein Liebhaberauto handelt, dann nimmt man jetzt UBS auf Bitumenbasis, kann man pinseln, besser ist aber mit der Druckluftlanze aufspritzen.

Bei diesem UBS muss man aber beachten, dass das Zeug mit den Jahren rissig wird und Salzwasser den UBS sauber unterlaufen kann - bessere Rostnester kann man sich gar nicht vorstellen.
alle 5-10 jahre (je nach beanspruchung, immer mal wieder checken) sollte man den Bitumen UBS erneuern, dann hat man ein gut geschütztes Unterbodenblech.

Wenn man nun eher ein Hobbyauto hat, einen Oldtimer oder ein Tuning-Sommerauto, das nicht mehr in den schweren Alltagsbetrieb gequält wird, dann empfielt sich UBS auf Wachsbasis, das wird nicht so leicht rissig bzw schließt etwaige Risse bei Sommerhitze selber...

In allen Fällen sollte man alle Hohlräume, insbesondere die Schweller hohlraumversiegeln, mit Wachs- oder Fettversiegelung.

An besonders gefährdeten Stellen wie den Innenseiten von Radkästen oder die Radkastenfalze (wenn hier keine Kunststoff-Innenradkästen vorhanden sind) kann man den genannten Steinschlagschutz (SSS) anbringen, entweder mit der Lanze oder aus der Dose. Dieser ist überlackierbar drunter sollte aber auch Lack sein.
Aber auch dieser birgt die Gefahr der Rissbildung, wenn auch weniger als der Bitumen UBS

Oft wird der Einfachheit einfach UBS oder SSS direkt aufs blanke Metall aufgetragen weil das zeug ja deutlich zäher ist als der Lack...

Letzteres ist zwar bedingt richtig, aber auf keinen Fall sollte man den UBS/SSS direkt aufs nackte Metall aufbringen, das rostet dann quasi schon am nächsten Tag...,ganz klar - ohne Lackschicht unter dem UBS/SSS ist man aufgeschmissen, schlimmer kann man am Auto kaum pfuschen.

Denn wenn ein Stein den UBS oder SSS durchschlägt - was leicht passiert, er ist ja plastisch bzw halbelastisch - sollte auch noch eine Lackschicht drunter sein, dann passiert i.d.R. nicht viel weil die meiste kinetische Energie schon vom SSS aufgefangen wurde und der Lack meistens nicht mehr durchschlagen wird. Ohne den Lack legt so ein Einschlag sofort das Metall frei und es rostet sofort...

Oft wird in umgelegten Kanten, Falzen oder sonstigen gebördelten onder gefalteten Blechen der Einfachheit halber auf moderne Karosseriedichtmassen zurückgegriffen, dieses ist weit verbreitet, vor Allem in Werkstätten. Ganz gerne wird dieses bei umgelegten Radlauffalzen gemacht, tails per se teils wegen der Microrisse im Lack, die man angeblich nicht überlackieren soll...

Sorry, aber das halte ich für groben Unfug, vor Allem wenn hier keine ausreichend dicke, gesunde Lackschicht vorhanden ist... das ist kontraproduktiv...
Auch sollte eine solche Dichtmassen nicht zum Einsatz kommen wo an anten Feuchtigkeit diese unterlaufen kann.

Und ganz wichtig - NIEMALS, wirklich niemals Dichtmasse in einen gebördelten Falz reinschmieren... auch nirgends sonst hinschmieren wo der Lack nicht mehr in Ordnung ist, vor allem im Spritzwasserbereich...
Das Zeug härtet aus und Wasser unterläuft auch schon vorher ganz fröhlich die Dichtmasse... Wenn da kein Lack oder ein rissiger Lack drunter sind, rostet das im Zeitraffer durch... was ich schon alles an "Dichtmassenrost" gesehen habe...

Bei solchen Fällen lackiert man Lack mit eventuellen Microrissen am besten über, aber eben nicht nur mal kurz mit der Dose, sondern sauber anschleifen und sauber in einer annehmbaren Schichtdicke lackieren. Auf der Innenseite gerne auch dick mit dem Pinsel.
Nach dem Durchtrocknen des Lacks nimmt man satt Wachs-UBS und füllt den Falz. Wenn man die Kante ganz angelegt hat (was man möglichst nicht machen sollte) dann hat man mit Flüssigwachs (erwärmt oder Hohlraumwachs aus der Dose) ggf noch eine Chance, da noch Wachs reinzubringen. Oder man hat es vorher schon beim Bördeln in den Falz gefüllt. Dann quillts halt beim Börderln raus...
Ich würde da (wenns denn mal komplett angelegt sein muss) Lack dick reinpinseln (der dann zwar auch rausquillt) und hinterher nach dem Anlegen alles komplett mit dickflüssigen Lack komplett dichtmachen.

Wenn der Lack richtig bricht oder gar blättert, muss eh komplett neu lackiert werden.

Diesbezügliche Arbeiten oder Erfahrungen aus normalen Werstätten sind hier oft genauso falsch, diese sind gar nicht an einer langzeiterhaltung der alten Autos interessiert, auch haben diese i.d.R. nicht die Zeit um sowas wirklich gut zu erledigen. Tuningbetriebe sind a auch oft zu sehr im schnellebigen Geschäft, wenns 3-4 Jahre hält, reichts doch...

Es empfielt sich hier, sich bei den Restaurieren und Oldiefreunden bzw entsprechend spezialisierten Werkstätten um deren Methoden umzusehen, die wissen meist, was man machen muss, um Autos lange zu erhalten...

So liebe Kinder, wenn ihr den Ratschlägen folgt, den UBS immer frisch haltet und eure Hohlräume schön versiegelt sind, erreichen eure Karossen vielleicht auch ein Alter wo sich ggf die Langzeitqualität eurer Autos zeigen kann... :D
Aber im Ernst, auf alle Fälle sind das substanz- und werterhaltende Maßnahmen, die man nicht scheuen sollte...

Weiterführende Diskussionen zum Thema unter obig angegebenen Link...