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schneemann

Suchtbolzen

  • »schneemann« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 605

Registrierungsdatum: 22.06.2004

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1

Dienstag, 8. Juni 2010, 18:23

Wie Fiat-Chef Marchionne die Welt erobern will

Wie Fiat-Chef Marchionne die Welt erobern will - handelsblatt.de, 01.06.2010

Die Zusammenarbeit von Fiat mit dem US-Autobauer Chrysler konkretisiert sich. Am heutigen Dienstag beginnt auch in Deutschland die Neugestaltung der Vertriebsnetze von Lancia und Chrysler. Die Marke Chrysler wird in Deutschland und auf dem europäischen Kontinent verschwinden.

DÜSSELDORF. Bis in genau einem Jahr, zum 1. Juni 2011, will Fiat in Deutschland die heute 70 Lancia- und 120 Chrysler-Händler unter dem Lancia-Logo zu einem Netz zusammengefasst haben. Ihm sollen bis zum Jahr 2014 gut 150 Händler angehören, europaweit sollen es mehr als 1000 sein. Sie werden sich auch um die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen kümmern, die noch unter der Marke Chrysler verkauft worden sind.

Sowohl Lancia als auch Chrysler spielen in Europa keine allzu große Rolle. Lancia ist nur auf dem Heimatmarkt stark. In Deutschland setzte die italienische Marke im vergangenen Jahr lediglich 3500 Wagen ab, der kriselnde US-Autobauer mit 5500 nicht bedeutend mehr.

Die Vertriebsorganisation von Chrysler in Berlin mit rund 60 Mitarbeitern wird aufgelöst. Fiat in Frankfurt hat ihnen allen eine Weiterbeschäftigung am Main angeboten. Die US-Marke soll nur in Großbritannien und in Amerika weiterbestehen.

Autoanalyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler hält den Zusammenschluss von Lancia und Chrysler für eine "sehr theoretische Angelegenheit". Lancia befinde sich in einer äußerst schwierigen Situation, die an Saab erinnere. "Außerhalb Italiens ist das ein Verlustbringer. Der Marke fehlt die Strahlkraft." Da helfe auch die Kombination mit Chrysler nicht, zumal der Premiumanspruch so nicht aufrecht zu erhalten sei.

Die zum US-Konzern gehörende Marke Jeep soll dagegen ihre Eigenständigkeit behalten. Ihr Vertrieb wird mit dem von Lancia zusammengefasst. Die Zukunft von Dodge in Europa ist noch unklar.

Fiat-Chef Sergio Marchionne hat für Fiat und den operativ ebenfalls von ihm geführten Chrysler-Konzern äußerst ehrgeizige Ziele gesetzt. Er will den Absatz von zusammen 3,9 Mio. im vergangenen Jahr bis 2014 auf jährlich 6 Mio. steigern. Bis dahin will Fiat seinen Anteil an dem US-Autobauer auf 50 Prozent erhöht haben. Das starke Wachstum ermöglichen soll auch eine Steigerung in Lateinamerika. Brasilien ist schon jetzt Fiats zweitwichtigster Markt nach Italien. Notwendige Voraussetzung ist aber vor allem, dass Chrysler auf seinem Heimatmarkt wieder Fuß fasst.

Pieper bewertet die Vorgabe als "extrem ambitioniert und gleichzeitig unrealistisch". Das liegt ihm zufolge vor allem an Chrysler und deren "weltweit schlechtesten Position unter den großen Automarken. Der Marke fehlt fast alles zur Wettbewerbsfähigkeit." So reichten ihre Qualität und ihr technologischer Stand in Europa nicht aus. Das Urteil des Autoanalysten fällt hart aus: "Marchionnes Pläne werden graue Theorie bleiben." Fiat gehe allerdings ein sehr limitiertes Risiko ein.

Durch die Abspaltung der Sparte für LKW, Bau- und Landmaschinen vom Automobilgeschäft bis zum Jahresende will der Fiat-Chef konzernintern den Wettbewerb schüren und die beiden voneinander getrennten Sparten nachhaltig profitabel machen.

Enorme Kosteneinsparungen verspricht er sich, indem er die Zahl der PKW-Plattformen von derzeit 19 im Rahmen seines Fünfjahresplanes auf fünf reduziert. Gleichzeitig möchte er die Zahl der Modellreihen von 32 auf 38 erhöhen. Aus der Fiat-Gruppe sollen dabei Mini-, Klein-, Kompakt- und Lieferwagen kommen, von den Amerikanern größere Autos, Vans, Geländewagen und Pick-Ups. Die Entwicklung von Hybrid- und Elektroantriebe wird der Konzern in den USA konzentrieren, um entsprechende Förderprogramme der dortigen Regierung zu nutzen.

Lancia wird 2012 in der Mittelklasse und in der oberen Mittelklasse je ein Modell aus den USA auf den Markt bringen. 2013 soll ein Geländewagen aus amerikanischer Produktion hinzukommen. Auch Alfa Romeo und Fiat werden ihre Modellpaletten unter anderem um einen Geländewagen aus der Chrysler-Gruppe verbreitern. Alfa wird zudem im Jahr 2012 auf den US-Markt zurückkehren.

//Der "große" Lancia soll gerüchteweiser auf der 300C-Plattform in Italien entwickelt und auch gebaut werden. Dies soll im ehemaligen Bertone-Werk passieren, welches aufgrund seiner Infrastruktur eine hohe Variabilität in der Fertigung erlaubt - Strichwort Design, es wird also evtl. nicht auf einen blossen Wechsel der Kühlermasken wie bein "Chrysler Delat" hinauslaufen.


CromaTD

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Beiträge: 1 588

Registrierungsdatum: 17.01.2004

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2

Mittwoch, 9. Juni 2010, 09:55

:zweifel: ich bin skeptisch, ob LANCIA eine solche Transformation überlebt :hide:.

Wenn ja, dann würds mich um so mehr freuen. Aber Fiat macht hier den selben Fehler zum 2. mal - auf einer überalterten und viel zu schweren Plattform eines fremden Herstellers ein Auto aufzusetzen hat sich schon beim Croma nicht wirklich bewährt ....

Und ein Lancia - ein Premium-Auto - mit einem für den amerikanischen Markt entwickelten Fahrwerk ... na dann, viel Glück *???*

Gruß
Klemens