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schneemann

Suchtbolzen

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Montag, 18. Januar 2010, 11:25

Gewerkschaft protestiert gegen Werksschließung

Gewerkschaft protestiert gegen Werksschließung - handelsblatt.de, 18.01.2010

Im sizilianischen Autowerk des Konzerns steht ein Streik bevor. Das Werk soll 2010 geschlossen werden. Die Regierung Berlusconi hat unterdessen weitere Infrastrukturprojekte für den Süden des Landes angekündigt. Doch bislang liegen die Pläne auf Eis.

MAILAND. Während der italienische Autokonzern Fiat mit seiner neuen US-Tochter Chrysler erste Fortschritte macht, droht ihm nun Ärger in der Heimat: Die Gewerkschaft FIM hat einen Streik für Anfang Februar angekündigt, um gegen die geplante Schließung des sizilianischen Werks von Termini Imirese im Jahr 2012 zu protestieren, in dem heute der "Lancia Ypsilon" hergestellt wird.

Fiat-Chef Sergio Marchionne trifft mit seinen Schließungsplänen einen empfindlichen politischen Nerv. Denn an dem geographisch äußerst weit vom Hauptsitz Turin gelegenen Werk im strukturschwachen Sizilien hängen 1 400 Arbeitsplätze und noch viel mehr Wählerstimmen. Der Minister für Wirtschaftsentwicklung Claudio Scajola hat bereits eine Task Force für die Rettung des Standorts einberufen, die am 29. Januar zusammentreten wird.

Bisher lässt sich Marchionne, der die Autowelt Anfang des vergangenen Jahres mit der Übernahme von Chrysler überrascht hat, nicht von dem politischen Druck aus Rom beirren. "Derzeit schicken wir Autoteile nach Sizilien, dort bauen wir sie zusammen und schicken sie wieder zurück. Die einzigen, die daran verdienen sind die Logistikunternehmen rund um das Werk", erklärte Marchionne diese Woche gegenüber Journalisten auf der Automesse in Detroit seine Entscheidung, den Standort zu schließen. "Das hat nichts mit der Qualität der Arbeiter zu tun. Die Fabrik steht am falschen Ort", sagte Marchionne, der zuvor halb im Scherz gesagt hat, die einzige Lösung des Problems bestünde darin, Sizilien nach Piemont zu verlagern.

Marchionne weist auch darauf hin, dass Fiat das Werk viele Jahre vor seinem Amtsantritt vor fünf Jahren eröffnet hat, weil die Regierung dem Unternehmen damals wichtige Verbesserungen bei der Infrastrukur zugesagt hatte, die bis heute auf sich warten lassen. Hinzu komme die schwierige Konjunkturlage insgesamt: "In dieser Marktsituation über eine Rehabilitierung des Werks in Termini Imirese zu sprechen, ist verrückt", sagte er. Marchionne will versuchen, andere Unternehmen im derzeitigen Fiat-Werk anzusiedeln.

Minister Scajola will sich nicht völlig geschlagen geben: "Ich bleibe davon überzeugt, dass Termini Imirese ein industrieller Pol bleiben muss und dass er weiterhin im Automobilsektor operieren kann", ließ der Minister wissen und verspricht erneut Verbesserungen der Infrastruktur. Das größte Infrastrukturprojekt der amtierenden Regierung von Silvio Berlusconi ist bisher die Brücke über die Meerenge von Messina, die Sizilien mit dem Festland verbinden soll. Doch die Arbeiten haben noch nicht begonnen.

Außerhalb Siziliens hat sich Fiat in jüngster Zeit angesichts der Krise relativ gut halten können. Vor allem dank der Abwrackprämien in verschiedenen Ländern konnten die Italiener mit ihren kleinen Spritsparenden Autos die Zahl der zugelassenen Autos um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern.

In den USA, wo Fiat mit 20 Prozent der Anteile die Kontrolle über den fast pleitegegangenen Autobauer Chrysler ausübt, will Marchionne vor allem die Kleinwagentechnologie von Fiat für Chrysler nutzen. Marchionne, der gleichzeitig Chef beider Konzerne ist, rechnet vor, dass Chrysler in den USA 1,1 Mio. und weltweit 1,65 Mio. Autos verkaufen muss, um im laufenden Jahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Das ist ambitioniert, sind doch 2009 die Verkäufe weltweit um mehr als ein Drittel auf weniger als eine Million Autos gesunken.


schneemann

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Montag, 18. Januar 2010, 11:36

Marchionne fordert Werkschließungen

Marchionne fordert Werkschließungen - spiegel.de, 14.01.2010

Chyrsler-Chef Sergio Marchionne ruft die Automobilbranche auf, ihre Überkapazitäten abzubauen. Dabei geht es auch um Werksschließungen. Das stünde in Europa noch aus. Eine Studie von Pwc deutet in die gleiche Richtung.

Detroit - Die Detroit Auto Show ist nicht nur ein Schaufenster lackschimmernder Autoträume. Sie ist auch ein Jahrmarkt der Neuigkeiten. So hat der Vorstandschef des US-Automobilherstellers Chrysler, Sergio Marchionne, die Autobranche zu einem Abbau ihrer Kapazitäten aufgerufen.

Um das Überleben der Hersteller zu sichern, müsse die Produktion gedrosselt werden, sagte Marchionne am Mittwoch auf der Autoschau in Detroit. Die globale Autoindustrie habe zurzeit Fabriken für den Bau von 94 Millionen Autos und Lkws im Jahr. Das seien 30 Millionen mehr, als verkauft werden könnten, sagte der Chrysler-Chef.

Während in Nordamerika bereits Werke geschlossen worden seien, stehe dies in Europa noch aus. Als Grund nannte Marchionne Stützungsleistungen der Regierungen.

So schließt Fiat trotz heftiger Proteste der Beschäftigten sein Werk auf Sizilien. Die Entscheidung sei "unwiderruflich", sagte Marchionne. Das Werk werde wie geplant Ende 2011 die Produktion einstellen. Das Werk in Termini Imerese sei nicht konkurrenzfähig: "Wir verlieren Geld mit jedem Auto, das wir dort herstellen." Mehrere hundert Beschäftigte des Werkes waren am Mittwoch aus Protest gegen die Schließung in den Streik getreten. Marchionne sagte, es gebe ein "Projekt" für eine andere Nutzung des Werkes.

Marchionne hatte in den vergangenen Tagen mehrfach gesagt, er strebe nicht Wachstum, sondern Rentabilität an. Dafür werde er wenn nötig auch die Produktion reduzieren. Weltweit könnten die Hersteller 94 Millionen Autos pro Jahr bauen - gekauft würden aber 30 Millionen Fahrzeuge weniger. Ein Drittel dieser Überproduktion befinde sich in Europa, da die Hersteller dort die Werke nicht schließen würden. In Deutschland etwa sei das letzte Autowerk "noch vor dem Zweiten Weltkrieg" dichtgemacht worden.

Da passt es ins Bild, dass die deutschen Autobauer sich nach Einschätzung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (Pwc) auf eine längere Durststrecke einstellen müssen. "Wir erwarten, dass die deutsche Autoindustrie insgesamt erst 2012 wieder an das Produktionsniveau vor Beginn der Krise anknüpft", sagt Harald Kayser, Leiter des Bereichs Automotive bei PricewaterhouseCoopers anlässlich der am Donnerstag veröffentlichten PwC-Branchenprognose. Demzufolge sei erst im übernächsten Jahr wieder mit einer Produktion von deutlich über fünf Millionen Pkw zu rechnen. Für 2010 rechnet Pwc lediglich mit 4,8 Millionen hierzulande produzierten Autos, rund 100.000 weniger als 2009.

Unter der Marktschwäche dürften nach dem Auslaufen der Abwrackprämie den Experten zufolge vor allem die Volumenhersteller leiden. In diesem Segment etwa der Klein- und Kompaktwagen erwartet PwC in diesem Jahr einen Rückgang um 9,4 Prozent auf 2,3 Millionen Fahrzeuge, nachdem die Produktion bereits 2009 um 9,1 Prozent auf 2,6 Millionen Autos gesunken war. Premiummarken wie die VW-Tochter Audi sowie Mercedes und BMW dürften hingegen von der Erholung wichtiger Exportmärkte profitieren. Pwc rechnet mit einem Produktionsanstieg von acht Prozent auf 2,5 Millionen Fahrzeuge nach einem Rückgang um mehr als zwölf Prozent im Vorjahr.

Weltweit dürfte die Produktion der Studie zufolge von 56,9 auf 63 Millionen Pkw wachsen. Profitieren sollen davon vor allem asiatische Hersteller und weniger die Autobauer aus der Europäischen Union, die lediglich 80.000 Autos mehr bauen dürften als im Vorjahr. Die bestehenden Überkapazitäten innerhalb der EU schätzt Pwc auf rund 6,5 Millionen Pkw.


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Donnerstag, 18. Februar 2010, 23:40

Fiat-Chef legt sich mit Berlusconi an

Fiat-Chef legt sich mit Berlusconi an - handelblatt.de, 08.02.2010

Die Spannungen zwischen dem italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi und Fiat-Chef Sergio Marchionne nehmen zu. Berlusconi will die geplante Schließung des sizilianischen Werks in Termini Imerese verhindern. Marchionne dagegen bleibt hart und lässt sich auch nicht mit weiteren Staatshilfen umstimmen.

MAILAND. Noch bis vor zwei Wochen ließ Marchionne keine Gelegenheit aus, die Verlängerung der Abwrackprämien zu verlangen. Doch jetzt hat sich die Stimmung geändert. „Was wir jetzt brauchen, sind keine Trostpflaster für den Markt, sondern eine starke und seriöse Industriepolitik“, ließ der Fiat-Chef zum Wochenende wissen. Grund für den Sinneswandel in Turin ist die Haltung der Regierung in Rom: Die knüpft die Staatshilfen an das Überleben des wenig profitablen Werks im wirtschaftsschwachen Süden. Marchionne will davon nichts wissen. Für ihn hat das Werk logistisch keinen Sinn, und er ist einer der wenigen italienischen Manager, die nicht die Nähe zur Politik suchen.


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Freitag, 19. Februar 2010, 05:47

Auch wenn es schmerzhaft ist, wirtschaftlich gesehen tut Marchionne das richtige.

Was Berlusconi und die italischen Staatsfinanzen angeht die kaum besser als die von Griechenland sind werden da wohl mehr Federn gelassen werden als bei Fiat.
Weltrezession: Schon seit 2007 mittendrin statt nur dabei!

schneemann

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Donnerstag, 24. Juni 2010, 18:23

Das Kräftemessen geht in die nächste Runde

Das Kräftemessen geht in die nächste Runde - ftd.de, 18.06.2010

Fiat will 700 Millionen Euro in sein Werk im süditalienischen Pomigliano investieren. Dafür erwartet das Management des Autobauers erhebliche Zugeständnisse von den Gewerkschaften. Nicht alle Arbeitnehmervertreter stimmen den Plänen zu. Nächste Woche votieren nun die Mitarbeiter per Referendum.

MAILAND. Die Stimmung bei Fiat ist angespannt: Das Management des italienischen Autokonzerns will insgesamt 700 Millionen Euro in das veraltete süditalienische Werk Pomigliano investieren und die Produktion des Kleinwagens Panda von Polen zurückholen. Dafür fordert das Unternehmen jedoch erhebliche Zugeständnisse von den Gewerkschaften. Vier der fünf Gewerkschaften, die Fiat-Mitarbeiter vertreten, haben den neuen Regeln zugestimmt; aber die Gewerkschaft Fiom blockiert das Abkommen.

Am 22. Juni lässt Fiat nun sogar die Arbeiter in Pomigliano über die neuen Regeln abstimmen. Fiat-Chef Sergio Marchionne fordert so die italienischen Gewerkschaften heraus, die den Fiat-Retter lange als Heilsbringer gefeiert haben. Unter anderem will er die Schichten erweitern, so dass die Fließbänder in Zukunft sechs Tage pro Woche 24 Stunden am Tag laufen. Außerdem hält er sich die Möglichkeit offen, von den Arbeitern statt bisher 40 bis zu 120 bezahlte Überstunden jährlich zu verlangen.

Die Gewerkschaft Fiom stört am meisten, dass das Abkommen Streiks gegen seine eigenen Regeln verbietet und vorsieht, dass Fiat bei ungewöhnlich vielen Krankheitsfällen zu verdächtigen Terminen wie Fußballspielen das Krankengeld streichen kann. Damit verstoße der Konzern gegen geltendes Arbeitsrecht und die Verfassung.

Die Regierung lobt die Pläne

Auch mit dem Referendum im Werk bei Neapel höhlt der Fiat-Chef die Macht der Gewerkschaft aus, da er sich die Zustimmung direkt von den 5 000 Mitarbeitern und nicht nur von ihren Arbeitnehmervertretern bestätigen lässt. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die Mitarbeiter dem Abkommen zustimmen. „Ein Referendum ist nicht möglich mit der Drohung der Werksschließung im Rücken“, kritisiert Fiom-Sekretär Enzo Masini. Der Cisl-Gewerkschaftsführer nennt seinen Kollegen dagegen als „weltfremd“.

Die Pläne für Pomigliano sind auch ein Zugeständnis an die Mitte-Rechts-Regierung, die Produktion stärker in Italien zu lassen. Die Zahl der in Italien produzierten Fahrzeuge soll sich nach Fiats Plänen bis 2014 auf 1,4 Millionen mehr als verdoppeln. Arbeitsminister Maurizio Sacconi lobte das Abkommen daher als „Antwort auf die Delokalisierung“. Die Lösung läge nicht in staatlichen Hilfen, die Brüssel ohnehin nicht genehmigt hätte, sondern in Abkommen mit den Beteiligten.