Fiat fährt Chryslers Rendite hinterher - ftd.de, 07.12.2009
Als der US-Konzern im Frühjahr vor dem Aus stand, sicherten die Italiener mit ihrem Einstieg den Fortbestand. Ein halbes Jahr später führen die Amerikaner ihren Retter vor: Die Profitabilität von Fiat fällt hinter das Chrysler-Ergebnis zurück. Der Grund liegt in Europa.
Der italienische Autohersteller Fiat wird nach den Worten von Konzernchef Sergio Marchionne geringere Renditen als der US-Partner Chrysler erwirtschaften. Die europäischen Autobauer hätten keine Kapazitäten abgebaut, deswegen sei keine vernünftige operative Marge von 7 bis 7,7 Prozent zu erreichen, wie Chrysler sie in den USA anpeile, sagte Marchionne dem Magazin "Automotive News" in einem Interview, das am Montag veröffentlicht wurde und am 21. November geführt worden war. Fiat-Chef Sergio Marchionne "In Europa wurde das Problem der Überkapazität nicht angegangen. Dagegen hat die Obama-Regierung eine Restrukturierung der Branche erzwungen und nun sind die Unternehmen nach den Insolvenzverfahren in einer viel besseren Lage, Rendite zu erwirtschaften", sagte Marchionne, der gleichzeitig Chrysler-Chef ist. Fiat hält 20 Prozent an dem US-Konzern, der von Präsident Barack Obama ebenfalls zu einem Umbau unter Gläubigerschutz gezwungen wurde.
Nach den Worten Marchionnes werden Fiat und Chrysler gemeinsam "sicherlich noch vor 2014" 5,5 Millionen Fahrzeuge pro Jahr produzieren. Die Hälfte davon wird demnach von Chrysler-Bändern laufen.