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schneemann

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  • »schneemann« ist der Autor dieses Themas

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Dienstag, 3. November 2009, 12:48

Amerikanische Reifeprüfung für Fiat

Amerikanische Reifeprüfung für Fiat - ftd.de, 27.10.2009

15 Jahre nach dem Rückzug meldet sich Fiat in den USA zurück: mit dem Kleinwagen 500 und der Premiumtochter Alfa. Die gemeinsame Produktion mit Chrysler soll Synergien zwischen den ungleichen Marken schaffen.

Im entscheidenden Moment geht dem feuerroten Alfa Duetto das Benzin aus. Die Szene aus dem Hollywoodfilm "Die Reifeprüfung" ist legendär: Benjamin Braddock alias Dustin Hoffmann rettet seine Herzensdame Elaine in letzter Sekunde vor der Ehe mit einem anderen - notgedrungen zu Fuß statt mit dem flotten Italocabrio. Heute, 42 Jahre später, gilt es wieder eine Reifeprüfung zu bestehen: für Alfa. Und mit Chrysler als Partner an der Seite in den USA.

Nächste Woche Mittwoch wird Fiat-Chef Sergio Marchionne, der faktisch auch den Autobauer Chrysler kontrolliert, einen Strategievortrag vor Journalisten und Finanzexperten halten. Sechs Stunden hat der Manager eingeplant, um einen Ausblick auf die nächsten fünf Jahre von Chrysler zu geben. Fiat hält seit Juni dieses Jahres 20 Prozent an der ehemaligen Mercedes-Tochter und plant, die Anteile sukzessiv auf 35 Prozent aufzustocken.

Das soll unter anderem durch Fiats Premiummarke Alfa geschehen. Der Vertrag zwischen den beiden Autobauern sieht nämlich vor, dass mit jeder technischen Hilfeleistung seitens der Italiener der Anteil an Chrysler um fünf Prozent wächst. "Auf der Plattform des Alfa Milano wird nicht nur ein neues Alfa-Modell, sondern auch ein Nachfolger des Chrysler Sebring entstehen", sagte ein Sprecher des Fiat-Konzerns. Synergien zwischen den beiden Marken führen zu immensen Kosteneinsparungen. "Ab 2012 werden wir Alfa-Modelle in den Chrysler-Werken bauen", fügte er hinzu. Damit wäre die Kernbotschaft Marchionnes vom Mittwoch nächster Woche bereits vorweggenommen: Alfa Romeo kommt nach mehr als 15 Jahren Abstinenz auf den strategisch wichtigen US-Markt zurück - nicht nur als Importeur mit eigenem Vertrieb wie damals, sondern als Hersteller.

Allerdings fällt die Ankündigung, die italienische Liebhabermarke in den USA zu etablieren, in eine Zeit rückläufiger Absatzzahlen. Nach wie vor gehört Nordamerika zu den wichtigsten Pkw-Märkten der Welt. Trotz Krise verkauft die Autoindustrie hier jährlich mehr als zehn Millionen Fahrzeuge.

Premiumhersteller wie Audi oder BMW, mit denen sich Alfa künftig messen muss, kämpfen schon seit Jahren hart um Anteile. 2008 belegte BMW mit rund 250.000 verkauften Sport- und Geländewagen in den Staaten den Spitzenplatz unter den deutschen Luxusanbietern. Zum Vergleich: Alfa verkaufte im gleichen Zeitraum 130.000 Modelle weltweit - und ist damit nicht mehr als eine exklusive Nische im Fiat-Konzern. Dieser baute im vergangenem Jahr 2,5 Mio. Autos, erwirtschaftete einen Nettogewinn von 1,3 Mrd. Euro und schaffte so einen Platz unter den ersten zehn in der Pkw-Weltrangliste.

Den geringen Alfa-Stückzahlen zum Trotz bewerten Branchenkenner das Engagement der italienischen Marke als positiv, deren Fans sich liebevoll Alfisti nennen. "Das ist eine ziemlich gute Strategie. Eine teure, sportliche Marke wie diese passt besser in die USA als Fiat", sagt Christoph Stürmer des Marktbeobachters Global Insight. Außerdem sei Nordamerika aufgrund des Dollar-Kurses für europäische Firmen einer der interessantesten "Low Cost"-Standorte überhaupt. Ein Grund, warum auch VW in wenigen Monaten ein Werk in Chattanooga, Kentucky, eröffnet.
Chrysler besitzt fünf Standorte, die für die Alfa-Produktion infrage kommen. Des Weiteren kann Fiat auf den bestehenden Vertrieb der US-Tochter zurückgreifen. Bislang werden die extrovertierten Italomodelle mit klangvollen Namen wie Brera oder Mito ausschließlich in Italien gefertigt: in Pomigliano D'Arco bei Neapel, Mirafiori (Turin) und künftig auch in Cassino, Rom. Der Mutterkonzern Fiat sieht einen Export der US-Fahrzeuge vor. Ob diese nach Europa kommen, ist eher fraglich. Dazu gab das Unternehmen keine Auskunft. Wie hartgesottene Alfisti auf einen amerikanischen Romeo reagieren, sieht Autoanalyst Jens Schattner von Sal. Oppenheim kritisch. "Sich einen solchen Wagen zu kaufen ist bei den Restwerten reine Liebhaberei. Durch das Chrysler-Engagement sehe ich die Gefahr, dass sich Alfa die europäischen Kunden vergrätzt." Was macht das schon? Alfa kennt sich mit verprellten Männerherzen aus. Wenn die eigene Marke nicht läuft, nimmt der Liebhaber öffentliche Verkehrsmittel. Bei der "Reifeprüfung" flüchteten Ben und Elaine im gelben Linienbus.