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iL Toro

U mad bro...?

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Dienstag, 16. Juni 2009, 15:56

[Anleitung] Laminieren (Grundlagen,Materialien,Verarbeitung)

Materialkunde...


A: HARZ


UP Harz (ungesättigtes Polyesterharz)


Das ist das Standardharz was man für ausbauten,reparaturen usw verarbeitet...

Polyesterharze werden zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen und -bauteilen sowie für Gießanwendungen verwendet.
In Verbindung mit Glasmatten, Rovinggeweben und Glasgelegen können relativ preisgünstig Laminate und Bauteile mit hoher Festigkeit gefertigt werden.


Eigenschaften:
Durch Art und Menge der Komponenten im Grundharz können:
harte,
elastische,
chemikalienfeste
schwer entflammbare
Produkte erzielt werden.


Härtung der UP Harze:

Kalthärtung: duch Zugabe von Katalysatoren (härter) und Beschleuniger.
Warmhärtung: härter in kombination mit erwärmung,beschleuniger fällt weg.
Lichthärtung: durch bestrahlung mit verhältnißmäßig langwellingen uv-licht

Auswahl von Härter und Beschleuniger:
für den Hausgebrauch kommt nur das System A in frage,das heißt:
Ketonperoxid (Härter) + Kobaldbeschleuniger.
Diese Härter umfasst das System A: CHP , MEKP , AAP (Aushärtungsgeschwindigkeit nacheinander: langsam , mittel , schnell )

Informationen:

Übliche Zugabe: Härter 1-3% , Beschleuniger 0,2-2%
tiefste Verarbeitungstemperatur: 15grad
Vergilbung: gering
Härtungsverzögerung durch Feuchtigkeit: groß
Füllstoffeinfluss auf Härtungsverlauf: groß
Duchhärtung ohne Temperung: groß


Volumenschwindung: je nach harztyp bei 6-8% nach aushärtung

WICHTIG: härter und beschleuniger niemals gleichzeitig miteinander vermischen,verpuffungen,brand und explosionen sind die folge


Ich persönlich empfehle das ihr das harz schon vorbeschleunigt beim Händler erwerbt,das heißt das ihr nur noch härter ( MEKP ) zufügen musst.. Das VIAPAL VUP 4782 BEMT ist ein preiswertes Standard-Laminierharz was für eure ansprüche vollkommen ausreicht.

_____________________________________________________________

EP Harz (Epoxydharz)


Epoxidharze werden bevorzugt für die Herstellung von Faserverbundwerkstoffen und -bauteilen, Beschichtungen, Verklebungen und für Gießanwendungen verwendet, wenn besonders hohe Anforderungen an Festigkeit und Haftung gestellt werden.
In Verbindung mit Glasfilamentgeweben und Glasgelegen können hochfeste und leichte Laminate mit hoher Maßhaltigkeit wirtschaftlich hergestellt werden.
Auch zur Herstellung von Sandwichbauteilen mit Schaum-, Balsaholz- oder Wabenkernen ist Epoxidharz auf Grund der hervorragenden Haftung am Kernmaterial und der hohen Festigkeit der Decklaminate sehr gut geeignet.
Aus Epoxidharz und den verschiedenen Füllstoffen lassen sich sehr flexibel leistungsfähige Klebe- und Gießmassen herstellen.


Eigenschaften:
EP Harze übertreffen die Eigenschaften von UP Harzen in fast allen Bereichen.
Zudem sind sie relativ und werden überwiegend für hochwertige Endprodukte verwendet.


Härtung der EP Harze:
Kalt anhärtendes und warm aushärtendes System:
Diese Harze vernetzen bei Raumtemperatur schon so gut dass man die Formteile schon entformen und eventuell bearbeiten könnte.Die Endfestigkeit wird allerdings erst nach einer wärmebehandlung erreicht ( 50-60grad ca 8-10std)
Kalt anhärtendes und heiß aushärtendes System:
Für hochwertige Bauteile kommen kalt anhärtende aber heiß aushärtende Systeme zur anwendung,dies macht eine aufwendige Temperierung erforderlich.
Die Temperung erfolgt meist über eine beheizte Form ( 80-200grad)
Heißhärtung und Temperung von EP Harzen:
Für die Heißhärtung kommen spezielle Härter zur Verwendung die erst bei hohen Temperaturen ihre eigenschaften entwickeln.

Vergleich zu UP Harzen:
Geringere Volumenschwindung 0,2-2%
bessere mechanische Eigenschaften
ausgezeichnete Benetzungseigenschaften und dadurch,bessere haftung an der Glasfaser;Kohlefaser und Aramidfaser
Verarbeitungszeit ist variierbarer
Fertigteile aus EP Harzen sind geruchsfrei
höhere Füllbarkeit gegenüber UP Harzen
Schnelle Vergilbung bei uv Licht
hoher preis.


Hier empfehle ich wieder was ^^ und zwar das Epoxidharz 300.

[SIZE=7]Das Thema EP Harze habe ich mit absicht etwas kleiner gehalten da es viel komplexer als das thema mit dem UP Harz ist..[/SIZE]


_____________________________________________________________




B: Verstärkungsstoffe


Glasfasermatten:

Glasfasermatten bestehen aus ca 6cm langen systemlos angeordneten Glasfasern,diese Fasern hält ein Kleber zusammen.Dieser Kleber wird nur durch das Styrol im UP Harz aufgelöst und dann kann die Matte in jede Form verarbeitet werden.
Diese Matten werden über ihr Flächengewicht gekennzeichnet. z.B. 300g/m²,450g/m² usw.
150g/m² sehr leichte Spezialmatte
225g/m² Matte für dünne Laminate und als erste Lage hinter der Feinschicht
300g/m² Matte für die erste Lage hinter der Feinschicht und für leichte Bauteile
450g/m² Standartmatte
600g/m² für dicke Bauteile
900g/m² selten verwendet
Diese Matten kann man aufgrund des Klebers nur mit Polyester Harz verarbeiten...


Glasgewebe:

Wird überwiegend, zusammen mit Glasmatten, mit Polyesterharz verarbeitet. Mit dieser Methode können schnell und preisgünstig dicke, steife Laminate hergestellt werden. Wegen der hohen Steifigkeit des Rovinggewebes, wird es überwiegend für wenig verformte Bauteile eingesetzt.


Glasgelege:

werden zum Laminieren mit Epoxid- und Polyesterharz eingesetzt. Sie zeichnen sich durch eine gute bis sehr gute Verformbarkeit, eine leichte Tränkung und eine hohe Festigkeit aus.


CFK Kohlefaser (Carbon):

Kohlenstofffasern zeichnen sich im Vergleich zu Glasfasern durch ein geringeres Gewicht aus, sind aber immer noch recht teuer. Sie werden daher vor allem in der Luft- und Raumfahrt sowie bei Sportgeräten (zum Beispiel Angelruten, Rennrädern, Tennisschlägern, Speedskates, Ruderbooten, Windsurfausrüstung) eingesetzt. So sind zum Beispiel auch das sogenannte Monocoque sowie weitere Teile von Formel-1-Rennwagen aus einem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff hergestellt.


Aramidfaser:

Die bekanntesten Anwendungen für Aramidfasern sind im Sicherheitsbereich zu finden (Splitterschutz- und schusssichere Westen, Schutzhelme, Panzerungen für Fahrzeuge, Schnittschutzhandschuhe). Aber auch bei modernen Hochleistungslautsprechern werden immer häufiger Aramidfasern verwendet. Durch die hohe Belastbarkeit können so Beschädigungen an den aus Aramidgewebe bestehenden Membranen verhindert werden.

Formvließ:

Formvließ ist ein dickeres,weiches gut spann- und formbares Vlies.
Daher ist es ideal für Doorboadrs und für die Kofferraum formgebung geeignet.

Abreißgewebe:

Abreißgewebe ist ein Nylon-Gewebe, das als letzte Lage eines Laminates aufgebracht wird. Nach der Aushärtung, aber erst kurz vor der Weiterbearbeitung der Oberfläche, wird es „abgerissen“. Es hinterläßt dabei eine gleichmäßig rauhe, schmierfilmfreie und saubere Oberfläche, auf der, ohne anzuschleifen, laminiert, geklebt, beschichtet usw. werden kann.


_____________________________________________________________

Bezugsadresse:
ich bestelle nur bei www.bootsservice-behnke.de da passt der preis und die qualität...
wenn ihr da was nicht bekommt dann versucht es bei http://www.shop.r-g.de/

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Dienstag, 16. Juni 2009, 16:04

Zusatz und Hilfsstoffe...


ALLE Stoffe die mit dem Harz vermischt werden müssen vor Härterzugabe homogen beigemischt werden...



Spachtelmasse


Glasfaserspachtel

Zum Ausbessern grösserer Schadensstellen,er erreicht eine hohe Festigkeit weil in der Masse kleine Glasfasern integriert sind.
Um kleinere Poren usw nach dem Laminieren (oberflächenfinish) zu schließen ist dieser Spachtel nicht geeignet. Härterzugabe (Paste) ca 2,5% bei Polyesterspachtelmassen.


Polyester Feinspachtel

Dieser Spachtel ist bestens dafür geeignet Poren usw nach dem Laminieren zu schließen.
In dieser Spachtelmasse sind keine Glasfasern verarbeitet,daher ideal als Finale Schicht vor dem Lackieren.
Härterzugabe (Paste) 2-4%

_____________________________________________________________


Füllstoffe


Glasfaserschnitzel

Durch zugabe dieser Schnitzel kann man kostengünstig einen "grobe" Spachtelmasse selber herstellen.


Thixotropiermittel

Thixotropiermittel ist ein Pulver was im Harz gelöst wird, bestens dazu geeignet um Feinspachtel und Klebemassen herzustellen.


_____________________________________________________________


Farbpasten


Sie dienen zur deckenden Durchfärbung und für das Eintönen von farblosen Laminierharzen.
Zur Einfärbung von Gelcoats kommt eine Dosierung von 10-20% zum Einsatz.
Bei Laminaten genügt im Allgemeinen ein Zusatz von 3-5%.
Fehler beim Laminieren (Luftblasen) lassen sich bei gedeckten Farben nicht erkennen.


_____________________________________________________________


Trennmittel
Trennmittel heben die Adhäsionskräfte zwischen Harz und Form auf.
Dies hat den vorteil das ein Bauteil zerstörungsfrei entformt werden kann,zudem kann es den Glanzgrad/Mattigkeit der Oberfläche beeinflussen


Trennwachs

Auftrag erfolgt mittels Lappen,Pinsel oder Sprühen.
Den Optimalen Trenneffekt erreicht man durch sorgfältiges Polieren,schlecht getrochnete Trennmittel trennen nicht!


Trennlack

Auftrag erfolgt mittel Lappen,Schwamm oder Sprühpistole.
Trennlack wird NICHT auspoliert.


Trennfolien

PVAL Folien weisen gute Dehnfähigkeit auf und sind lösemittelbeständig.
PETP Folien sind nur für einseitig gekrümmte Formen verwendbar,
PE Folien für Harzmattenherstellung.

_____________________________________________________________


Gelcoat

Gelcoat ist eine Feinschicht die als Außenhaut auf GFK Bauteilen dem betreffenden Produkt dauerhaften Schutz und die jeweils gewünschte Optik verleiht.
Verbesserung der Wetter- und Chemikalienbständigkeit,Farbgebung des Formteils,kratzfeste und verschleißfeste Deckschichten.
Verarbeitung:
Handauftrag,einfachste Möglichkeit mittels Pinsel.Pinselansätze sind zu vermeiden.
Spritzanwendung,auftrag mittels Spritzpistole oder Becherpistole.
Werkzeuge,Harz und Form sollten beim verarbeiten eine Temperatur von 18-25grad aufweisen.


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Dienstag, 16. Juni 2009, 16:05

Hilfsmittel,Werkzeuge und andere nützliche Dinge...


Hilfsmittel


Laminierpinsel

Man nennt ihn auch Modler,hervorragend geeignet zum Auftragen von Feinschichten, Laminier- und Beschichtungsharzen sowie zum Tränken und Entlüften von Laminaten.
Normale Pinsel sind nicht geeignet da sie teilweise die Lösemittel nicht vertragen und die Borsten verlieren.


Lammfellrolle + Stahlbügel
+
Für größere Flächen bestens geeignet.


Ausrollwanne

Für kleinere Arbeiten geeignet,nach dem aushärten des Harzes kann man dieses relativ leicht entfernen und daher die Wanne immer wieder verwenden .


Mischbecher

In verschiedenen größen erhältlich,ideal zum mischen des Harzes und zur Herstellung von Spachtelmassen.


Dosierhilfen
+
Zum Dosieren des Härters.


Rührstab

Einfacher wiederverwendbarer Holzstab zum umrühren der Harzmischung.


Entlüftungsroller

Einfaches unverzichtbares Werkzeug zum entlüften des Laminates,gibt es mit Teflon und Stahlrolle.
Ich empfehle die Variante aus Teflon,da diese einfacher zu reinigen ist.


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Persönliche Schutzausrüstung


Einweghandschuhe

Ich denk da muss man nicht viel zu sagen,außer das sich ungepuderte besser machen.


Schutzbrille

Ausgehärtete Glasfasern machen sich net gut im Auge,und wem schonmal Harz in das Auge getropft ist will sie nicht mehr missen.


Einfache Staubmaske

Für Dämpfe zwar nicht geeignet aber dafür zum schleifen,die Glaspartikel setzen sich in der Lunge fest und der Körper kann diese nicht mehr ausscheiden.
Deswegen ist bei mechanischer Bearbeitung von GFK eine Maske unverzichtbar.


Kombimaske

Schützt (je nach Filterelement) zuverlässig gegen schädliche Dämpfe und gegen den Staub.
Die "Filterpratonen" kann man je nach bedarf ersetzen.
Da ich annehme das ihr keine Desinfizieranlage habt geb ich euch den Tip die Maske nach JEDER Benutzung unter fließend Wasser zu reinigen (Filterpatrone entfernen).


Einweganzug

Schützt zuverlässig gegen Schleifstaub,denn GFK Staub Kratzt wie die Pest auf der Haut .


Und so sieht ein Laminierer in voller Montur aus... (ja das bin ich.löl)


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Dienstag, 16. Juni 2009, 16:05

Theorie und einige Tips...


Handverfahren (mit UP Harz und Glasfasermatte)


Vorteile
-Einfache technische Hilfsmittel
-Freizügigkeit bei der Formgebung der Bauteile

Nachteile
-Sehr Zeitaufwendig,nur eine seite glatt
-Nacharbeit erforderlich

Anwendung
-Prototypen,Einzelstücke,kleine Serie
-Beschichtungen und Verstärkungen


FRAGEN UND ANTWORTEN:


Wie muss ich die Oberfläche vor dem Laminieren vorbereiten?
Schmutz,Farbe (Lack),Rost und andere Unreinheiten müssen mechanisch entfernt werden.

Was versteht man unter Tränken der Glasfasermatten?
Räumliches Anlegen der Matte an das Werkstück,lösen des Binders in der Glasfasermatte (nicht möglich bei Gewebe).
Benetzen jeder Glasfaser mit Harz.
Verdichten d.h. entfernen der Luftblasen,andrücken der Glasfasern.

Wie groß ist die Schichtdicke bei getränkten Matten?
Bei 300g/m² 0,7mm , 450g/m² 1mm , 600g/m² 1,3mm
Pro 150g/m² trägt die Matte ca 3mm auf.

Wieviel Harz brauche ich für eine bestimmte menge Glasfasermatten?
Rechenbeispiel:
Wir wollen eine Glasfaserplatte mit eine größe von 1m² und einer Dicke von 5mm mit 450g/m² Matten herstellen.
Wanddicke--> 5 Matten a 450g/m² (1ne Matte 1mm,siehe oben) . Gewicht der Matten--> Matten dazu auf einer Waage abwiegen. = Harzgewicht Menge des benötigten Harzes in Gramm.

5 x 450g (Matten) = 2250g Gesamtgewicht der Matten
Nun nimmt man das Gesamtgewicht der Matten und multipliziert es mit dem Faktor 2,3.
2250 x 2,3 =5175g
Für die Matten wird also 5,1kg Harz benötigt.

Nochmal in kurz form : Mattengewicht x 2,3.

Warum ist das entlüften des Laminates so wichtig?
Bei Lufteinschlüssen im Laminat wird nicht die gewünschte festigkeit der Verbindung erreicht,Lufteinschlüsse sind einfach mit dem Entlüftungsroller oder Modler zu entfernen.

Was ist die Topfzeit des Harzes?
Die Topfzeit ist die Zeit die einem nach anmischen des Harz/Härters bleibt bis das Harz zu gelieren anfängt.

Kann ich die Harzmischung noch verwenden wenn es angefangen hat zu gelieren?
Nein,geliertes Harz zieht nicht mehr in die Matten ein und ist daher nicht mehr verwendbar.

Wie verlängere ich die Topfzeit bei warmen Temperaturen?
Einfach etwas weniger Härter dem Harz beimischen jedoch nicht weniger als 1%

Kann ich die Aushärtung des Laminates beschleunigen?
Ja,durch zugabe von Wärme.

Ich habe mehr als 3% Härter dem Harz beigemischt,und nun?
Eigentlich sollte man die Mischung nun im Becher aushärten lassen,aber man kann etwas Harz der Mischung zufügen,das geht aber nur wenn man weiß wieviel Härter man genau verwendet hat.

Das laminierte Bauteil härtet nicht aus,warum?
Es wurde wohl zuwenig Härter verwendet,wenn es durch die zugabe von Hitze auch nicht aushärtet ist das Laminat wieder komplett zu entfernen.

Kann ich auch im bei kälteren Temperaturen draußen Laminieren?
Nein,unter 15grad sollte man nicht mehr laminieren.

Wieviele Schichten Glasfasermatte kann ich auf einmal Laminieren?
Die Grenze liegt bei 6mm (6lagen a 450g/m²),danach wird die exotherme Reaktion so hoch das sich die matten aufgrund der enstehenden Wärme untereinander lösen.

Wie reinige ich am besten die Pinsel/Rollen?
Am besten geht es mit Aceton,Verdünnung kann man aber auch verwenden.Aber da müsst ihr drauf achten das der Pinsel dann wieder vollkomen trocken ist wenn ihr ihn wieder ins Harz eintaucht.

Kann ich heute anfangen zu Laminieren und es morgen beenden?
Ja,aber nach Aushärtung des Laminates müsst ihr immer die Oberfläche anschleifen um die Parafine Schicht die sich gebildet hat zu entfernen.

Wie laminiere ich am besten über Ecken?
Entweder die ecken mechanisch etwas abrunden oder in die ecke mit Polyesterspachtel eine Kehle anspachteln.

Welche Matten nehme ich wenn das Bauteil besondere Belastungen ausgesetzt ist?
Da fängt man dann mit einer 450g/m² Glasfasermatte an und laminiert im wechsel immer eine Glasfasermatte und eine Gewebematte.Wichtig ist nur das ganz oben und unten eine Glasfasermatte auflaminiert wird.
Es gibt aber auch fertiges Komplexgewebe,das ist eine "Kombi" Matte,eine Seite ist eine Glasfasermatte und auf der Rückseite ist eine Gewebematte.


Kann ich auf jeden Kunststoff etwas laminieren?
Nein,eine dauerhafte Verbindung geht GFK nur mit GFK + PVC ein,es gibt einige Tricks die die Hersteller von Kunstoffen anwenden um diese laminierbar zu machen.
Entweder wird ein Kunststoff speziell gebeizt oder dem Kunststoff wird an der Oberfläche Gewebe bei der Herstellung beigefügt.


_____________________________________________________________


Modell/Formenbau


Urmodell
Unter einem Urmodell versteht man die Vorlage zur Herstellung einer Negativform.
Dies geschieht durch Abformung des Urmodells mit Faserverbundwerkstoffen. Die Anforderungen an Urmodelle sind andere als an Negativformen. Während Negativformen dauerhaltbar und resistent gegen Umwelteinflüsse sein sollen, hat das Urmodell nur dem Zweck der Abformung zu dienen.
Da das Urmodell außer der geometrisch genauen Abformung keine Anforderungen zu erfüllen hat, muss das Urmodell nicht exakt der späteren Modellgeometrie entsprechen.

Negativform
Die fertige Form (abdruck vom Urmodell) für ein Bauteil das nur noch auslaminiert werden muss.


Materialauswahl für den Modellbau
Block und Plattenware aus Polyurethan und EP Harzschaum.
Dadrüber hinaus findet Holz in allen Lieferformen,Gips,Schaumblöcke,Schichtstoffplatten,Stahl,GFK und formbares Aluminium seine Anwendung.

Oberflächenbehandlung von Urmodellen
Die Oberfläche des Modells ist die Basis für die Oberflächenqualität der Form.
Kleinste Fehler auf der Oberfläche übertragen sich auf die Form und sind nur mit hohem Zeitaufwand zu beseitigen.

Oberflächenbehandlung von Urmodellen
Grobe untergründe mit Ziehspachtel ausgleichen.
Holzoberflächen müssen immer mit einer Grundierung versehen werden,danch wird ein Spritzfüller aufgebracht.
Nach der Aushärtung wird die Oberfläche mit der Körnung 200 geschliffen.
Visuelle Prüfung auf eventuelle Fehler in der Oberfläche (eventuell nachspachteln)
Feinschliff vor dem Lackieren bis Korn 1000.

Ausbildung von Radien
Scharfe Ecken und Kanten sind bei Form und Formteil unbedingt zu vermeiden.
Bei Handwerklichen Verfahren lassen sich die Glasfasern nicht beliebig krümmen,dadurch kommt es zur Bildung von Harznestern und Lufteinschlüssen.
Weiterhin sind scharfe Ecken zu vermeiden da diese bei der Entformung schon bei geringfügigen Deformationen hoch beansprucht werden und es kann zur Rissbildung oder Abplatztungen kommen.



Handwerkliche Herstellung des Modells aus der Negativform
Arbeitsschritte:
Trennen der Form mit Trennmittel (Trennlack,Trennwachs usw).
Sorgfälltiges einharzen der Form.
Aufbringen der ersten Schicht Glasfasermatte,für die erste schicht sollte die Matte net 300g/m² überschreiten.Die erste Schicht ist die wichtigste von allen,deswegen müsst ihr hier besonders sorgfälltig arbeiten.
Die erste Laminatschicht aushärten lassen.
Anschleifen der ausgehärteten Lage mit Korn 60 um einen ausreichenden Verbund zu den nachfolgenden Lagen zu erhalten.
Aufbringen der zweiten Schicht mit ebenfalls 300g/m² Matte.
Nun könnt ihr Nass in Nass weiter laminieren mit 450g/m² Matten,Mattenanzahl je nach Bedarf.

Dieser Beitrag wurde bereits 14 mal editiert, zuletzt von »iL Toro« (26. Juni 2009, 18:19)


iL Toro

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Dienstag, 16. Juni 2009, 16:06

Praxis...

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iL Toro

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Dienstag, 16. Juni 2009, 22:18

ein platzhalter brauch i doch noch :D

geht immer nach und nach weiter ^^

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Mittwoch, 17. Juni 2009, 16:37

Sieht schon mal sehr spannend aus :D

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Mittwoch, 17. Juni 2009, 17:50

Zitat

Original von P a n i C
Sieht schon mal sehr spannend aus :D



bis es fertig ist dauert es aber nochwas :D

bloodhound_sf

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Mittwoch, 17. Juni 2009, 18:05

Danke Marcel :no1:

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Freitag, 19. Juni 2009, 10:58

erklärung des modell/formenbaus auch gewünscht? ^^

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Freitag, 19. Juni 2009, 11:07

auf jeden fall! :no1:

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Freitag, 19. Juni 2009, 11:24

Auf den Formenbau warte ich schon, Marcel :D

Echt super, dass Du das hier machst! Danke! :thumb:

iL Toro

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Freitag, 19. Juni 2009, 19:44

na gut,dann werde ich den formenbau auch noch behandeln ^^

Quench

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14

Freitag, 19. Juni 2009, 21:05

Zitat

Original von iL Toro
na gut,dann werde ich den formenbau auch noch behandeln ^^

ja, wenn schon ... - denn schon ...
wir sind hier ja nicht auf'm ponyhof :thumb:

(auch wenn du'n besonders kräftiges fohlen abgeben würdest)

Join the resistance!

iL Toro

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15

Samstag, 20. Juni 2009, 15:17

Zitat

Original von Quench

ja, wenn schon ... - denn schon ...


kannst morgen gleich mitm formenbau loslegen :D
wolltest doch eh das unterboden kunststoffding neu haben :no1:

Quench

CFI Elite

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16

Samstag, 20. Juni 2009, 17:00

OFFTOPIC

Zitat

Original von iL Toro

Zitat

Original von Quench

ja, wenn schon ... - denn schon ...


kannst morgen gleich mitm formenbau loslegen :D
wolltest doch eh das unterboden kunststoffding neu haben :no1:

Kontraproduktiv oder ?
Das eine Plastikteil weg und dafür ein neues drunter ? Nee...
Will da'ne Aluplatte rantackern, muss nur noch warten bis Kollege das passende Stück bei seiner Firma im Abfall findet :D

Gib ma Laut und mach Männchen wenn du hier fertig bist.
Dann räum ich hier erstma auf ..

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noise

MuhKuh

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Freitag, 26. Juni 2009, 18:01

wann gehts denn hier weiter ? find das Thema sehr gut.

iL Toro

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18

Freitag, 26. Juni 2009, 18:04

Zitat

Original von noise
wann gehts denn hier weiter ? find das Thema sehr gut.


sonntag... ^^
grade kreative schaffenspause.. :D

ich denk bis mittwoch ist es fertig...

Sven86

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Mittwoch, 8. Juli 2009, 14:26

Hallo
Klasse erklärt erstmal

Nur was ist mit dem Formbau?

Mit welchen Materialien kann man am besten einen Form herstellen.

Wie bekomm ich zwei Werkstücke genau gleich hin bzgl. rechte und linke Seite?

Gruß Sven

iL Toro

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20

Mittwoch, 8. Juli 2009, 14:34

jetzt weiß ich was ich die ganzen tage vergessen habe...
das how to fertig zu machen o.0 :hide:


Zitat

Original von Sven86
Hallo
Klasse erklärt erstmal

Nur was ist mit dem Formbau?

Mit welchen Materialien kann man am besten einen Form herstellen.

Wie bekomm ich zwei Werkstücke genau gleich hin bzgl. rechte und linke Seite?

Gruß Sven


Zitat

Materialauswahl für den Modellbau Block und Plattenware aus Polyurethan und EP Harzschaum. Dadrüber hinaus findet Holz in allen Lieferformen,Gips,Schaumblöcke,Schichtstoffplatten,Stahl,GFK und formbares Aluminium seine Anwendung.
=)

dann musst du 2 verschiedene formen bauen....