Fiat-Spitze soll Chrysler steuern - ftd.de, 17.04.2009
Die Fusion wird konkret: Falls die Allianz zwischen Fiat und Chrysler zustande kommt, wird Fiat wohl gemeinsam mit der US-Regierung das Management des Konzerns benennen. General Motors will erst in wenigen Stunden Auskunft über den Stand der Sanierung geben.
Die Rettungsaktion für die maroden Autokonzerne General Motors (GM) und Chrysler läuft auf Hochtouren: Aus einem internen Schreiben von Chrysler-Chef Bob Nardelli geht hervor, dass Fiat im Falle einer Allianz mit dem US-Autobauer das Management gemeinsam mit der US-Regierung benennen werde. Anschließend werde die Mehrheit der Posten eines neu ernannten Direktoriums unabhängig, also weder von Chrysler noch von Fiat, besetzt werden.
Seit Wochen verhandeln Fiat und Chrysler über eine Allianz, bis Ende April muss nach dem Willen der US-Regierung eine Lösung gefunden werden, damit Staatshilfe fließen und der Bankrott des US-Autobauers verhindert werden kann. Ein Auge auf den deutschen Autobauer Opel hat Fiat jedoch nicht geworfen: Einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Corriere della Sera" wies der Konzern zurück.
General Motors arbeitet derzeit ebenfalls fieberhaft Rettungsplänen. Über den Stand der Sanierung will der Konzern am Freitagnachmittag Auskunft geben.
Bis dahin häufen sich die Gerüchte: Laut einem Bericht der Financial Times ist der Autobauer bereit, seine insolvente schwedische Tochter Saab zum Nulltarif abzugeben. Das berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person. Neben Saab stehen der GM-Geländewagenbauer Hummer sowie Saturn offiziell zum Verkauf. An einem Einstieg bei Saab sind früheren Angaben von Insolvenzverwalter Luy Lofalk zufolge 20 potenzielle Investoren interessiert. Lofalk will den Verkaufsprozess bis Mitte des Jahres abschließen, heißt es.
Berichte, wonach GM auch Pontiac und die Kleintransporter-Marke GMC loswerden will, wies der Konzern jedoch zurück. Von den derzeit insgesamt acht GM-Marken in den USA sollten fünf verkauft oder eingestellt werden, lautete ein Gerücht, das von GM prompt dementiert wurde.