Maserati will weltweiten Schwung in Deutschland nutzen von Oliver Wihofszki (Stuttgart); ftd.de, 31.01.08
Maserati plant Investitionen in Deutschland, um Audi, BMW und Mercedes auf Marktanteile abzujagen. "Wir werden eine Menge Geld in Deutschland ausgeben", sagte Maserati-Vizechef Raffaele Fusilli in Stuttgart.
Eine genaue Summe nannte er nicht. Mit dem Geld sollen das Händler- und Servicenetz der italienischen Luxusautomarke ausgebaut sowie Werbung bezahlt werden. Als Ziel für 2008 nennt Fusilli in Deutschland ein Absatzplus von 35 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr auf dann 700 verkaufte Fahrzeuge. 2009 erwartet Fusilli einen weiteren Anstieg.
Maserati, das wie die Schwestermarke Ferrari zum Fiat-Konzern gehört, tut sich in Deutschland bislang schwer gegen die Platzhirsche. Die Italiener wetteifern mit den Audi A8-Modellen, der Mercedes S-Klasse, der BMW 7er-Baureihe und Toyotas Lexus-Limousinen um Kunden. Ab 2009 kommt noch der neue Porsche Panamera dazu, der als luxuriöse Reiselimousine direkt gegen die beiden Maserati Modell Quattroporte und Granturismo antritt.
Im vergangenen Jahr lag Maseratis Marktanteil im etwa 24.000 Pkw starken deutschen Markt für Luxusauto in der Preiskategorie über 100.000 Euro mit 515 verkauften Fahrzeugen lediglich bei 4,4 Prozent. Damit legten die Italiener nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes in einem in Deutschland schrumpfenden Markt für Luxusautos aber immerhin um 13 Prozent zu. In anderen Ländern wie Italien oder Frankreich hält Maserati jedoch deutlich höhere Marktanteile. "Wir haben in Deutschland noch Raum für Wachstum", sagte Fusilli.
Derzeit gibt es hierzulande 26 Maserati-Händler. Diese Zahl soll in den nächsten Monaten auf über 30 erhöht werden. Zudem sollen acht so genannte Service-Points für Wartung und Kundendienst vor allem entlang der Autobahnen entstehen.
Weltweit steckt Maserati derzeit im Aufwind. Die Marke konnte im vergangenen Jahr erstmals seit 1993 einen Gewinn erwirtschaften, der bei 24 Mio. Euro lag. Der Umsatz stieg gegenüber 2006 um 34 Prozent auf 694 Mio. Euro. Insgesamt wurden knapp 7500 Fahrzeuge verkauft, ein Plus von 31 Prozent. In diesem Jahr erwartet Manager Fusilli, dass weltweit rund 8500 Maseratis verkauft werden. Für den Aufschwung und die Zuversicht sind vor allem neue Modelle wie der viertürige Quattroporte und der erst Mitte 2007 eingeführte Granturismo verantwortlich. Laut Fusilli liegen für den Granturismo derzeit 2300 Bestellungen vor, die Lieferzeit beträgt sechs Monate.
Der Masaerati-Vizechef, der für den Vertreib zuständig ist, deutete an, dass über eine dritte Baureihe unterhalb der beiden etablierten Modelle nachgedacht werde. In den nächsten Wochen wird eine Entscheidung darüber fallen. Maserati-Chef Roberto Ronchi möchte laut früheren Aussagen mit einer neuen Baureihe vor allem in der Liga ab 80.000 Euro und damit gegen Porsche antreten. "In einigen Jahren wollen wir dann an die Zahl von 13.000 oder 14.000 verkauften Maseratis pro Jahr herankommen", sagte Vize-Chef Fusilli.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »schneemann« (6. März 2008, 18:26)