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schneemann

Suchtbolzen

  • »schneemann« ist der Autor dieses Themas

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Freitag, 3. November 2006, 11:31

Fiat kauft Motoren in China

Fiat kauft Motoren in China - wiwo.de, 01.11.06

Der italienische Autokonzern Fiat hat sein Netz in den Schwellenländern um eine Kooperation erweitert. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, wird der chinesische Hersteller Chery Automobiles in Zukunft Motoren an Fiat liefern.

MAILAND. Der italienische Autokonzern Fiat und der chinesische Hersteller Chery Automobiles haben eine Absichtserklärung unterschrieben und rechnen mit 100 000 Motoren jährlich, die Chery Automobiles an Fiat liefern wird. Die indische Zeitung "Economic Times" berichtete gestern zudem, dass Fiat mit der indischen Tata-Gruppe auch über eine Kooperation mit der Lastwagen-Tochter Iveco verhandelt. Bereits vor einem Jahr hatte Fiat angekündigt, mögliche Kooperationen mit Tata auch für Sparten außerhalb des Auto-Bereichs zu prüfen.

Die neuen Kooperationen sind Teil der Zukunftsstrategie von Konzernchef Sergio Marchionne. Seit seinem Antritt im Jahr 2005 hat der Italo-Kanadier die Zusammenarbeit mit dem US-Konzern General Motors beendet und dabei eine milliardenschwere Zahlung herausgeholt.

Seitdem setzt Marchionne auf so genannte strategische Allianzen: Bei verschiedenen Produkten arbeiten die Italiener mit internationalen Konkurrenten zusammen, ohne Kapitalbeteiligungen einzugehen. Vor allem in Schwellenländern baut der Turiner Autoproduzent derzeit seine Kooperationen aus. Details zu seiner Strategie bis 2010 will Marchionne den Investoren Mitte kommender Woche präsentieren.

In Polen baut Fiat bereits gemeinsam mit Ford Europe auf einer gemeinsamen Plattform das neue Modell des Klassikers 500 (Cinquecento) und den Ford Ka. Im Iran produzieren die Italiener mit der PIDF-Gruppe sieben Fiat-Modelle, in Russland mit Severstal den Transporter Ducato und andere Modelle.

"Es ist gut, in den wichtigen Schwellenländern auf Partner vor Ort zu setzen, die den dortigen Markt kennen und oft niedrigere Kosten haben", sagt Analyst Horst Schneider von der WestLB. In der jüngsten Kooperation mit Chery sieht Schneider einen "vorbereitenden Schritt für den Markteintritt in China".

Fiat hat in China bei Lastwagen ein Joint Venture mit Nanjing Automobile und arbeitet mit der SAIC Motor Corporation zusammen. Auch als Absatzmarkt ist das Land für die Italiener extrem wichtig: Bis 2010 will Fiat die Zahl der verkauften Fahrzeuge dort von 30 000 auf 300 000 steigern. In den kommenden fünf Jahren wollen die Italiener in China 500 Mill. Euro investieren.

Wie die Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers in einer Studie vorrechnet, werden 84 Prozent des Zuwachses bei der Montage von PKWs und Kleinlastwagen zwischen 2005 und 2010 aus den Schwellenländern kommen, in die die Unternehmen ihre Produktion verlagern. Dabei sind diese Länder längst nicht mehr nur Produktionsstandorte, sondern auch immer wichtigere Absatzmärkte, wie das Beispiel China zeigt.

Mit den strategischen Allianzen positioniert Marchionne Fiat für die Zukunft, nachdem er in den vergangenen Jahren aufgeräumt. Durch eine drastische Restrukturierung hat er das angeschlagene Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen gebracht. Für 2006 hat Fiat einen Nettogewinn von 800 Mill. Euro versprochen. Damit beendet das Unternehmen eine jahrelange Verlustserie.

Die neue Strategie steht auch für eine klare Absage an die Ambitionen der Vergangenheit, mit der Marke Fiat im teureren Segment zu punkten. Stattdessen kehrt das Unternehmen zu seinen Wurzeln - den Kleinwagen - zurück und konzentriert sich beim Luxussegment auf die wirklichen Prämienmarken wie Alfa Romeo und Ferrari. "Gerade bei Alfa Romeo hat Fiat mit seiner Amerika-Strategie ehrgeizige Pläne", sagt Analyst Schneider.


schneemann

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Freitag, 3. November 2006, 11:34

Große Pläne im Reich der Mitte

Große Pläne im Reich der Mitte - spiegel.de, 01.11.06

In Europa kommt Fiat nur langsam wieder in Fahrt, im fernen Osten dagegen brummt das Geschäft. Die Italiener wollen in den nächsten Jahren vor allem in China deutlich wachsen. Jetzt wurde eine neue Kooperation mit der chinesischen Marke Chery in die Wege geleitet.

Noch ist es lediglich eine Absichtserklärung, doch es gibt kaum noch Zweifel, dass der endgültige Liefervertrag Ende des Jahres tatsächlich unterschrieben wird. Fiat wird dann Benzinmotoren mit 1,6 und 1,8 Litern Hubraum vom chinesischen Hersteller Chery Automobile beziehen, der vor neun Jahren in Wuhi in der chinesischen Provinz Anhui gegründet wurde. Chery verkaufte im vergangenen Jahr knapp 190.000 Pkw und ist mit 18.000 Fahrzeugen, die ins Ausland gingen, der größte chinesische Auto-Exporteur. In Zukunft soll Chery mindestens 100.000 Motoren pro Jahr an Fiat liefern.

Fiat in China: Perla aus Nanjing


Nanja Auto Company: Die Autofabrik in Nanjing ist ein Joint-Venture von Fiat und der chinesischen Yuejin-Gruppe. Die Italiener verkaufen in diesem Jahr etwa 40.000 Autos in China


Palio-Produktion in Nanjing: Seit März 2002 baute Fiat in China den Schrägheck-Kleinwagen Palio, der als "Weltauto" konzipiert war


Fiat Perla: Das neue Stufenheckmodell wurde erst vor wenigen Monaten vorgestellt und soll vor allem die Kunden in China und Indien, aber auch in der Türkei und in Russland überzeugen


Die Italiener wollen so ihre ehrgeizigen Wachstumsziele untermauern, die Fiat-Vorstandschef Sergio Marchionne erst vor kurzem beim Automobilsalon in Paris skizzierte. Demnach will Fiat sein Pkw-Volumen von in diesem Jahr etwa zwei Millionen verkauften Autos auf drei Millionen im Jahr 2010 erhöhen. Getragen werden soll diese Expansion vor allem von den neuen Märkten in Russland und Asien - und dort besonders von China. Dort verkauft Fiat gegenwärtig rund 40.000 Autos pro Jahr und es sollen 300.000 bis 2010 werden. Marchionne: "Die Vereinbarung mit Chery wird es uns ermöglichen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produktpalette auf internationalen Märkten weiter zu steigern."

Der Fiat-Konzern begann bereits 1986 mit der Fertigung von Fahrzeugen in China, damals startete der Nutzfahrzeughersteller Iveco mit der Yuejin-Gruppe einen Vertrag über einen Techniktransfer für die Produktion des Modells Daily. Inzwischen ist die Fiat-Gruppe mit sieben Repräsentanzen, neun Joint-Ventures und fünf hundertprozentigen Tochtergesellschaften in China vertreten. Seit 2002 baut Fiat in einem Joint-Venture mit der Yuejing-Gruppe in Nanjing auch Pkw. Das gemeinsame Werk firmiert unter dem Namen Nanya Auto Company, produziert wurde dort das Modell Palio. Erst vor wenigen Monaten wurde Fiats "Weltauto" von einem überarbeiteten Typ, der Stufenhecklimouisine Perla, abgelöst.

Auch in Indien verfolgt Fiat eine ehrgeizige Wachstums-Strategie. Anfang diesen Jahres vereinbarten Fiat und der indische Konzern Tata Motors - der größte Autohersteller des Subkontinents - eine Kooperation, die den Vertrieb von Fiat-Fahrzeugen über Tata-Händler in ganz Indien umfasst. Marchionne nannte diesen Vertrag einen "Meilenstein". Falls die vielfältigen Verflechtungen der Italiener in Fernost funktionieren, dürfte das angestrebte Volumen wohl tatsächlich erreicht werden. Und vielleicht fahren bald in Delhi, Kalkutta oder Bombay nagelneue Fiat Perla mit Motoren von Chery, die von einem Tata-Händler verkauft wurden.