Der neue Alfa Romeo Spider
Der neue Alfa Romeo Spider setzt seine Insassen ganz klassisch durch Öffnen eines Stoffverdecks an die Luft - allerdings erst ab Herbst. Ob sich das Warten auf den flotten Zweisitzer lohnt, klärt der Fahrbericht.
Alfa bleibt der Tradition italienischen Offenfahrens treu und verzichtet beim neuen Spider auf das Metalldach und die Fondsitzplätze. In 25 Sekunden lässt der offene Italo-Keil fein surrend und vollautomatisch sein knappes Stoffdachhäubchen ausschließlich im Stand fallen.
Dazu brabbelt der 3,2-Liter-V6-Motor noch eindringlicher und emotionaler, weil besser hörbar als im Coupé. Allerdings klingt die australisch-italienische Gemeinschaftsentwicklung (Block von der GM-Tochter Holden) streng betrachtet etwas sportlich aufgeregter, als sie dann wirklich ihre Kraft entfaltet.
Sportliche Fahrer dürften jedoch selbst beim stärksten Aggregat das richtige Forza vermissen. Der Spider ist kein Speeder: Es geht zügig voran, dank des je nach Gripverhältnis leicht bis heckbetonten Allradantriebs mit Torsen-C-Differenzial ohne quietschende Reifen. Aber es ist zu wenig Koffein in Durchzug und Drehwille.
Luftiger Athlet mit rundlich straffem Fahrwerk
Und es bleibt zu befürchten, dass sich der luftige Athlet mit seinen 1.690 kg Leergewicht als ähnlich trinkfreudig erweist wie der Brera mit dem identischen Triebwerk. Ein deutlich sparsamerer und drehmomentstärkerer 2,4-Liter-Common-Rail-Diesel (ebenfalls aus dem Brera) mit 200 PS befindet sich schon auf Erprobungsfahrten. Das Fahrwerk stößt nicht unangenehm hart und kantig, sondern rundlich straff.
Wenn er dann auch noch zuverlässiger als sein Vorgänger wird, verzeihen wir ihm sogar das antiquierte Navigationssystem, den kleinen 235-Liter-Kofferraum und das relativ hohe Geräuschniveau bei geschlossenem Dach. Ganz pragmatisch gesehen ist der Spider schon in der günstigeren seiner zwei Varianten (Basis und Exclusive) mit Klimaanlage, CD-Radio und 17-Zoll-Rädern gut ausgestattet
Fahrbericht Alfa Spider