Ferrari meidet den Börsengang - ftd.de, 08.06.06
Die schnellste Aktie der Welt bleibt vorerst in der Box: Der Turiner Fiat-Konzern hat seine Pläne aufgegeben, die Sportwagen-Tochter Ferrari an die Börse zu bringen. Das Unternehmen will aber ein großes Paket Ferrari-Aktien von der Mediobanca zurückkaufen.
Der Sportwagenhersteller Ferrari hat Pläne zum Börsengang abgesagt
"Unser Ziel ist es, den gesamten Anteil zurückzukaufen, da Ferrari für Fiat von strategischer Bedeutung ist", sagte Fiat-Präsident Luca di Montezemolo der italienischen Zeitung "La Stampa". Fiat hatte das Aktienpaket vor knapp vier Jahren auf dem Höhepunkt seiner Finanzkrise veräußert." Das Unternehmen hält derzeit noch 56 Prozent an Ferrari, nachdem Mediobanca für 775 Mio. Euro 34 Prozent übernommen hatte. Mittlerweile hat die Investmentbank fünf Prozent ihrer Anteile an die Commerzbank und andere Partner verkauft. Weitere 10 Prozent sind im Besitz von Piero Ferrari, dem Sohn des Firmengründers.
Eine klare Absage gab es für die Überlegungen, Ferrari an die Börse zu bringen. "Für mindestens zehn Jahre möchte ich davon nicht mehr sprechen", sagte Montezemolo.
Er rechnet für 2006 mit einem Rekordjahr für den renommierten Sportwagenhersteller, der als einer der letzten Autohersteller ohne Namenssponsor einen Formel 1-Rennstall unterhält. Allein im ersten Quartal seien die Umsätze um 27 Prozent gestiegen, der Nettogewinn belief sich auf 11 Mio. Euro - nach Verlusten von 8 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2005.