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schneemann

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  • »schneemann« ist der Autor dieses Themas

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Donnerstag, 8. Juni 2006, 10:55

Einen Gang hoch schalten

Einen Gang hoch schalten - von James Mackintosh, London ftd.de, 07.06.05

Die Sanierungsbemühungen bei Fiat waren kompliziert und anstrengend, aber erfolgreich. Bislang. Denn die Firmentöchter Alfa, Maserati und Lancia kämpfen noch heftig.


Erfolgreicher Sanierer: Fiat-Chef Sergio Marchionne

Eine Erkenntnis schien schon im Voraus festzustehen, als sich die Führungskräfte der Fiat-Sparten dieses Jahr in Turin trafen, um die Finanzergebnisse des italienischen Konzerns zu debattieren: Das Automobilgeschäft würde wieder einmal enttäuschen. Umso überraschender kam die Mitteilung, dass Fiat Auto Gewinn abwarf.

"Als wir die Zahlen vorlegten, glaubten die anderen Bereichsleiter nicht, dass es unsere sind", erinnert sich Sergio Marchionne, Chef von Fiat Auto und dem Gesamtkonzern.

Aktie steigt wieder

Zwischen 2001 und 2004 liefen fast 8 Mrd. Euro Verlust bei Fiat auf, viele Anleger und Beobachter sahen den nach Umsatz sechstgrößten Pkw-Konzern Europas als schrottreif an. Mittlerweile kehrt zumindest extern die Hoffnung zurück. Der Aktienpreis hat sich in den vergangenen Monaten fast verdoppelt, nachdem der Fiat-Konzern vergangenes Jahr 1,3 Mrd. Euro Reingewinn erzielte und im vierten Quartal die Pkw-Sparte einen Betriebsgewinn auswies.


Kein gutes Geschäft: der Fiat Stilo

Intern jedoch ist weiterhin Vorsicht das Gebot der Stunde, wie das Beispiel des Familienwagens Fiat Stilo zeigt, der das Unternehmen beinahe in den Untergang getrieben hätte. Deshalb legt Fiat für den neuen Stilo die Meßlatte niedrig. Für 120.000 Fahrzeuge im Jahr reichen die Investitionen. Vom alten Stilo sollten 450.000 Stück jährlich verkauft werden, ein Ziel, an dem Fiat kläglich scheiterte. Die jetzigen Vorgaben sollen "gewährleisten, dass wir nicht in die dumme Falle stolpern, auf das Wunderauto zu warten, das Fiat Auto rettet", sagt Marchionne.

Ziel: Marktanteilte in Europa steigern

Fiat Auto ist gerade erst aus dem Gröbsten heraus. Für das erste Quartal meldete die Sparte dank guter Zahlen aus Brasilien erneut einen Betriebsgewinn. Dieses Jahr soll der Gewinn auf 200 Mio. Euro verdoppelt werden und der Marktanteil in Europa die Erwartungen übertreffen.

Der Automobilbauer hat einen umfassenden Wandel hinter sich. Es gab Sparmaßnahmen, eine Erneuerung der Geschäftsführung und einige erfolgreiche neue Modelle. Doch einen weiteren Flop in der Größenordnung des Stilo kann Fiat Auto noch nicht verkraften.

Konzentration aufs Kerngeschäft, Kostenkontrolle


Mit einem neuen Modell aus der Krise: der Grande Punto


Fiats Maßnahmen zur Selbstheilung könnten direkt aus einer Lehrbuch-Fallstudie stammen: Verkauf von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören; Kosten senken; Schulden abtragen; Partner finden, die bei Investitionen helfen; ein neues Gefühl von Dringlichkeit in die Unternehmenskultur einbringen. Seit 2003 hat Fiat für über 10 Mrd. Euro Konzernteile verkauft, darunter Finanzaktivitäten und den Versicherer Toro Assicurazioni. Über 12.000 Stellen wurden gestrichen, größtenteils bei Fiat Auto.

Harten Auseinandersetzungen mit den mächtigen italienischen Gewerkschaften ist Marchionne dabei aus dem Weg gegangen. Das Management kam weniger glimpflich davon. Jahrzehntelang war es üblich, unfähige Manager nicht zu feuern, sondern an abgelegene Standorte abzuschieben. Die stark zentralisierte Kontrolle vom Turiner Firmensitz aus schränkte zudem den Spielraum für örtliche Initiativen ein.

Verjüngte Führungsspitze

Das haben Marchionne und sein Vorgänger Guiseppe Morchio geändert. Marchionne hat die meisten Spitzenmanager ersetzt und jüngere Führungskräfte befördert. Zudem hat er externe Manager angeheuert.

"Es gab eine unglaublich hierarchische Führungsstruktur", sagt Marchionne. "Ich habe viel Zeit darauf verwendet, Leute zu suchen, die jünger waren, von dieser Kultur unberührt und bereit, sich einzubringen."

"Er hat die geistige Haltung geändert", sagt Lorenzo Sistino, der das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen führt. "Wir haben mehr Freiheiten, aber auch mehr Verantwortung." Das bedeutet allerdings nicht, dass ein Fehler sofort ein böses Ende nach sich zieht. Marchionne sei bereit zu helfen, sagen Untergebene. "Wenn wir ein Problem haben, bringt er sich persönlich ein, um es zu lösen", erzählt Sistino.

Ein Renner: der neue Punto


Fiat-Tochter Maserati hat es noch nicht geschafft: hier der Quattroporte

Noch lässt sich nicht sagen, ob Fiat dauerhaft die Wende zum Besseren geschafft hat. Der Marktanteil erholt sich langsam, für dieses Jahr peilt Fiat in Europa acht Prozent an. Ein Großteil des Erfolges ist dabei dem hoch gelobten neuen Fiat Punto zu verdanken, der sich weit besser als erwartet verkauft und den Umsatz der Auto-Sparte in die Höhe treibt. Im ersten Quartal lag der Umsatz 24 Prozent über dem Vorjahreswert. Weniger rosig sieht es bei den anderen Fiat-Auto-Töchtern aus: Alfa hat bei seinen Sanierungsbemühungen noch einen weiten Weg vor sich, Maserati schreibt weiterhin rote Zahlen und Lancia müht sich weiterhin ab. Insider sagen, Lancia sei nur deshalb noch nicht geschlossen worden, weil die Marke zu groß sei, um einfach den Stecker zu ziehen.