Fiat: Vom Neckar an den Main - ams.de, 10.05.06
Main statt Neckar heißt es ab Ende 2007 für die Fiat-Beschäftigten in Heilbronn. Wie das Unternehmen bekannt gab, werden die Fiat-Aktivitäten spätestens zu dem Zeitpunkt am neuen Hauptsitz in Frankfurt gebündelt.
Mit dem Abschied aus Heilbronn geht in der Neckarstadt ein Stück Autogeschichte zu Ende. Bereits 1929 gingen dort die ersten Modelle unter Fiat-Flagge vom Band nachdem die NSU-Werke im Gefolge heftiger wirtschaftlicher Turbulenzen vom Turiner Konzern und der Dresdner Bank übernommen worden war. Der Schritt bedeutete damals die Rettung des Automobilstandortes Heilbronn und den Einstieg Fiats als Produzent auf dem deutschen Markt. Zunächst wurden unter Regie von Fiat noch NSU gebaut, Mitte der dreißiger Jahre dann die ersten echten Fiat.
Von 1947 an war Heilbronn auch rechtlich gesehen Hauptsitz von Fiat. Die Glanzzeiten des Heilbronner Fiat-Werks waren die Fünfziger Jahre mit der Produktion des Fiat 600. Von dem inzwischen zum allgemeinen Auto-Kulturgut gewordenen Kleinstwagen wurden insgesamt 170.000 Einheiten gebaut. Das Ende der Autoproduktion kam dann 1973. Nach exakt 412.085 gebauten Autos standen die Bänder still, seither ist die deutsche Fiat Tochter eine reine Vertriebsgesellschaft.
Derzeit beschäftigt Fiat 101 Mitarbeiter in den Bereichen Kundendienst, Schulung, Technik und Vertrieb in Heilbronn. Bereits in den nächsten Wochen soll mit der Verlagerung erster Teilbereiche nach Frankfurt begonnen werden. Der komplette Umzug soll Ende 2007 abgeschlossen sein. Wie Fiat betont, kommt es durch die Verlagerung zu keinem Stellenabbau. Gerade aufgrund der jahrzehntelangen Verbindung zum Standort Heilbronn habe man größten Wert darauf gelegt, so Fiat-Deutschland-Chef Werner H. Frey, dass alle Arbeitsplätze erhalten werden können.