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Hi!
...na dann mach ich doch auchmal ein FAQ,ist zwar vielleicht nix grad für den Hobbykeller zwischendurch aber mancheiner wird es sicher interessant zu lesen finden...
Möchte hier mal die Möglichkeit vorstellen,wie man gerissene Kümmer und Zylinderköpfe wieder einsatzfähig machen kann,mit dem Vorteil,das auf diese weise reparierte Krümmer aufgrund der nun nichtmehr anwesenden Materialspannung wohl kaum ein 2.Mal reissen werden...
Hier erstmal eine Zylinderkopfreparatur:

-zuerst werden die gerissenen oder verschlissenen Stellen grosszügig ausgeschliffen
-dann wird dem Kopf mit dem schweissbrenner zuleibe gerückt und er auf ca.300C° erwärmt,damit er sich beim schweissen nicht verzieht,keine weiteren risse bekommt und sich das dicke Alu besser schweissen lässt
-als nästes werden die Schadstellen mit einer spez.Alu-legierung porenfrei aufgefüllt mit überhöhung damit beim späteren Planen des kopfes eine ebene fläche an diesen stellen entsteht,das sieht dann so aus:

im Prinzip wars das schon,nun muss der Kopf noch von einem Motoreninstandsetzer geplant werden und vorher die Schweissnahtüberhänge in den Kanälen oder hohlräumen weggefrässt/geschliffen werden-dann kann er wieder rein ins Auto...
Auf diese weise lässt sich nahezu jeder Kopf reparieren,solange man mit schweissgerät und Werkzeug an die Fehlerhaften stellen gelangt

...wart meo,kommt noch was :

Als nästes wird gezeigt,wie man sich den Kauf eines neuen Krümmers sparen kann,hier am Beispiel eines PuntoGT Krümmers.

DA ist er gerissen...
Der Krümmer wird vorm Schweissen auf ca.600° gleichmässig erwärmt:

...der Guss ist dann nichtmehr so rissempfindlich&lässt sich besser schweissen...
-dann wird im WIG-Schweissverfahren eine spez.Kupferlegierung in den Riss eingebracht.Kupfer deshalb,weil es rel.zähelastisch ist und somit keine neuen Materialspannungen entstehen und es quasi in den Riss hineinfliesst und ihn so auffüllt.
Geschweisst wird immer ca.1cm und dieses stück dann sofort mit nem kleinen Hammer behämmert um das Kupfer weiter zu verdichten für noch bessere Haltbarkeit.Anschliessend wieder n cm solange bis der Riss komplett aufgefüllt ist.
Das Ergebniss sieht dann so aus:

...gut erkennbar die Schuppung der Naht durch die Hammerschläge...
-jetzt wird der Krümmer in eine Asbestdecke eingewickelt in der er langsam über mehrere Stunden abkühlen kann,damit er keine Spannungsrisse durch ungleichmässige zu schnelle abkühlung bekommt.
Wenn er dann irgendwann mal kalt ist,wird die anschlussfläche noch geplant,weil sich geringer verzug durch das schweissen nicht vermeiden lässt aber egal,dafür wird er ja geplant
So sieht er dann nach dem Planen und Schweissen aus:

...jetzt ist er fertig und kann ebenfalls wieder ins Auto wandern

Diese Methode lässt sich,ähnlich wie bei den Zylinderköpfen nur anwenden solange man an die risse herankommt.
Erschwerend bei Guss kommt die tatsache hinzu,das Guss je nach Hitzeeinwirkung und Alter sehr stark altern KANN,dh.die schweissbarkeit wird schlechter bzw.garnichtmehr schweissbar,zb.bei Oldtimern oder thermisch hochbelasteten stellen des Krümmers

...so das war mal meine kleine schweisslektüre,jetzt hau ich wieder ab

Ciao-der Schweissdrahtgrossverbraucher&Gasflaschenentleerer

EDIT:achja-ich vergass-bitte nicht versuchen,Krümmer mit normalem MAG-Schweissgerät(haben viele Autowerkstätten) zu schweissen,das kann man sich sparen,das hält 100% nicht

EDIT:@Franco
keine Sorge-die Kupferlegierung die zum schweissen verwendet wird hat einen schmelzpunkt von weit über 1400C°-eher erleidet der Lader oder der rest des Motors die "Kernschmelze" bevor das Kupfer aus der Naht herrausläuft...(falls nicht davor schon der ganze krümmer weggeschmolzen ist -gut,habs etwas übertrieben dargestellt aber Schmelzpunkt der Schweissnaht-kein Thema )