Wenn man eine Sportnockenwelle verbaut oder aber auch nur seinen Serienmotor optimieren möchte, kommt man um eine genaue Einstellung der Steuerzeiten nicht herum.
Je nach Hersteller hat man ein Datenblatt mit Gradangaben oder Ventilhüben.
Variante 1 (Ventilhubangaben):
zB. DBilas gibt zur Einstellung der Nockenwelle Ventilhübe in folgender Form an:
Nockenwellenbezeichnung: 50A
Gradzahl : 296°
Spreizung: 108°
Ventilhub : 10,1 --mm
Einstellung Ventilhub im OT Einlaß :1,9 --mm
Mindestabstand zwischen Ventil und Kolben bei
Überschneidung 2,0 --mm
Benötigte Ventilfederkraft
erie ---kp
Federeinbaulänge: Serie ---mm
Ventilspiel Einlaß/Auslaß kalt : 40/50 ---1/100mm
Uns interessiert der Wert: 1,9mm. Um die Nockenwelle so einzustellen, benötigt man zwei Messuhren.
Mit der linken Messuhr wird der Ventilhub des Einlassventils gemessen, mit der rechten Uhr kann der Motor exakt auf OT gestellt werden. Jetzt wird einfach der Motor auf OT estellt und die Nockenwelle soweit verdreht, bis die linke Uhr die 1,9 mm anzeigt (exakt eingestelltes Ventilspiel vorrausgesetzt). Nachdem dies geschehen ist, wird sich zeigen, das der Zahnriemen nicht in dieser Stellung auf das Zahnriemenrad passt. Hierfür gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Die optimale ist ein Verstellnockenwellenrad.
Hierbei kann das Rad auf der Nabe frei gedreht werden und eine Korrektur ist jederzeit möglich. Als Alternative dazu kann auch am vorhandenen Rad die Nase weggedreht werden. Dadurch kann man das Rad frei drehen.
Nachdem man die richtige Stellung gefunden hat, wird das Rad mit einem Stift neu fixiert. Eine nachträgliche Änderung ist dann nur mit einem neuen Stift in einem neuen Loch möglich
Variante 2 (Gradangaben):
Einl. ö. 16° vOT
Einl. s. 56° nUT
Ausl. ö 56° vUT
Ausl. s 16° nOT
bei Prüfventilspiel 0,75mm
Bei solchen Angaben ist zusätzlich eine Gradscheibe nötig.
Zuerst wird wieder der Motor mit Hilfe einer Messuhr auf OT gestellt und die Gradscheibe montiert. Das Ventilspiel wird auf das angegebene Prüfventilspiel eingestellt.
Nun wird die Kurbelwelle auf den angegeben Winkel gedreht. Die Nockenwelle wird soweit verdreht, bis das entsprechende Ventil gerade öffnet bzw. schliesst. Anschliessend erfolgt die Fixierung des Nockenwellenrades wie oben beschrieben.
Bei Zahnriemenantrieben kann man die Steuerzeiten etwa 10° vorverstellen, da sich der Zahnriemen bei hoher Drehzahl etwas längt.